2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Chile 5380km/Argentina 7890km ab 01.01.2015: 6 Chile – ab 10.01.2015 910 km

Ziel: Mal durch Argentinien, mal durch Chile den Anden entlang stetig Richtung Süden bis nach Ushuaia,
Hier: Über den Paso Internacional Rio Futaleufú zur Carretera Austral, auf dieser Richtung Süden bis Coihaique und dann über Chile Chico zurück nach Argentinien.
Wetter: Patagonien-Wetter, meist windig, teils sonnig< 25º, teils regnerisch, < 15º.
Die Grenzstation in Chile sieht zwar professioneller aus, aber auch da drin war nix los. Einreiseformularitäten bei der Migration waren sofort erledigt, nur die Software des armen Zöllners war noch nicht auf dem Laufenden. Statt unser Auto einfach im Computer nachzuschlagen und das Formular direktauszudrucken, musste hier erst einmal ein Formular von Hand ausgefüllt und Daten in ein dickes Buch eingetragen werden bevor der Computer bemüht werden konnte, aber trotzdem waren wir schon 15min später bei der Lebensmittelkontrolle und auch hier war man sehr schnell und großzügig. Bettenbau war ok, Kühlbox enthält nur Dosenbier, 'Gute Reise'.
Die ersten km bis Futaleufu,

einem typischen Sommersportler/Wanderurlauber Ort, wir können es kaum glauben, beste Teerstrasse. Aber gleich hinter der Ortstafel dann der erwartet Strassenzustand: Staub und Schotter - und das wird sich auch für die nächsten 1000km kaum mehr ändern. Vorbei an Seen, die wie dieser von Gletschern gespeist werden,

geht es stetig bergab. Vorbei am Lago Yelcho

erreichen wir die Carretera Austral, gelegentlich auch nur Hwy 7 genannt. Diese gut 1200km lange Strasse wurde einst unter Pinochet vom Militär gebaut um Patagonien, den Süden Chiles bis runter nach Villa O'Higgins an Puerto Montt anzuschliessen. Einst eine schmale, ruppige Schotterpiste, wird sie derzeit ausgebaut, so 20km- stückchenweise den modernen Verkehrsbedürfnissen angepasst. So zeigt sie heute ein sehr vielfältiges Gesicht, jeweils ihrem Ausbauzustand entsprechend fanden wir moderne, teils aber einspurige Brücken

genauso wie alte Holzbohlenkonstruktionen und der Strassenbelag bot alles von bestem 2-spurigen Asphalt über Schotterpisten, Lehmpisten, km-lange Baustellenpassagen bis zu 3m breiten, aus dem Berghang gekratzten Fahrbahnen, an deren Verbreiterung derzeit zumindest teilweise auch schon gearbeitet wird. In ein paar Jahren, wenn der Ausbau einmal abgeschlossen sein sollte, wird diese Strasse sicher unter die Traumstrassen aufgenommen werden, denn die Aussichten hier sind fantastisch. Grün-blaues Eiswasser im Fluss, die Berge, die Gletscher, die NP's im Hintergrund.

Wir fahren heute noch bis zum CP La Sirena (CLP 4.000pP) in Puerto Puyuhuapi.
In der Nacht setzt leichter Nieselregen ein, der dann auch den ganzen Tag über anhält. Der Blick über den See am frühen Morgen verheisst nichts Gutes

und auch die Straßenverhältnisse ändern sich vorerst mal nicht. Die nächsten 20km erst mal wieder Baustelle,

in der sich der Staub nun mit dem Regen zu einer schlammigen Masse verbindet, so macht Autofahren richtig Spass.

Da die Aussicht auf die Gletscher durch die tiefhängenden Wolken total behindert ist,

lassen wir die geplante Wanderung (3h) im Queulat NP zum Aussichtspunkt auf den Ventisquero Colgante (Gletscher) ausfallen und begnügen uns mit solchen Aussichten

auf die zahlreichen Wasserfälle.

