Entlang der Ostküste Nordamerikas...

Reisezeit: September / Oktober 2014  |  von Andrea Burgstaller

Niagara Falls - atemberaubendes Naturschauspiel

Heute soll es also zu den Niagarafällen gehen! Viel gehört hatten wir ja schon, aber trotzdem keine Ahnung welches Naturschauspiel uns tatsächlich erwartet. Man muss sich mal vorstellen: die amerikanischen Fälle haben eine Kantenlänge von 328m und das Wasser stürzt 21m in die Tiefe, die kanadischen Fälle haben eine Kantenlänge von 675m und eine Fallhöhe von 52m. Diese Zahlen sind aber wohl nichts besonderes. Es sind vielmehr die Wassermassen, die die Niagara Falls auszeichnen: durchschnittlich 4.200m³/s fallen in die Tiefe!

Schon von Deutschland aus hatten wir uns eine Fahrt mit megabus von Toronto zu den Niagara Fällen gebucht und so kommen wir gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein an den Fällen an - natürlich auf der kanadischen Seite. Unser Hotelzimmer ist noch nicht fertig, wir können aber unser Gepäck dort abstellen und so geht es los, um einen ersten Blick auf die Fälle zu wagen.

links die amerikanischen, rechts die kanadischen Fälle

links die amerikanischen, rechts die kanadischen Fälle

Als wir dann davor stehen, meint Felix: Warum gibt es die Niagara Falls überhaupt? Wie sind sie entstanden? Eine Frage, auf die auch Andrea so spontan keine Antwort weiß. Deshalb hier ein kleiner Exkurs:

Vor über 12.000 Jahren sind nach der letzten Eiszeit aufgrund abgeschmolzener Gletscher die sog. Great Lakes (Michigan, Superior, Huron, Erie und Ontario) entstanden. Das Wasser dieser Seen fließt auch über den Niagara River in Richtung Meer. Dieser Fluss ist zwar nur 56km lang, muss aber 99m Gefälle überwinden. Die dabei entstehenden Kräfte wuschen im Laufe der Zeit die weiche Sandsteinschicht unter dem wasserdurchlässigen Kalkstein aus, bis dieser einbrach und die Fälle entstanden sind.

Wir sind einfach nur überwältigt und eigentlich kann man gar keine Worte dafür finden. Bilder beschreiben es immer noch am besten:

Wir lassen die Fälle einige Zeit auf uns wirken und machen uns dann auf zur obligatorischen Bootstour Auf dem Weg dorthin entdecken wir oberhalb der Anlegestelle einen kleinen Aussichtsturm, der uns einen tollen Panoramablick einbringt. Und dann geht es endlich los zur allseits bekannten 'Maid of the Mist', die in Kanada 'Hornblower Niagara Falls Boat Tour' heißt Und auch hier können wir wieder die Vorzüge der vollen Nebensaison mitnehmen: keine Warteschlange und ein halb volles Boot! Wir suchen uns einen Platz am hinteren Ende des Schiffes, denn dort ist es nochmal viel leerer als vorne und sehen kann man auch alles - halt auf der Rückfahrt!

So wird uns aber auch ziemlich schnell klar, warum die Rainbow Bridge so heißt, wie sie heißt:

Und dann fahren wir auch schon mitten in die Gischt und trotz der überaus modischen Regencapes fühlt sich alles einfach nur nass an! Aber dieser Gedanke verfliegt schnell, denn das Boot wendet und nun haben wir die Sicht auf die Horseshoe Falls. Einfach nur atemberaubend!

Leider viel zu schnell ist dieses Erlebnis vorbei! Am liebsten würden wir gleich nochmal mitfahren, aber es gibt ja noch viel zu sehen und so viel Zeit haben wir auch nicht.

Mittlerweile ist es schon nach 16 Uhr und unser Zimmer somit fertig. Wir laufen also zurück zu unserem Hotel, um uns dort ein wenig frisch zu machen. Da unsere Buchungen alle sehr kurzfristig erfolgt sind, haben wir für unseren Aufenthalt an den Fällen im Embassy Suites by Hilton eine Zwei-Raum-Suite mit Whirlpool und Fallsview für einen wirklich unschlagbaren Preis bekommen (da war das einfache Zimmer im Nachbarhotel sogar teurer!) und deshalb freuen wir uns umso mehr, unser Zimmer zu entdecken. Und uns wurde wirklich nicht zu viel versprochen...

Wir sparen uns daher die Fahrt auf den Skylon Tower, stärken uns im Hotel kurz und treten dann wieder den Weg zu den Fällen an. Mittlerweile beginnt es schon leicht zu dämmern und die Fälle sind in ein schön warmes Licht getaucht.

Man kann sich einfach nicht satt sehen und deshalb spazieren wir ein weiteres Mal am heutigen Tag die Promenade entlang und warten auf den Einbruch der Dunkelheit und den Beginn des Lichtspektakels - typisch amerikanisch eigentlich!

Am nächsten Morgen sehen wir aus unseren Zimmer den Sonnenaufgang an und Andrea will unbedingt noch ein paar Bilder davon schießen, Felix aber lieber ein weiteres mal den Whirlpool auskosten. So macht sich Andrea alleine auf den Weg, um auch im Morgengrauen die Fälle zu fotografieren. Eine knappe Stunde später kommt sie bis auf die Haut durchnässt wieder im Hotelzimmer an: der Wind hatte gedreht und es war nicht möglich an der Promenade trocken zu bleiben!

Nach dem Frühstück packen wir all unsere Sachen zusammen und treten unsere Weiterreise an. Ein weiteres Mal laufen wir an der Promenade entlang - diesmal mit unseren Koffern, über die Rainbow Bridge und reisen so in die USA ein. Keine zwei Minuten nachdem wir den Grenzposten betreten haben, können wir ihn auch schon wieder verlassen und da stehen wir nun: auf der amerikanischen Seite der Niagara Falls. Von dort aus nehmen wir dann einen Linienbus bis nach Buffalo, denn dort sollen wir unseren Mietwagen für die nächsten 6 Tage abholen. Dort angekommen, machen wir uns auf die Suche nach dem Hertz-Büro und finden dies nach einem kurzen Fußmarsch auch. Die nette Dame übergibt uns unser Auto - einen Toyota Prius und zum ersten Mal darf Felix seine Fahrkünste auf amerikanischen Straßen beweisen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere erste große Reise in die Ferne stand an und schnell auch fest, dass es in die USA gehen sollte: das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - 24 Tage voller Freiheit, unvergesslicher Erlebnisse und prägender Erfahrungen!
Details:
Aufbruch: 20.09.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 14.10.2014
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Bahamas
Der Autor
 
Andrea Burgstaller berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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