Reisetagebuch Ecuador, Peru und Panama

Reisezeit: Juli - September 2009  |  von Christine Gerner

Quito Altstadt, Museum und Berg Pichincha

So, heute (Mittwoch) ist meine zweite und letzte Woche in Quito auch schon fast wieder vorbei Ich freue mich und bin auch ein wenig aufgeregt davor, am Freitag alleine mit Rucksack und Reisefuehrer in Buchform aufzubrechen. Aber wird sicher spannend.

Jetzt erstmal zu dieser Woche. Am Montag Nachmittag war ich noch mit Lindsay (einer anderen Sprachschuelerin aus den USA) in der Altstadt. Eigentlich hatten wir vor, uns noch etwas zu schonen und "nur" in ein Museum zu gehen, aber montags sind fast alle Museen in Quito geschlossen
Aber es war dann doch ganz gut, und wir haben gut durchgehalten (waren am Wochenende ja beide krank). Zuerst sind wir mit dem Bus zum Plaza de San Francesco gefahren (da war ich ja letzte Woche schon mit meiner Lehrerin). Von dort sind wir einfach mal ein bisschen losgelaufen und ziemlich schnell bei der Iglesia de la Compañia de Jesús gelandet. Die haben wir uns dann angeschaut, da sie innen fast nur aus Gold besteht. Leider durfte man dort keine Bilder machen, deshalb gibt´s auch keine Nur von aussen:

Iglesia la Compañia

Iglesia la Compañia

Als wir schon fast am gehen waren, hat uns dann ein alter Mann angesprochen, und fast eine Stunde zugetextet. Naja, am Anfang war´s auch noch super interessant, aber irgendwann wollten wir einfach nur noch gehen und er hat´s irgendwie nicht gemerkt. Aber er war echt interessant, ein 78 Jahre alter Anwalt (zumindest hat er das gesagt ), dem es sehr wichtig war, gesund und gluecklich zu leben. Echt suess. Er hatte uns fuer Abends eingeladen, die Musik von sich und seinen Freunden anzuhoeren und nachdem wir abgesagt haben, hat er uns auf ein Fest am Dienstag eingeladen (sind wir aber auch nicht hin, war dann doch etwas dubios, ausserdem hatten wir ja noch anderes vor).

Nachdem wir ihn endlich los waren, sind wir noch ein wenig weiter gelaufen. Leider war es dann schon 5 und die meisten Kirchen waren geschlossen. So sind wir einfach durch die Altstadt gelaufen und irgendwann in ner Gegend gelandet, wo sich wohl selten ein Auslaender hin verirrt. Da wir zu zweit waren, fand ich´s aber nicht schlimm. War eher mal schoen, auch so neben der Innenstadt was zu sehen.
Zurueck bin ich dann den ganzen Weg wieder gelaufen. Als Lindsay naemlich sagte, sie nimmt jetzt ihren Bus, waren wir nur noch 10 Minuten von unserem Haus entfernt, da war´s fuer mich bequemer zu laufen. An dem Tag hab ich das erste Mal so richtig gemerkt, wie schlimm das mit den Abgasen und der Luftverschutzung hier in Quito ist. Es war zwar ziemlich windig, was alles wohl etwas besser gemacht hat, aber was da hinten aus den Bussen rauskommt ist wirklich nicht mehr feierlich. Man denkt manchmal echt, da ist gerade ein Feuerwerkskoerper losgegangen oder sowas. Und dementsprechend gut ist die Luft dann auch, wenn man auf dem Gehweg geht

Aber es war ein super Nachmittag, hatten super Wetter und mir hat der lange Spaziergang auch wirklich gut getan. Ich hatte abends endlich mal wieder sowas wie Hunger

