Brasilien - Von Sao Luis nach Sao Paulo

Reisezeit: August - Oktober 2005  |  von Roland E.

Vitoria

Es ist langweilig hier in Arraial, wenn man nicht baden oder biken kann und so entscheide ich mich früh aufzubrechen um möglichst vor Anbruch der Dunkelheit in Vitoria, meinem nächsten Reiseziel anzukommen. Noch ahne ich nicht, dass es heute ein guter Tag wird, denn er beginnt denkbar schlecht.
Um 5 Uhr ganz früh am Morgen stehe ich vor der Eingangstüre: Sie ist mit einem dicken Vorhängeschloss versehen und sehr hoch. Ich überlege was zu tun ist. Warten? Endlos klingeln? Über die Türe klettern? Ich sehe mich um und entdecke ein Fenster! Und genau da gehts hinaus. Und ich muss zugeben, dass ich mich 'beim Ausbrechen' gut gefühlt habe. Es war einfach eine coole Aktion! Am Busbahnhof von Porto Seguro geht das Unglück weiter: Sämtliche Tagesverbindungen nach Vitoria ausgebucht. In Eunapolis ebenfalls. Doch das Blatt wendet sich: Der Agent der Busgesellschaft ruft mich und vermittelt mich mit einem Mann, der nach Sao Matheus fährt und dabei etwas Geld verdienen will. Wir sind uns schnell einig und schon bald sitze ich ihm Auto. Sicherheitsgurte an und schon rast er los. 4 Personen sind im Auto: Seine Frau und ein anderer Passagier, der kein Busticket kaufen konnte. Zwischendurch halten wir an und er und seine Frau trinken ein Bier! Dann rast er weiter und ich bin froh um den Sicherheitsgurt! Und viel schneller als mit dem Bus sind wir in Sao Matheus. Es ist 14.00 Uhr und ich bekomme einen Sitzplatz im 15.00 Uhr-Bus nach Vitoria. Ich nutze die Gelegenheit um etwas zu essen und kurz nach Einbruch der Dunkelheit bin ich in Vitoria. Schnell finde ich ein Hotel. Ich bezahle 15 Real, diesmal mit allgemeinen Bad. Je südlicher desto teurer, stelle ich fest. Ich spaziere noch etwas in der Stadt, welche 1551 gegründet worden ist. Doch das einzig schöne ist die Kirche im historischen Zentrum und eine paar Strassen drumherum. Der Rest ist am verfallen, überall liegt Abfall rum, Menschen schlafen an den Strassenrändern. Ich stelle fest, dass die Kirchen keine Uhren haben! Und vorallem die Baptisten scheinen hier grossen Zulauf zu haben. Überall in Brasilien sind ihre eher schlichten, offenen und mit Plastikstühlen ausgestatteten Gebetshäuser zu finden. Mitunter haben diverse religiöse Splittergruppen, Sekten oder wie wir sie hier genau bezeichnen wollen, gigantische Gebetshäuser errichtet. So hab ich diese riesigen, modernen und sicherlich sündhaft teuren Häuser der Prybstianer oder wie sich diese Gruppierung genau nennt, in Salvador, Belo Horizonte und Rio de Janeiro gesehen.

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Leider ohne Fotos - Ich 'verlor' meine Digicam...:(
Details:
Aufbruch: August 2005
Dauer: circa 9 Wochen
Heimkehr: Oktober 2005
Reiseziele: Brasilien
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.