Pampas, Anden, Amazonas, Guyanas

Reisezeit: September - Dezember 2009  |  von Roland E.

Einkaufen in Joao Pessoa

Ich habe keine T-Shirts mehr. Einige habe ich, wissen die Götter wo, verloren, andere wurden vom Plastiksack verfärbt und die letzten beiden müssen dringend in die Wäsche. Also gehe ich in eine grosse Kleiderladenkette. Das ist aber in Brasilien so eine Sache. Vor der Kasse hat es immer eine Schlange und es dauert, obwohl es rund zehn Kassen hat. Brasilien kann so was von ineffizient sein. Ein Grund liegt möglicherweise darin, dass auch die kleinsten Beträge mit Kreditkarte bezahlt werden und das dauert nun mal. Doch als ich mit Bargeld komme, geht das keineswegs schneller, denn nie haben sie Wechselgeld und das müssen sie nun suchen gehen. Auf die Münzen verzichtet man lieber von Anfang an, denn das Auftreiben von Münzen könnte gefühlte Jahre dauern. Wenn man dann mal die Schlange vor dem Umtauschschalter sieht, könnte man meinen, die Brasilianer gehen direkt von der Kasse zur Umtauschecke.

Joao Pessoa ist eine nette und vor allem preisgünstige Stadt. Ideal für ein oder zwei Tage. Eine schöne Stadt ist sie aber nicht. Ich will nun weiter in den Supermarkt, Früchte, Fleisch, Brot, ja das will ich. Doch das ist eine andere Sache. Wer die grossen Supermarktketten betritt, der sollte zuerst mal eine Blick zur Kasse werfen. Mitunter dauert das Anstehen eine Ewigkeit. Es gibt auch eine Expressschlange. Dorthin nimmt dann der Brasilianer mitunter ein Heft oder eine Zeitung mit, liest sie auf dem Weg nach vorne und legt sie vorne auf das Regal. Andere - und zwar viele - merken, dass sie einiges doch nicht kaufen wollen und das bleibt dann irgendwo rechts oder links liegen. Gleichzeitig fällt ihnen ein, dass sie noch etwas vergessen haben und so gibt es ein Geläuf.

Noch etwas ist in Joao Pessoa sinnbildlich für Brasilien. Dicke Frauen machen nie Platz, weichen nie aus. Wenn ich nun mit meinem Rucksack zwischen Haus und Marktständen meinen Weg suche, dann bin ich dauernd am Ausweichen, mich klein machen etc. An einer engen Stelle käme eine dicke Frau nie auf die Idee anzuhalten. Heute jedoch bin ich zu müde, ich mag nicht mehr ausweichen und so tue ich das auch nicht mehr. Aber die dicken Frauen lassen es voll darauf ankommen. Sie halten auch nicht an und so bekommen einiges von meinem Rucksack ab. Manche knallen auch einfach gegen meinen Rucksack. Von der Seite, manchmal sogar von hinten. Können Menschen wirklich so dumm sein?

© Roland E., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Hindernissen
Details:
Aufbruch: September 2009
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: Dezember 2009
Reiseziele: Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Guyana
Suriname
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.