Eine Strasse etwas ausserhalb der Altstadt

Eine Strasse etwas ausserhalb der Altstadt

Am Dienstag waren Lindsey und ich nach der Schule kurz was Essen und sind dann ins Mesueo Nacional del Banco Central de Ecuador. Was das Museum aber mit der Zentralbank zu tun hat, kann man nur eraten. Wahrscheinlich haben sie das Geld zur Verfuegung gestellt. Denn eigentlich ist es ein Museum ueber die Geschichte Ecuadors, also mit vielen Gefaessen und Artefakten aus den verschiedenen Regionen und Epochen. Ausserdem gibt´s noch Ecuadorianische Kunst. Ganz interessant also. Ganz witzig finde ich auch, dass sie gansz frueher, also so um 1000 n.C. ganz viel mit Gesichtern und Gestalten gearbeitet haben. Auf fast jedem Krug, Topf oder sonstwas war die Gestalt eines Menschen oder Tieres. Siehe Foto:

Gefaess im Museum

Gefaess im Museum

Danach wollten wir noch auf den Kunsthandwerkermarkt, auf dem ich letzte Woche schon war. Auf dem Weg dorthin haben dann aber noch Joanne getroffen, eine ca. 70 jaehrige Neuseelaenderin, die uns beim auf ein Eis eingeladen hat. Joanne hat uns alle nach Neuseeland eingeladen, Bed and Breakfast free und ich kann mitbringen, wen ich moechte Sie meinte nur, wir sollten uns nicht mehr allzu viel Zeit lassen mit unserem Besuch, weil sie ja nicht ewig lebt Richtig suess die Frau.

Sind dann aber doch noch auf den Markt und ich hab ne Vase fuer meine Gastfamilie gekauft (hab naemlich ganz vergessen, was aus Deutschland mitzubringen und sie haben sich ja schliesslich super um mich gekuemmert, als ich krank war). Naja, ich denke, ich kauf am Freitag noch Blumen und stell sie ihnen auf den Tisch Echt schoen die Vasen und Teller, leider aber etwas doof zum 3 Monate rumschleppen. Ich hoffe mal, es gibt noch was in Panama, dann kann ich auch was mit nach Hause bringen

Nebenbei lerne ich morgens ja auch immernoch Spanisch, das denke ich, immer besser wird. Ich kann langsam schon richtige Unterhaltungen fuehren und die Vokabeln gehen auch besser (zumindest die, die ich immer benutze Aber es werden mehr. Elena, meine Lehrerin diese Woche ist ziemlich gut, wir lassen zum Beispiel immer die 2. Person plural aus, weil die in Suedamerika nie benutzt wird. Unnoetige Information fuer mich im Moment Diese Woche haben wir die Pronomen (doofes Thema) gelernt, den Imperativ und heute noch eine andere Form der Vergangenheit, Imperfekt. Und ich glaube, zwei Themen haben wir noch auf dem Plan, den wir Anfang der Woche aufgestellt haben. Naja, endlich kann ich auch in der Vergangenheit erzaehlen, wobei das mit dem Perfekt ja auch schon ging. Hoffentlich bringt mich das alles auf meinen Reisen auch weiter. Ich befuehrchte naemlich, wenn ich mal aus Quito rauskomme, oder jemand schneller mit mir spricht, versteh ich kein Wort mehr Aber wird auch irgendwie klappen.

Heute (Mittwoch) waren Lindsay und ich endlich mal mit der Teléferico auf dem Pichincha, auf ca. 4100-4300 Meter Hoehe. War ziemlich kalt da oben, aber eine wirklich super Aussicht. Man hat erstmal gesehen, wie riessig Quito ist, vor allem, wie weit es sich nach Sueden ausdehnt, den Norden hat man gar nicht ganz gesehen... Ausserdem hat man den Cotopaxi (5897) ganz gut gesehen und noch zwei andere schneebedeckte Berge, den Cayambe (5790) und den Antisana (5758), ich glaube aber, das sind keine Vulcane. Wir sind mit der Teléferoico hochgefahren, super suesse langsame Seilbahn, beim Skifahren wuerde man drin einschlafen Oben sind wir dann etwas spazieren, bzw. wandern gegangen, war echt sehr schoen. Man hat zwar schon gemerkt, dass irgendwie nicht so viel ging wie normalerweise wegen der Hoehe, aber es war OK, keinerlei Kopfschmerzen oder sonstige Probleme. Der Matchu Pitchu in Peru kann also kommen

