Anden, Pazifik und Regenwald - Backpacking in Peru und Bolivien

Reisezeit: Mai 2015  |  von Kira Möller

Copacabana

Endlich in Bolivien!

Nachdem wir unversehrt vom Machu Picchu zurückgekehrt waren, verbachten wir eine weitere Nacht in Cusco und sollten dann endlich in meine zweite Heimat Bolivien aufbrechen.

Unser Bus nach Copacabana, einer kleinen Grenzstadt am Titicacasee, fuhr erst abends um 23 Uhr. Den zusätzlichen Tag in Cusco verbrachten wir mit einem Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, an dem wir uns mehrmals gegen einige aufdringliche Tourenanbieter behaupten mussten. Mit aller Macht wollten diese uns einen Pferdeausritt aufquatschen, den wir aber immer wieder ablehnten. Sonst ließen wir uns auf eine Stadtrundfahrt ein, die sich leider als eine schlechte Verkaufsveranstaltung entpuppte.

Abends machten wir uns dann schließlich auf den Weg zum Busterminal und machten es uns in den zerschlissenen Sitzen bequem. Der Bus fuhr eigentlich nach La Paz, nahm aber Reisende nach Copacabana mit. Beim Ticketkauf hatte ich mich bereits erkundigt, wie es an der Grenze Peru/ Bolivien von Statten geht. Paul und mir war somit klar, dass wir kurz vor der Grenze in einen anderen Bus umsteigen müssen, uns unseren Visumsstempel holen und dann in einem weiteren Bus nach Copacabana fahren werden. Leider hatten diese Information nicht alle bekommen. Gegen sechs Uhr morgens weckte der Busbegleiter die entsprechenden Personen und entließ uns ins Freie. Wir standen mitten im Nirgendwo, immer noch auf peruanischem Boden. Mit uns stiegen vier weitere Personen aus: Hannah und Matthew aus Kanada, Randal aus den USA und Dennis aus der Schweiz. Allesamt waren vollkommen überrascht von diesem Verlauf der Reise. Und allesamt sprachen kein Wort Spanisch. Innerhalb weniger Augenblicke wurde ich dank meiner Sprachkenntnisse zur Reiseleiterin gewählt und war von nun an für den weiteren Fortgang unserer Tour verantwortlich.

Neben dem Bus hatte sich ein Taxi eingefunden sowie eine ältere Frau von der Reisegesellschaft. Sie erklärte mir, dass sie nur von zwei Reisenden wusste und daher nur ein Taxi organisiert hätte. Jetzt müssten wir in den sauren Apfel beißen und uns zu sechst (inklusive Taxifahrer und Rucksäcke) in das Auto setzen, um die 20 minütige Fahrt zur Grenze anzutreten. Ich übersetzte brav die mir anvertrauten Informationen ins Englische. Hannah und Matthew bekamen daraufhin einen Wutanfall und riefen, dass sie sich auf keinen Fall in ein so kleines Auto quetschen werden, dass sie Tickets nach Copacabana gebucht hätten und, dass sie einen ordentlichen Bus verlangten. Auch diese Informationen übersetzte ich, jedoch in einem anderen Tonfall.

So stand ich eine ganze Weile zwischen der weinerlichen Peruanerin und den wütenden Kanadiern, bis sich schließlich Randall demonstrativ in den Kofferraum des Taxis setzte und verkündete, dass ihm kalt sei und er schnellstmöglich einen Kaffee bräuchte. Dankbar für diesen Vorstoß kletterten auch Paul und ich in den Wagen und stapelten uns auf der Rückbank. Allmählich kam auch der Rest unserer Truppe, sodass die Reise endlich weitergehen konnte.

An der Grenze angekommen holten wir uns alle unsere Einreisegenehmigung nach Bolivien. Das heißt, wir alle bis auf Randall. Als US-amerikanischer Staatsbürger reicht nicht bloß der Reisepass, um ein Touristenvisum zu bekommen. Eine Vielzahl anderer Dokumente müssen zusätzlich eingereicht werden, die Randall aber leider nicht hatte. So verkleinerte sich unsere Gruppe und wir fuhren zu fünft mit einem Minibus nach Copacabana.

Einige Stunden später, während Paul und ich am Strand des Titicacasees Mittag aßen, trafen wir Randall wieder. Er hatte einfach gewartet, bis in der Einreisebehörde der Schichtwechsel anstand und erneut sein Glück versucht. Diesmal mit Erfolg.

Am Strand von  Copacabana

Am Strand von Copacabana

Unsere zwei Tage in Copacabana waren sehr ruhig. Wir schauten uns die Kirche an, gingen am Strand spazieren und machten einen Tagesausflug zur Isla der Sol, einer der Inseln im Titicacasee. Die Sonne zeigte sich erst am Tag unserer Abreise, sodass wir das tiefe Blau des auf fast 4000m hohen Sees leider nur kurz genießen konnten. Trotzdem war es ein schöner Start für unsere Zeit in Bolivien.

Die Kirche von Copacabana

Die Kirche von Copacabana

Auf der Isla del Sol

Auf der Isla del Sol

Der Hafen auf der Isla del Sol

Der Hafen auf der Isla del Sol

© Kira Möller, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 1. Mai erfüllen Paul und ich uns endlich einen lang gehegten Traum: wir machen uns gemeinsam auf eine Reise durch Peru und Bolivien. Auch wenn ich bereits Erfahrungen in beiden Ländern sammeln konnte, warten dennoch einige Abenteuer auf uns, die wir gemeinsam erleben und genießen wollen.
Details:
Aufbruch: 01.05.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.05.2015
Reiseziele: Peru
Bolivien
Der Autor
 
Kira Möller berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.