ROMANO UNTERWEGS IN MITTEL /SÜDAMERIKA

Reisezeit: Februar 2009 - Februar 2010  |  von Romano Torriani

BOLIVIEN

COPACABANA

Dieser Ort liegt gegenueber von Puno ( Peru ), somit auch am Titicacasee, durch den die Grenze der beiden Laender verlaeuft. Doch Copacabana ist nicht zu vergleichen mit Puno, denn hier findet man tatsaechlich diese Maerchenlandschaft, von der man mir schon so viel erzaehlt hat.
Natuerlich nicht in der Stadt, denn dazu muss man sich schon ein Fahrrad mieten um die Ufer des Sees zu erkunden. Dabei passiert man immer wieder kleine Doerfchen auf dessen Feldern die Einheimischen ihre Arbeit verrichten.
Wenn man sich das ganze Treiben so anschaut kommt es einem so vor, als waere die Zeit hier vor langem stehen geblieben, da die Felder noch von Hand bewirtschaftet werden und eine unglaublich friedliche Atmosphaehre herrscht. Ausserdem verleit die bizarre Landschaft und das glitzernde Sonnenlicht auf der Oberflaeche des Titicacasees, dessen atemberaubendes Blau das Ganze noch verstaerkt, diesem Ort einen maerchenhaften Anblick.

Von der Ferne...

Von der Ferne...

...in der Naehe

...in der Naehe

LA PAZ

Von La Paz aus machen fast alle die Tour zum " Camino de la muerte ", die Strasse des Todes, welche auch als gefaehrlichste Strasse der Welt bekannt ist.
Am fruehen Morgen holte man uns vor dem Hostal ab und brachte uns einmal mehr in Luftigehoehen, auf 4700 Metern. Dort uebergab man uns eine Regenjacke, eine Regenhose und ein Downhillbike...und schon gings los...die ersten 30 Minuten, von den insgesamt 4 Stunden, sind asphaltiert und man faehrt auf der neuen Strasse, die sie vor einigen Jahren erbaut haben, bevor man die Gabelung erreicht wo sich die neue von der alten Strasse trennt.
War schon ganz cool, denn auch die Landschaft ist fantastisch, doch solange man sich nicht ueberschaetzt ist man weit vom Tode entfernt.
Ich hatte noch Glueck im Unglueck, denn ploetzlich machte der Typ vor mir eine Vollbremsung bei etwa 30 - 40 Km/h und ich konnte nicht mehr ausweichen. Bin ihm dann voll hinten reingeknallt und es hat mich ueberschlagen. Hab mir den Ellebogen blutig geschlagen, das Handgelenk gestaucht, die Huefte und das Schienbein geprellt...zum Glueck keinen Knochenbruch, denn dafuer habe ich keine Zeit...
Die letzten 10 Kilometer habe ich im Auto verbracht, bis wir das Hotel erreichten in dem man uns das Mittagessen servierte.

Vor der Abfahrt auf 4700 Metern

Vor der Abfahrt auf 4700 Metern

Die asphaltierte Strecke

Die asphaltierte Strecke

Der " Camino de la muerte "

Der " Camino de la muerte "

Da gehts schon zimlich " s Loch " ab

Da gehts schon zimlich " s Loch " ab

Ansonsten habe ich in La Paz nicht mehr viel gemacht, ausser die Naechte zum Tag, da wir wieder mal in einem Partyhostal, dem Wild Rover, unterkamen und da bleibt einem ja nix anderes uebrig...