Endlich nach weiteren 20km'Originalstrasse' gefolgt von weiteren 10km Baustelle erreichen wir das Tal des Rio Cisnes,

das Leiden hat ein Ende, die Strasse ist ab hier Richtung Süden bestens ausgebaut, ein echter Genuss hierdurchzufahren, wenn nur die tiefhängenden Wolken,

der Wind und der immer stärker werdende Regen nicht wären. Wir biegen auf eine Stichstrasse ab, durchqueren Puerto Aysen und erreichen dann in Puerto Chacabuco, das Meer. Wir finden hier einen SP, beschließen den Tag und hoffen auf besseres Wetter für Morgen.
In der Nacht hat der Regen doch wirklich aufgehört, teilweise sahen wir sogar Sterne am Himmel und am Morgen sah die Welt schon viel schöner aus.

Vorbei an der Cascada La Virgen,

fahren wir nach Coihaique,

bummeln eine Weile durch die Stadt, erfahren in der Tourist Info, dass die von uns geplante Route zum Grossteil auf der Carretera Austral zurück nach Argentinien trotz 400km Staubstrasse immer noch die beste Alternative ist. Wir machen uns auf den Weg, werden gerüttelt, geschüttelt, eingestaubt, aber trotzdem lassen wir uns die Laune nicht verderben, bewundern die Landschaft, wie dieses Schneefeld, das von Batman geküsst zu sein scheint,

diesen echt farbenprächtigen Berg,

erreichen die Reserva Cerro Castillo, vor uns die serpentinenreiche Abfahrt im Hintergrund die Gletscher, denen wir heute immer näher kommen werden

und direkt neben an der Cerro Castillo, 2675m,

von weiteren Gletschern eingerahmt.

Wenn man bedenkt, dass wir selbst auf nur etwa 250m befinden, schon ein fantastischer Anblick. Die Laguna Verde macht ihrem Namen alle Ehre,

grasgrünes Gletscherwasser soweit das Auge reicht.

Im Tal der toten Bäume dieser im Fluss/See versunkene Wald

und dann, endlich, erreichen wir bei Bahia Murta die Laguna General Carrera, mit 970 qkm der größte See Chiles

der in Argentinien als fast gleich grosser Lago Buenos Aires seine Fortsetzung findet und so insgesamt eine Wasserfläche von über 1800 qkm besitztund damit nach dem Titicacasee der zweitgrößte See Südamerikas ist. Wir fahren nun immer diesen See entlang, erst einmal Richtung Süden, begleitet von zahlreichen Gletschern im Hintergrund,

deren Schmelzwasser den See speist

und erreichen schliesslich Puerto Guadal

wo wir an der Bootslände übernachten dürfen. Von hier aus kann man auf der Carretera Austral über Cochrane nochmals gut 300 km Richtung Süden fahren, bis man an den Eisfeldern von O'Higgins das Ende der Strasse erreicht um dann (fast) den ganzen Weg wieder zurückzufahren. Mit einem Allradfahrzeug sicher ein 'besonderes Abenteuer', wir wollen jedoch den kürzeren Weg wählen und über weitere 120km Staubstrassenrumpelpiste bei Chile Chico die Grenze zu Argentinien erreichen. Doch bevor wir losfahren können, müssen wir erst mal zum Hufschmied, denn unser schöner, neuer linker Hinterreifen ist fast platt. Irgendwann hat sich da doch einer der Zillionen spitzen Steine durch die Decke gebohrt. Flicken innen drauf, fertig, wir folgen dem See nun Richtung Nord-Osten,

bewundern weiterhin die Gletscher im Hintergrund,

finden die nächste Laguna Verde, um die herum fleissig Erz (Gold/Silber??) abgebaut wird

und nach etlichen km Wüstenlandschaft

erreichen Chile Chico,

den letzten Ort vor der Grenze zu Argentinien. Ein kurzer Ortsbummel, ein letzter DosenBierEinkauf im Supermarkt, 10km zum Grenzübergang Rio Jeinimen. Beim chilenischen Grenzposten benötigen wir für Migration und Zoll wenige als 10 Minuten und damit ist dieser Aufenthalt in Chile auch schon wieder zu Ende.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.