In 208 Tagen um die Welt

Reisezeit: Oktober 2006 - April 2007  |  von Helena Graf

Mendoza: Hoch zu Ross durch die Voranden

Am nächsten Tag werden wir schon relativ früh abgeholt. Heute wollen wir nämlich den ganzen Tag wie die Gauchos durch die Voranden reiten. Zunächst werden wir erstmal zu einer Art Raftigstartstation gebracht. Wir versuchen den Leuten von der Agentur zu erklären, das wir auf einem Pferd und nicht auf einem Boot reiten wollen. Jaja, ist die gängige Antwort und wir haben durchaus den Verdacht, dass das etwas ähnliches bedeutet wie in Deutschland. Naja, nachdem wir eine gute Stunde gewartet haben, werden wir wieder in einen der Bullis verladen und zu einer kleinen Ranch gebracht. Hier stellt sich raus, dass unsere romatische Vorstellung von einer kleinen Gruppe von vielleicht 5 oder 6 Reitern etwas hochgestochen war. Wir bekommen jeder ein Pferd zugeteilt und dann geht's mit schlappen 25 anderen Reitern und 5 Gauchos in Reih und Glied los. So trotten wir stundenlang durch die wirklich schöne landschaft und dann langsame Tempo hat den Vorteil, dass man die schöne Umgebung und das Gute Wetter richtig genießen kann.

Mein Pferd scheint mich nicht besonders zu mögen, denn immer wenn wir Pause machen und die anderen Pferde friedlich an den vertrockneten Büschen knabbern schleicht es sich davon und galoppiert plötzlich wie ein Bekloppter los. Einer der Gauchos springt dann immer Karl-May-mässig auf sein Pferd und jagt hinterher.

Als wir wir grade wieder gemütlich durch die Gegend zuckeln, knallt es plötzlich vor mir und das schwarze Pferd bleibt stehen. Absteigen, absteigen büllen unsere Führer. Jetzt seh ichs auch, das Hinterbein des Armen Pferdes baumelt nur noch wie an einem Faden an seinem Körper. Das war wohl sein letzter Ritt. Entweder es wird freigelassen oder eingeschläfert, was wohl aufs selbe hinausläuft meine eine der Führerinnen. Wir lassen dass verletzte Pferd zurück und reiten weiter.
Auf den letzten paar Mettern dürfen alle die wollen zu meinem Vergnügen und offenbar dem Entsetzen meines Pferdes sogar nochmal galoppieren

Alles in allem ist der Ritt zwar nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hab, aber trotzdem ganz schön. Zum Abschluss gibt's dann noch das obligatorische argentinische Barbeque bestehend hauptsächlich aus Fleisch.
Abends werden wir mit dem Bulli wieder zurück zu unserem Hostal gebracht und lassen den Tag zwischen den Artisten und Kusthandwerkerhippis auf dem Unabhängigkeitsplatz ausklingen.

Am nächsten Tag machen wir eine Raftingtour. Von der gibt's aber nicht viel zu berichten, ausser dass wir für 40 Minuten raften den ganzen Tag unterwegs sind und dass sich ein etwa
1m x 1m großes Becken auf einem Werbeplakat durchaus wie ein richtiger Pool darstellen lässt. Das Bootfahren an sich war schon ganz nett, aber vorher und hinterher mussten wir so ewig lange warten, dass der Tag eigentlich eher nervig als schön war. Fotos haben wir leider keine, weil wir unsere Kameras aus Angst vor Wasser zu Hause gelassen haben

© Helena Graf, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nepal-Indien-Neuseeland-Chile-Peru-Bolivien-Argentinien
Details:
Aufbruch: 02.10.2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 27.04.2007
Reiseziele: Indien
Nepal
Varanasi
Australien
Neuseeland
Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Helena Graf berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.