Free shots in der hauseigenen Bar vom Wild Rover

Free shots in der hauseigenen Bar vom Wild Rover

POTOSI

Potosi liegt auf 4060 Metern und ist die hoechste Stadt der Welt. Sie war auch einmal die reichste Suedamerikas, da der Berg Cerro Rico, an dessen Fusse sich Potosi befindet, ein unvoerstellbares Silbervorkommen beherbergte. Mittlerweile sind die Silberadern jedoch erschoepft und in den Minen wird nach jeglicher Art von Erzvorkommen geschuerft.
Die Minen kann man auch besichtigen, was ich mir nicht entgehen liess!
Mein Fuehrer der Antonio, der vier Jahre lang selbst unter Tage arbeitete, holte mich vor dem Hotel ab und wir machten uns auf zu dem Markt, wo sich die Minenarbeiter mit Dynamitstangen, Kokablaettern, Zigaretten und 98 prozentigem Alkohol eindecken ( Kein Scherz, und die trinken das Zeugs tatsaechlich ). Wenn man die Minen besucht ist es so ueblich, dass man auf dem Markt von allem ein wenig einkauft um es unter Tage an die " Kumpels " zu verschaenken.

Mit hochprozentigem und Kokablaettern in einem der Shops, in denen die " Kumpels " sich eindecken

Mit hochprozentigem und Kokablaettern in einem der Shops, in denen die " Kumpels " sich eindecken

Schon beim Eingang der Mine bekam ich einwenig das Muffensausen, da enge Hoehlen nicht gerade meinem Gusto entsprechen, aber da musste ich durch.

Vor der Mine

Vor der Mine

Antonio vor dem Eingang

Antonio vor dem Eingang

Wir bewegten uns dann durch schmale Gaenge, durch die man teilweise auch krichen musste. Am Ende befanden wir uns etwa 130 Meter im Berg und Antonio wollte mit mir noch tiefer in das Gestein eindringen, doch der Eingang zur naechsten Ebene war so was von eng, dass ich ihm sagte, dass ich nicht tiefer vordringen will. Unterwaegs trafen wir immer wieder auf " Kumpels " mit denen man ein kleinen Schwaetzchen halten konnte. Ein paar von ihnen waren garade dabei Loecher in den Fels zu bohren um danach die Dynamit Stangen zu platzieren. Wir passierten auch noch einen Schacht in dem der Teufel der Minenarbeiter sein zu Hause hatte. Dies ist so eine Skulptur zu der die Bergleute beten und ihr Zigaretten, Kokablaetter und Alkohol spenden, damit er sie beschuetzt...fuehlte mich tatsaechlich etwas besser als ich ihm eine meiner Kippen in den Mund steckte...

In einem der Schaechte

In einem der Schaechte

Der Eingang zur letzten Ebene, in die ich nicht mehr vordrang

Der Eingang zur letzten Ebene, in die ich nicht mehr vordrang

Besuch bei dem Teufel

Besuch bei dem Teufel

Ich haette auch noch eine Sprengung unter Tage miterleben koennen, habe Antonio aber gesagt, dass ich das nicht unbedingt brauche und wir haben nach etwa 1.5 Stunden die Mine verlassen. Wahrscheinlich haette ich schon ueberlebt, aber als ich mir so die Stuetzbalken ansah fuehlte ich mich nicht gerade sicher. Antonio hat mir danach auch gedankt, dass ich die Mine verlassen wollte, den er sagte, dass man nie wissen kann was unter Tage passieren wird und dies vorallem bei Sprengungen.
Doch jeder muss das fuer sich selbst entscheiden.

Dies war schon ein einmaliges Erlebnis, welches man wahrscheinlich nur noch in Bolivien erleben kann, denn wo spaziert man einfach so in eine Mine, die noch voll in Betrieb ist.
Ist auch sehr eindrucksvoll, wenn man mal die " Kumpels " live erlebt, wie sie ihre Knochenarbeit unter schwersten Bedingungen verrichten.
Der Lohn pro Tag liegt so bei 47 Bolivanos, was etwa 6 - 7 Dollars entspricht.

