Cuba und Suedamerika

Reisezeit: Juni 2008 - März 2009  |  von Olli Schäfer

Chile: Pinguinkolonie Isla Magdalena u. Punta Arenas

Von Puerto Natales nahmen wir einen weiteren Bus Richtung Sueden bis nach Punta Arenas, wo die Welt zu Ende und die Erde noch eine Scheibe ist. An solch einem extremen Ort herrschen extreme Bedingungen. Es ist so kalt, dass selbst im Sommer geheizt werden muss und die Wolken haengen so tief, dass sich bei mir im Haar, wenn ich dieses hochkaemmte, Tautropfen bildeten.

Per Schiff besuchten wir die Pinguinkolonie Isla Magdalena, was ein sehr touristischer Ausflug ist, aber die Pinguine sind einfach zu putzig, als dass man sie nicht sehen koennte.

blick ueber die moeglicherweise suedlichste stadt der welt

blick ueber die moeglicherweise suedlichste stadt der welt

friedhof in punta arenas

friedhof in punta arenas

Kerstin und mein Weg trennten sich in Punta Arenas, da sie zurueck nach Santiago flog. Ich blieb noch eine Nacht laenger, aber das Hostal war durch eine Tourgruppe blockiert, so dass ich umziehen musste. Mir wurde mit dem Worten "Sie wissen doch, was es bedeutet, wenn ein Mann alleine wohnt" ein Zimmer in Nachbars Haus angeboten. Ich wusste es nicht und wollte auch nicht irgendwelche Klischees bedienen, so dass ich mich dumm stellte:

"Naja, sie werden doch wissen, wie das so ist, wenn ein Mann alleine lebt...",
"Hhhmmm",
"Nunja, nunja",
"Hhhhmmm, ich kann's mir nicht vorstellen",
"Also, hhmm, also ja, wissen Sie die Ordnung",
"Ja die Ordnung",
"Ja, die ist eben, nunja",
"Was ist denn nun mit der Ordnung"
- Nun mal Butter bei die Fische -
"Also die Ordnung ist nicht so in Ordnung"
"Aha...",
"Ja, eben",
"So, so",
"Und die Sauberkeit...",
"...ist auch nicht so sauber",
"Nunja, sie wissen schon".

Mir wurde von der Tochter der Eigentuemerin das Zimmer in Nachbarshaus gezeigt, dass original Bettlaken und Bettbezuege des Hotels hatte, wie sie mehrfach betonte. Ausser den zuvor schon diskutierten Eigenschaften, war das Haus geradezu labyrinthisch obwohl es nicht gross war. Den Nachbar selbst bekam ich nicht vorgestellt und er schien nicht da zu sein ausser seinem leicht knurrenden schwarzen Cockerspaniel. Ich sollte ein Bad im Hotel nutzen und man hatte einen extra Schluessel fuer Nachbars Haus, denn ich spaeter im Hotel abholen sollte. So weit, so gut.

Irgendwie verquatschte ich mich mit einer misterioes interessanten Chilenin in den Vierzigern, die unfreiwilliger Weise das Bad mit uns geteilt hatte, und es war schon Mitternacht, als ich um den Schluessel bat. Eine Angestellte begleitet mich zu Nachbars Haus, um mir das dortige Klo zu zeigen. Der Cockerspaniel streunerte auf der Strasse herum, jemand musste ihn rausgelassen haben. Der alleinstehenden Herr war auch zu so spaeter Stunde (nach ein Uhr nachts) nicht zugegen und wir oeffneten etwa sieben Tueren, bis wir das Klo gefunden hatten (die Angestellte gestand mir, das Haus nicht zu kennen).

Dann ging sie ins Hotel zurueck und ich blieb alleine in diesem unheimlichen Haus. Oder war ich doch nicht alleine? Tueren, die ich fest verschlossen hatte, waren ploetzlich offen, offene Tueren geschlossen und der Klospuelungskasten fuellte sich, ohne dass ich es benutzt hatte. Ausserdem kratzte der Hund an der Holzwand meines Zimmers und jaulte herzzerreissend. Als ich des nachts auf die Toilette musste, streunerte er ploetzlich wieder durch die Wohnung. Tueren waren wieder offen oder verschlossen, ohne dass ich jemals jemand zu Gesicht bekam. Ein unheimliches Geisterhaus. Ich war froh, als ich am Morgen dieses obskure Etablissement verlassen konnte. Der Cockerspaniel war da schon wieder auf der Strasse.

Genug des Horrros, schaut Euch schnell die liebenswerten Pinguine an.

pinguinkolonie isla magdalena

pinguinkolonie isla magdalena

... und dass ihr mir nicht wieder den lehrer mit schneebaellen bewerft

... und dass ihr mir nicht wieder den lehrer mit schneebaellen bewerft

sooooooo einen grossen fisch habe ich heute gefangen

sooooooo einen grossen fisch habe ich heute gefangen

klasse erfindung so ein powaermer

klasse erfindung so ein powaermer

© Olli Schäfer, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
on the road...
Details:
Aufbruch: 16.06.2008
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 24.03.2009
Reiseziele: Kuba
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Olli Schäfer berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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