Falltür ins Paradies

Reisezeit: Oktober 2009 - Oktober 2010  |  von Katharina L.

Buenos Aires, 03.05.2010

Der Sprachkurs beim "Proyetto San Telmo klingt vielversprechend: Unterricht in Zweier-Gruppen, fuenf Tage, zwei Stunden am Tag und alles fuer nur fuenfzig Euro fuer uns beide zusammen. Wir buchen. Danach brechen wir zu einer tagesfuellenden, nervtoetenden Odysse auf, um unser Flugticket von New York nach London auf den 30. September umzubuchen.

Eigentlich stellen wir es uns ganz einfach vor. Wir haben im Internet die Adresse der British Airways Niederlassung rausgesucht und machen uns nun auf den Weg dorthin, um den Flug gegen einen kleinen Aufpreis umbuchen zu lassen. Nach langer Suche finden wir endlich - leicht genervt - die richtige Strasse und die richtige Hausnummer. British Airways befindet sich schon lange nicht mehr in diesem Gebaeude. Doch statt die Adresse auf der Website zu aendern, wird einem im ehemaligen Gebaeude ein schlecht kopierter Zettel mit der neuen Adresse ausgehaendigt. Bis wir das neue Buerogebaeude erreicht und gefunden haben, vergeht wieder einige Zeit. Die Stimmung zwischen uns ist mehr als schlecht. Wir betreten den riesigen Buerokomplex, der mehrere Unternehmen beherbergt. Nach der Anmeldung am Empfangstresen, bei der wir sogar unsere Reisepaesse vorzeigen muessen, duerfen wir das heilige Drehkreuz passieren.

Nahe dem Nervenzusammenbruch in der Warteschleife.

Nahe dem Nervenzusammenbruch in der Warteschleife.

Als sich der Fahrstuhl im dreizehnten Stock oeffnet, erwartet uns ein leeres Vorzimmer. Lediglich ein kleiner Aufsteller weist auf Kundenservice hin. Er teilt mit, dass die Kunden die beiden aufgestellten Computer sowie das Telefon benutzen duerfen, um den Service via Internet bzw. Telefonhotline (in Jacksonville, Florida!) in Anspruch zu nehmen. Sind das die Auswirkungen der Wirtschaftskrise? Oder die Auswirkungen des Flugverbotes nach dem islaendischen Vulkanausbruch? Menschenleere Bueros, nur weiter hinten im letzten Zimmer noch eine handvoll Mitarbeiter. Wir vermuten, dass es sich um die Buchhaltung handelt, die die aktuellsten Verluste ausrechnet. Wir beobachten eine der verbleibenden Mitarbeiterinnen und ihre Technik, sich Zugang zum Buerobereich zu verschaffen. Kaum ist sie weg, tut Juergen es ihr gleich und ist verschwunden. Kurze Zeit darauf kehrt er mit einer jungen Angestellten zurueck, der die Situation sichtlich unangenehm ist. Sie bietet uns einen leeren Konferenzraum mit Telefon an, waehlt die Nummer der Servicehotline und uebergibt uns den Hoerer. Dreissig Minuten haengen wir in der Warteschleife, dann geben wir auf. Noch eine weitere Odysee zum 35 Kilometer entfernten Flughafen wollen wir uns ersparen und so uebergeben wir die Angelegenheit unserem Reisebuero in Hamburg, auch wenn das fuer uns mit deutlich hoeheren Kosten verbunden ist.

Um dem Tag doch noch eine schoene Seite abzugewinnen, goennen wir uns Abends den Besuch der von Nestor heiss empfohlenen Pizzeria "El Continental". Und in der Tat hat er nicht zuviel versprochen. Auch gegen den Rat des Kellners, dass eine grosse Pizza viel zu viel fuer eine Person sei, bestellt Juergen sich eine allein, stellt seinen persoenlichen Pizzarekord auf und wird bestaunt. Ich schaffe meine kleine Pizza kaum und so ist ein Nachtisch fuer keinen von uns mehr drin.

© Katharina L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr: Indien – Thailand – Laos – Vietnam – Neuseeland – Chile – Argentinien – Peru – USA
Details:
Aufbruch: 01.10.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 01.10.2010
Reiseziele: Indien
Thailand
Vietnam
Laos
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katharina L. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.