TUPIZA

Tupiza ist ein kleines ruhiges Doerfchen, welches inmitten der Codillera de Chicas liegt, einer erstaunlichen Landschaft, deren Felsen, Huegel, Bergen und Schluchten in allen moeglichen Farben schimmern.
Das Beste ist, um diese Landschaft in Augenschein zu nehmen, wenn man sich auf eine Pferdetour begibt und bis zum Ende des El Cañon del Inka reitet.
Da mein letztes Erlebnis auf dem Ruecken eines Pferdes ziemlich schmerzhaft war habe ich mich fuer eine 3 stuendige Wanderung, auf eigene Faust, entschieden. Was auch ganz schoen war, doch als einige Leute auf
Pferden an mir vorbei riten wurde ich schon ein wenig neidisch, denn das richtige " Wildwestfeeling " erschliesst sich einem eben doch nur hoch zu Ross.

Von Tupiza aus ging es mit dem Zug in das 5 Stunden enrfernte Uyuni.

Auf dem Weg in den Canyon

Auf dem Weg in den Canyon

Im Canyon

Im Canyon

Am Bahnhof

Am Bahnhof

UYUNI

Diese Ortschaft ist mit seinen 14 000 Einwohnern noch kleiner als Tupiza.
von hier aus buchten wir unsere 3 taegige Tour in die Salar de Uyuni, die groesste Salzwueste der Welt, und deren Umgebung.
Am ersten Tag bestiegen wir einen Jeep, der uns durch die Salzwueste chauffierte.
Unterwaegs machten wir noch einen Halt in einem Hostal, welches nur aus Salz bestand, in dem wir auch unser Mittagessen einnahmen.
Dieses Hostal dient Heute nur noch als Museum, da die Regierung es vor einigen Jahren aus Umweltschutzgruenden geschlossen hatte.

Da der Wuestenboden aus reinem weissen Salz besteht kann man hier lustige Fotos schiessen bei denen man denkt, dass sie am Computer nachbearbeitet wurden.

Hier balanciere ich gerade die Elli und die Hanna auf Haenden und die Yuen auf dem Kopf

Hier balanciere ich gerade die Elli und die Hanna auf Haenden und die Yuen auf dem Kopf

Die ganze Gruppe auf dem Weg in Stefans Mund

Die ganze Gruppe auf dem Weg in Stefans Mund

Danach begaben wir uns auf eine Insel, welche mitten in der Salzwueste liegt und auf der riesige Kakteenwaelder gedeien, was das Ganze noch surrealer erscheinen laesst.

Auf der Insel

Auf der Insel

Zum Sonnenuntergang setzten wir uns irgendwo in der Wueste auf das Salz und genossen die untergehende Sonne.
Dies war einer meiner beeindruckensten Sonnenuntergaenge, da die Oberflaeche der Salzwueste ihre ganz eigene Beschaffenheit hat und dem Ganzen dadurch einem einen ganz speziellen Anblick gewaehrt...aber seht selbst...

Best shot ever!!!

Best shot ever!!!

Anschliessend fuhr man uns in ein Hostal, welches ein wenig ausserhalb der Salar de Uyuni liegt und auch zum groessten Teil aus Salz erbaut ist, wo wir unsere Nacht verbrachten.

Am zweiten Tag verliessen wir die Salzwueste um in deren Umgebung die blauen, roten und gruenen Lagunen zu besuchen, dessen Farben in der kargen Landschaft um so mehr zur Geltung kommen. In den Lagunen findet man auch tausende Flamingos, die in den Lagunen nach Futter suchen.
Dies waren wieder einmal unvergaessliche Anblicke...unglaublich...

Am dritten Tag standen wir um 05:00 morgens auf um die Geysire zu besuchen, welches eine vulkanartige Landschaft ist, die aus Kratern und Erdloechern besteht in denen irgendeine Erdmasse vor sich hin koechelt oder aus denen heisser Dampf austritt.

Danach brachte man uns an die chilenische Grenze, wo die Tour endete und wir Bolivien in Richtung Chile verliessen.

© Romano Torriani, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise von Mexico bis Rio de Janeiro und alles was so dazwischen, darunter und darüber liegt...
Details:
Aufbruch: 09.02.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2010
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Venezuela
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Uruguay
Brasilien
Der Autor
 
Romano Torriani berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.