Über alle Berge - mit dem Rad durch die Anden

... der Fragen, die die Welt nicht braucht

Ich kenne sie schon die Fragen, die ueblicherweise gestellt werden, wenn ich wieder im Lande bin. Und wer mich kennt, weiss, dass ich lange von meinen Reise zehre und auch gern darueber berichte. Aber es gibt da ein paar Fragen, auf die ich auch ganz gut verzichten kann. Und hier sind die Top 3:

Nr. 3
"Wie viele Platten hattest du auf der Reise?"
Ich weiss nicht warum, aber es wird immer nach der Zahl der Platten gefragt - wahrscheinlich das Schlimmste, was sich der Gelegenheitsradler so vorstellen kann. Ja, gelegentlich muss man das Flickzeug rausholen. Aber ganz ehrlich, ein Plattfuss ist das kleinste aller denkbaren Probleme. Ich bin immer froh, wenn ich eine Reise ohne Stuerze, Unfaelle oder grosse gesundheitliche Probleme beenden kann. Ein paar Flicken nehme ich da gern in Kauf.

Nr. 2
"Wie viele Kilometer faehrst du durchschnittlich am Tag?"
Wenn ich eine Zahl sage, ist Reaktion darauf meistens: "Das geht ja," oder "So viel bin ich auch schon mal gefahren," oder Aehnliches. Spaetestens nach dieser Reise gibt es auf diese Frage keine Antwort mehr. Wie will ich 40km Sandpiste auf mehr als 4000m Hoehe mit Gegenwind und vollem Gepaeck vergleichen - und wer hat diesen Vergleich? Also: Im Laufe der Jahre bin pro Tag zwischen 20 und 220km am Tag gefahren und jeder kann sich aussuchen, wo er sich selbst wiederfindet.

Und die absolute Nr. 1
"Wohin geht die naechste Reise?"
Leute, ich komme gerade von einer Reise zurueck, von der sich die wenigsten vorstellen koennen, was es bedeutet, sich hier mit dem Fahrrad zwei Monate z. T. fernab der Zivilisation zu bewegen. Mit meinem Tagebuch und meinen Bildern werde ich selbst noch eine ganze Weile gebrauchen, alles zu erfassen und zu verarbeiten. Gebt mir diese Zeit, bevor ich neue Reiseplaene schmiede. Natuerlich trifft man viele andere Radler und die Liste der Wunschziele wird durch deren Berichte eher laenger als kuerzer. Ihr werdet es erfahren, wohin es mich treibt.