Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Santiago - San Fernando

Mirador Cerro San Cristóbal

27.1.12, San Fernando

Wir checkten heute aus und wollten weiter in den Süden reisen. Per Autostopp aus einer Grossstadt wie Santiago zu kommen, stellt sich wahrscheinlich als ziemlich schwierig dar. Daher entschieden wir einen Bus bis nach San Fernando zu nehmen und erst ab da per Autostopp weiter zu reisen.

Da wir nun neue Schlafsäcke haben, hatte ich nicht vor, den für wenig Geld in Chañaral gekauften, weiter mit mir rum zu schleppen. So verschenkte ich ihn kurzerhand an einen Zimmergenossen.
Der Bus nach San Fernando ging erst um 15.00 Uhr. So hatten wir noch Zeit den Mirador von Santiago besuchen gehen. Vom Hostal aus liefen wir bis zur Standseilbahn die uns auf den Cerro San Cristóbal fuhr. Aus zeitlichen Gründen konnten wir leider nicht hinauf laufen und kauften daher ein Hin-und Rückfahrtticket. Auf dem Weg hinauf hält die Bahn bei einem Zoo, welchen wir nicht besichtigten.

Oben angekommen hatte man einen tollen Blick über ganz Santiago. Bis anhin ist Santiago de Chile meine bevorzugte Grossstadt in Südamerika. Sie hat 5 Milionen Einwohner, erstreckt sich aber über ein riesiges Gebiet. Sie ist modern und übersichtlich und enthält trotzdem viel grün. Ich denke man kann dort gut und gerne leben.
Leider hatten wir das Pech, dass die Virgen de la Immaculada Concepción gerade in Restauration stand. So sahen wir kaum was von der 14m hohen Statue die über der Stadt thront.

Mit Zwischenhalt in einem Restaurant, gingen wir unsere Rucksäcke abholen und fuhren bis zum Busbahnhof (Metrostation: Uni Salvador). Wir stellten uns an verschiedene Busagenturen an und fragten nach dem nächsten Bus nach San Fernando. Wir kauften ein Ticket für den Bus um 15.30 Uhr. Im Sonnenschein warteten wir schlussendlich 1h auf den Bus. Laut einer älteren Dame, sei dies so üblich für diesen Bus. Wir nahmen dies so hin und wechselten dann doch unser Billet für den 17.00 Uhr Bus (der 15.30 Uhr-Bus war bis dahin immer noch nicht angekommen).

Irgendwann auf der Fahrt gab ich Kevin eine Reisetablette. Er hatte seine Fotos angeschaut und dabei Kopfschmerzen bekommen, was wiederum zur Übelkeit führte. Als wir in San Fernando angekommen sind, ging es ihm dann schon ein wenig besser.
Auf der Suche nach einem Hostal liefen wir neben drei Jungs zwischen 8-12 Jahre alt vorbei. Sie fingen an mit uns zu reden und waren ganz interessiert woher wir kamen, was wir für Sprachen sprechen und wie unser Leben in der Ferne aussieht. Sie erzählten daraufhin, dass sie Ferien hätten und daher auf der Strasse nach Geld bettelten. Sie hatten Steine und Jonglierbälle mit welchen sie beim Rotlicht auf die Strasse standen und jonglierten. Kurz bevor die Ampel auf grün wechselte gingen sie bei den Autos vorbei um für ihre Vorführung Geld zu schnorren. Anscheinend verdienen sie nicht schlecht dabei. Als wir fragten für was sie es ausgäben, bekamen wir drei verschiedene Antworten. Der jüngste meinte, er gäbe es den Eltern. Der mittlere wolle sich damit Kleider kaufen und der grosse wollte uns keine Auskunft geben. Wir gehen davon aus, dass er es für sich behält und damit Zigaretten und Marihuana kauft. Es war traurig zu sehen, wie bereits die Kinder lernen, betteln zu gehen...

Schlussendlich fanden wir die Residencial Rancagua eine billige Unterkunft. Wir mussten einige Minuten warten, bis es parat gemacht war. Wir setzen uns derweilen auf eine Couch auf welcher Kevin ungewöhnlicherweise fast einschlief. Er meinte, seine ganzen Muskeln seien total schlapp und er könne den Kopf fast nicht halten, so eine Müdigkeit überkäme über ihn. Wir gehen davon aus, dass dies die Auswirkung der Reisetablette ist. Keine Ahnung was diese chilenischen Tabletten für einen Wirkstoff haben, sie scheinen einem aber ziemlich zu flashen.

Um die Wartezeit zu nutzen, gingen wir in ein nahe gelegenes Restaurant und bestellten unser Abendessen. Wieder zurück, konnten wir dann endlich (gegen 19.00 Uhr) unser Zimmer beziehen.
Ich legte mich bald schlafen währenddem Kevin seine Müdigkeit überwunden hatte und spanisches TV schaute.

links: Virgen in Restauration
rechts: Foto von einer Postkarte

links: Virgen in Restauration
rechts: Foto von einer Postkarte

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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