2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Washington & Oregon ab 26.09.2013: 1 - WA von 26.09. bis 02.10.2013 2050 km

Ziel: Nach Seattle, in den Mt. Rainer NP und den Olympic NP, vorbei am Mt. Helena, dessen Aschebergen während seines letzten Ausbruchs 1980 Grossteile seiner Umgebung verwüstetet, nach Portland, Oregon.
Wetter: wolkenbruchartiger Regen, der von gelegentlich sonnigen Abschnitten gestört wird, < 20º
26.09.
An der Grenze in die USA erhalten wir nach ein paar kurzen Diskussionen und Erläuterungen erneut die sehnlich erhofften 180 Tage Aufenthaltserlaubnis, unserem Abenteuer USA steht nichts mehr im Wege.

Unser erster Halt dann in Bellingham, Ausgangspunkt des Alaska Marine Highways, der küstennahen Schifffahrtslinie, die Washington mit Alaska verbindet, die den einzigen Zugang nach Juneau, der Hauptstadt Alaskas bietet und die wir zwischen Haines und Skagway ja selbst auch schon benutzt haben.
In der Stadt selbst sehenswert das ehemalige Rathaus,

heute ein Museum und das Baker Theatre, beide aus der Jahrhundertwende. Dem Puget Sound entlang fahren wir weiter Richtung Süden und finden auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz bei Marysville einen WalMart, der erst vor ein paar Tagen am 18.09.2013 eröffnet wurde, also in noch keinem Führer verzeichnet ist. Noch schnell ein frisch gegrilltes Hühnchen geholt und dann ist auch dieser Abend gerettet.

27.09.
Als der Regen gegen Mittag langsam aufhört, brechen wir auf um Seattle zu erkunden, eine Stadt mit 600.000+ Ew etwa so gross wie Stuttgart, Heimat von Firmen wie Boeing (Teil davon können sogar für $20 auf einer geführten 90 Min. Tour besichtigt werden), Microsoft (und Bill Gates Villa), Starbucks (deren erstes Cafe 1971 hier eröffnet wurde) und Amazon und T-Shirts wie diesem

mit denen wohl versucht werden soll, den Besuchern hier das vorherrschende Wetter etwas näherzubringen.
Von Norden kommend, vorbei am Green Lake (Jogger Paradies) fahren wir zum Gas Works Park -

heute ein Freizeitgelände und Technologie Museum, zwischen 1905 und 1950 wurde hier Kohle vergast - von wo wir einen ersten Blick auf die Skyline von Seattle erhaschen.
Westlich davon die Hiram M. Chittenden Locks

ein Schleusensystem am um die Jahrhundertwende erbauten Washington Lake Canal, der die salzwasserhaltige Puget Sound Bay mit dem Washington Lake einem Süsswassersee verbindet. Durch grosse Scheiben in der parallel dazu erbauten Fish Ladder beobachten wir heimkehrenden Lachse beim Treppensteigen. Wir fahren nun Richtung Downtown, an der Elliot Bay im Olympic Sculpture, einer Open Air Kunstausstellung, finden wir 'The Wake' von Richardson Serra,

dessen Stahlplattenkunstwerke uns schon im Guggenheim Museum in Bilbao so begeistert haben.
Wir wandern bergauf, vorbei am ?Headquarter? von Cisco, das an eine umgedrehte, zur Hälfte vergrabenen Pyramide erinnert, zum Seattle Center mit seinen Attraktionen wie der Space Needle,

Wahrzeichen von Seattle, 1962 anlässlich der Weltausstellung erbaut und einst das höchste Bauwerk der Stadt (Aussen-Aufzug $19), dem Chihuly Garden and Glass (E=$19 oder day/night pass = 2 Besuche innerhalb von 24 Stunden $26)

mit der weltweit wohl umfangreichsten Sammlung dieses Glaskünstlers.
Die Form des EMP (Experience Music Project) Museum (E=$20) soll an eine der vielen von Pete Townshend auf der Bühne zertrümmerten Gitarren erinnern, innen u.a. eine Homage an den in Seattle geborenen Jimmy Hendrix. Stunden, ganze Tage könnte man alleine hier im Seattle Center verbringen, dazuhin beginnt hier morgen ein mehrtägiges Italien Festival aber langsam wird es spät und so ziehen wir uns auf einen SP im Süden der Stadt zurück.

28.09.
Wie vom Wetterbericht vorhergesagt (Regenwahrscheinlichkeit >90%) regnet es seit heute Nacht in Strömen, für uns erst einmal kein Wetter um eine Stadt oder gar ein Festival zu besuchen, bleiben wir halt erst einmal im Auto, updaten den Reisebericht und hoffen auf Linderung. Nachtmittages besuchen wir den Norden und Osten des Mt. Rainier NP, fahren dort erst den Carbon River bis zum Ende der Strasse entlang und dann zum Sunrise Point hoch, aber der Regen wird wieder stärker, vom fast 5000m hohen Gipfel, vom Gletscher ist dank tiefhängender Wolken nichts zu sehen.