Berg Artisana (5758m) (das Weisse in der Mitte am Horizont) und Quito

Berg Artisana (5758m) (das Weisse in der Mitte am Horizont) und Quito

Cayambe (5790m) und Quito

Cayambe (5790m) und Quito

Cotopaxi (5897m) und Quito

Cotopaxi (5897m) und Quito

Lindsay und ich auf dem Pichincha (es war kalt...)

Lindsay und ich auf dem Pichincha (es war kalt...)

Nach unserer Wanderung haben wir uns erstmal mit einer heissen Schokolade aufgewaemt. Die war sowas von gut, ich glaube, so ne gute Schoki hatte ich noch nie

Auf der Fahrt nach unten sassen wir dann mit zwei Ecuadorianeern in der Bahn und einer hat uns nach ein paar Minuten angesprochen und gefragt, ob wir aus den USA kommen. Hat ganz schoen gestaunt, als Lindsaz sagte, dass nur sie aus Californien kommt und ich aus Deutschland. Er hat mich dann gefragt: also sprichst du zwei Sprachen? Und ich hab auf Spanisch geantortet: Ne drei, wir lernen gerade Spanisch in Quito. Echt witzig, wie er dann geschaut hat. Er wollte noch ein bisschen was ueber´s Leben und studieren vor allem in den USA (weil er da gerne hin moechte) aber auch in Deutschland wissen. Wir haben den Jungs noch ein wenig ueber unsere Reiseplaene berichtet und uns ueber Leben und Menschen in Ecuador unterhalten. Ist echt interessant, was fuer Leute man trifft, wenn man offen fuer Unterhaltungen ist.

Danach war´s dann auch schon wieder 17.30 Uhr bis wir in der Stadt waren, also Zeit zum nach Hause gehen, sonst wird´s dunkel Ist echt komisch, wenn man zuhause sein soll, wenn´s dunkel wird, kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen...

Achso, was ich die ganze Zeit schon mal erzaehlen wollte. An manchen Kreuzungen, wenn´s Fussgaengerampeln gibt (gibt´s natuerlich lange nicht ueberall und die Ampel ist gruen, hoert man ein Vogelzwitschern Nicht dieses nervige, oder langweilige piepen wie bei uns in Deutschland, sondern Vogelgezierpe. Und an manchen Ampeln wird der Rhythmus schneller, sobald man nicht mehr viel Zeit hat, rueber zu laufen. Das ist echt suess.

So, soweit zu den letzten 3 Tagen. Am Freitag werde ich den sicheren Hafen Quito und Gastfamilie erstmal verlassen und mich auf meinen 2-woechigen Weg mit vielen Zwischenstopps nach Lima, Peru machen, wo ich am 31.7. Sylvia am Flugahfen abholen werde. Freut euch auf die weiteren Berichte

© Christine Gerner, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum Studienabschluss goennt man sich ja sonst nichts. Oder doch? Ich nutze meine Zeit vor dem Arbeitsleben, um Sued- und Mittelamerika zu erkunden und Spanisch zu lernen. Mein Plan: Zu Begin 2 Wochen Spanischkurs in Quito, Ecuador. Dann 2 Wochen alleine durch Ecuador nach Lima. Ab Lima 3 Wochen Rundreise in Peru mit einer Freundin. Flug nach Panama und 2 Wochen Spanischkurs in Panama City. Zum Schluss noch 3 Wochen Rundreise Panama mit meinem Freund. 3 Monate Urlaub beginnen jetzt.
Details:
Aufbruch: 05.07.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 26.09.2009
Reiseziele: Ecuador
Peru
Panama
Der Autor
 
Christine Gerner berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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