29.09.
Zu unserem zweiten Besuch von Seattle fahren wir von Osten kommend erst über die Floating Bridge,

auf 33 Pontons ruht hier mit 7578 feet / 2789m die längste Schwimmbrücke der Welt und parken dann in der Innenstadt. Normalerweise ein teures Vergnügen bei bis zu $4 / Stunde bzw. $30 / Tag, aber heute ist ja Sonntag und da sind zumindest die Parkuhren ausgeschaltet.
Unser erster Besuch gilt dem Pike Place Market, ursprünglich ein reiner Fisch- und Gemüsemarkt,

heute eine Touristenattraktion die um Souvenir und Kunstgewerbestände erweitert wurde.
Bei solchen Angeboten können wir natürlich nicht nein sagen,

unser Brunch bestehend aus Austern, Seeigel, Heilbutt und eine gedämpften Krabbe.
Vor dem gegenüberliegenden 'ersten Starbucks von 1971'

die obligatorische Warteschlange, also ziehen wir weiter, gehen vorbei am Columbia Center

mit ca. 300m eines der höchsten Gebäude an der Westküste der USA (E für Besucherplattform $9) bis zum Pioneer Square,

dem alten Teil von Seattle, wo man für $16 wieder einmal an einer dieser Underground Tours teilnehmen kann. Diese steilen Strassen, an denen wir vorbeikommen, erinnern uns ein bisschen an San Francisco,

aber das liegt noch in weiter Ferne.
Wir verlassen die Stadt Richtung Süden, kommen nach Tacoma, Heimat des Glaskünstlers Dale Chihuly von dem hier innerhalb der Stadt etliche seine Kunstwerke ausgestellt sind. Dazuhin noch sind im Theater District entlang der Broad Street die Fassaden der Häuser mit solchen und ähnlichen Masken verziert.

Wir fahren noch durch Gig Harbour mit seinem Fishermen´s Memorial

und verbringen die Nacht bei Bremerton.

30.09.
Wir haben uns vorgenommen, dem Wetter zum Trotz den Olympic NP, mit 200inch = >750 cm Regen pro Jahr eines der niederschlagsreichsten Gebiete der USA zu umrunden. Die Berge alle von Regen-Wolken verhüllt und auch an den Sol Duc Hot Spring strömender Regen -

so macht uns das Baden keinen Spass, also raus zum wind- und wellen-umtosten Cape Flattery

Erinnerungen an die Bretagne werden wach

Erinnerungen an die Bretagne werden wach

und nach kurzem Blick auf das davor liegende Tatoosh Island

weiter zum Hoh Rain Forest.
Hier finden wir den Monarch,

ein Big Sitka Spruce Tree, etwa 90m hoch, 5m Durchmesser und über 500 Jahre alt.
Als wir diesen Teil des Parks wieder verlassen, verstehen wir auch, warum bei der Einfahrt hier vor Elks (Hirschen) während der Dämmerungsstunden gewarnt wird. Grasen doch erst ein Rudel Hirschkühe und dann dieser kapitale Bock am Strassenrand.

Für etwa 20 Meilen fahren wir nun den einsamen Stränden an der Pazifikküste entlang, geniessen den Sonnenuntergang

und entdecken dann am Quinault Lake einen Wegweiser zum ältesten Big Sitka Spruce Tree. Wir packen die Taschenlampen aus, machen uns auf den Weg und stehen nach etwa 500m Wanderung vor diesem etwa 60m hohen und über 1000 Jahre alten Baum mit über 5,6m Durchmesser.

Leider sind die restlichen Fotos alle zu Dunkel um hier publiziert zu werden. In Aberdeen beenden wir dann den Tag.

01.10.
Der weitere Weg führt uns nach Olympia, der Hauptstadt Washingtons

mit seinem beeindruckenden Regierungsgebäude ´droben auf´m Berg' von wo wir zum Südeingang des Mt. Rainier NP - dem Eingang zum Paradies - weiterfahren.
Hier erleben wir zuerst die Kapriolen des Wetters,

hinter einer scharfen Kurve ist die Strasse plötzlich 1km lang mit einer zentimeterdicken Hagelschicht bedeckt und dann stehen wir vor verschlossenen Parktoren.
Der Engel am Tor zur Strasse in Paradies - der Ort da droben heisst wirklich so - erklärt uns, dass heute am 1.10. das neue Budget Jahr der USA beginnt und da der seit Monaten schwelenden Budget Streit immer noch nicht beigelegt ist, viele der Regierungsangestellten - und damit auch der National Park Service ohne Bezahlung nach Hause geschickt wurden.
Kurz gesagt, alle NP´s bleiben vorerst mal auf unbestimmte Zeit geschlossen - dann mach dir einen Plan...
Wir fahren weiter zum Mount St. Helens, der am 18.05.1980 bei seinen Ausbruch einen Teil seines Gipfels verlor und seine Umgebung in einem weiten Umkreis durch seinen Ascheregen verwüstete. Aber auch der Weg dahin ist mit gefallenen Bäumen gepflastert,

die sich jedoch problemlos umfahren lassen. Die 50+ Meilen lange Parkstrasse ist glücklicherweise offen, nur die Rangerstation am Ende der Strasse und der naheliegende CP sind geschlossen. Nach etlicher Wartezeit können wir einen fast ungestörten Blick auf den Krater erhaschen,

bevor wir die Parkstrasse wieder zurückfahren. Kurz vor Vancouver WA beenden wir diesen Tag.

02.10.
Bevor wir WA verlassen, wollen wir uns noch kurz Vancouver WA, die älteste Stadt in Washington anschauen. Fort Vancouver

eine National Historic Site ist aus bekannten Gründen geschlossen, gehen wir halt durchs Freigelände, finden Washingtons ältesten Apfelbaum

gepflanzt 1892 und dieses Squirrel,

das anscheinend nicht unter den Budgetproblemen zu leiden hat, bevor wir dann den Columbia River überqueren und damit auch unseren Besuch in Washington beenden.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.