Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Cuenca

Schlimmer geht's immer....

1.8.11, Cuenca
Die letzte Nacht war echt mühsam. Ich wurde von Bauchkrämpfen und Blähungen geplagt. Morgens war ich voll appetitlos und bekam Durchfall. Trotzdem suchten Lucia und ich ein Restaurant um etwas Kleines zu frühstücken. Ich begnügte mich mit 2 Stück Brot und einem Tee. Da ich mich echt unwohl fühlte, bummelten wir nur kurz durch die Stadt und machten vereinzelte Fotos. Im Hotel angekommen, trafen wir gerade Elli und Nick auf der Treppe. Elli war voll blass und meinte ihr sei speiübel und sie habe Durchfall. Wir vermuteten, dass wir wohl was Schlechtes in Banos gegessen hatten.

Wie Elli, verkrochen sich Lucia (die auch leicht ihren Magen merkte) und ich in die Zimmer. Wir konnten zum guten Glück noch Zimmer wechseln, so dass wir nun auch eines mit Fenster haben. Lucia gab mir homöophatische Globuli für Magen-Darm-Beschwerden, die meine Bauchkrämpfe wegzauberten . Ich schlief etwa 1 Stunde, bis Elli an die Türe klopfte. Da alle Sechs heute Abend mit dem Nachtbus nach Guayaquil wollten, mussten sie auschecken. Ihr ging's aber immer noch nicht viel besser, so dass sie sich bei uns ins Bett legte währenddem die anderen die Stadt erkundeten. Irgendwann beschlossen ich und Lucia auch noch etwas an die frische Luft zu gehen und Wärme zu tanken. Wir setzten uns im Park auf eine sonnige Bank und tranken warmen Tee Ich fühlte mich schon etwas besser, hatte nur noch mit beginnenden Kopfschmerzen zu kämpfen. Nach einigen Minuten setzte sich ein Ecuadorianer zu uns, der in Spanisch/Englisch versuchte mit uns zu kommunizieren. Wir hatten sehr Mühe ihm wirklich Antwort zu geben. Als wir uns wieder auf zum Hotel machte, waren Nick und Elli schon wild entschlossen heute mit den anderen 4 loszufahren. Sie liessen jedoch noch ihre Rucksäcke zum deponieren in unserem Zimmer. Meine Kopfschmerzen wurden immer stärker. Trotz einer warmen Dusche, einer weiteren Stunde Schlaf und einer Tablette, wurden die Schmerzen nicht besser. Als sich Lucia um 19.00 Uhr für das Abendessen parat machte, war mir von den Schmerzen schon so übel, dass ich noch einmal eine Tablette nahm. Auf dem Weg zu einem Restaurant versuchten wir noch an 3 verschiedenen Automaten Geld abzuheben. Teilweise gehen die Automaten nicht oder sie spucken nicht bei jeder Karte Geld aus. Ich hatte mit der Postkarte bisher noch nicht grosse Probleme. Mit der Kreditkarte wird's zum Teil schon schwieriger. Wir bestellten in einem kleinen, gemütlichen Restaurant eine Gemüsesuppe welche wir zu Panflötenmusik genossen (> Wink an mein Grosi welche auch Panflöte spielt Auf dem "Nachhauseweg" machten wir noch kurz einen Zwischenstopp bei einem Schmuckhändler, der auf gestrige Anfrage extra ein Schmuckstück für mich angefertigt hatte Meine Medikamente schienen zu wirken; ich hatte nur noch ein dumpfes Gefühl im Kopf und ab und zu ein Rumoren in Bauch. Im Hotel angekommen sassen Elli, Bob und Julien bereits in der Lobby. Sie hatten Elli ins Hotel begleitet, da ihr wieder extrem übel war. Daher entschloss sie sich noch eine Nacht länger hier zu bleiben. Sie nahm sich mit Nick zusammen direkt neben uns ein Zimmer. Sie fahren nun wohl morgen mit uns nach Guayaquil und gehen dann gleich weiter um die anderen vier, die heute losgefahren sind, einzuholen.

Zum Abschied machten wir mit mehreren Anläufen ein ganz chices Gruppenfoto Jetzt hoffen wir auf eine ruhige Nacht, so dass wir uns alle erholen können und morgen ready sind für die 6-stündige Fahrt nach Guayaquil.

2.8.11, Cuenca
Die Nacht war die Hölle! Ich hatte kaum geschlafen (und Lucia wegen des knarrenden Betts, des lauten Bodens und der quietschenden Türe auch nicht). Entweder sass ich mit Bauchkrämpfen auf der Toilette oder wurde so extrem vom Schüttelfrost geplagt, dass alle Muskeln zitterten und die Zähne klapperten. Abgesehen davon, ist unser Zimmer an einer Strasse mit einer nervenden Ampel. Die Ampeln hier machen total aussergewöhnliche Vogelgeräusche wenn man über den Fussgänger marschieren darf. Sie "sang" also die ganze Nacht durch alle paar Minuten "pipiep-pipiep" und hielt uns so wiederum vom Schlafen ab. Am Morgen hatte ich dann 39°C Fieber und entschied mich für eine Abklärung ins Spital zu gehen. Schliesslich waren wir vor 9 Tagen im Dschungel und ich hätte das Denguefieber oder Malaria auflesen können.
Gegen 8.00 Uhr klopften wir bei Elli und Nick ans Zimmer zum Fragen wie es denn nun Elli geht. Sie hatte sich gut erholt und auch kein Durchfall mehr. Sie bot sich jedoch wieder als Dolmetscherin an, was ich dankend annahm. So marschierten wir kurz darauf zu viert zur Clinca de Specialidades Bolivar. Wir warteten nur kurz, als ein Arzt uns in sein Zimmer bat. Er palpierte mein Bauch, hörte mich ab, mass den Blutdruck und die Temperatur und stellte die Diagnose: Magen-Darm-Infekt. Meine Angst bezüglich Malaria oder Denguefieber tat er achselzuckend ab. Ich war nicht so wirklich zufrieden mit der Untersuchung. Lucia und Nick die draussen gewartet hatten, fingen ein Gespräch mit einer Platznachbarin an. Sie ist gebürtige Ecuadorianerin wohnt aber seit ein paar Jahren mit ihrer Familie in der Schweiz. Sie erzählte ihnen, dass jeweils ein Spezialist Piquetdienst hat, diese aber nicht wirklich zu empfehlen seien, da sie von der Allgemeinmedizin nicht mehr viel wissen würden. Daher wartete sie lieber auf den Allgemeinarzt. Diese Aussage bestärkte mich natürlich in meiner Annahme, dass mein Arzt die Untersuchung "schlecht" durchgeführt hat. Er verschrieb mir ein Antibiotikum, ein Parasitenmittel, ein Medikament gegen Durchfall und eines gegen Fieber. Elli hatte in der Apotheke die gleichen Medikamente auch für sich gekauft, da sie doch noch nicht ganz auf der Höhe war. Hier ist es überhaupt kein Problem an Medikamente heran zu kommen. Man bekommt alles ohne Rezept!

Die Hotelinhaberin war voll nett und fragte bei unserer Ankunft sogleich was der Arzt gesagt hatte und bot mir an einen Krug Kamillentee zu machen Da ich extrem Lust auf Zwieback hatte, liefen Lucia und Nick quer durch Cuenca um Elli und mir welches zu kaufen. Als sie zurückkamen, assen wir zusammen, so dass Elli und ich die verschriebenen Tabletten nehmen konnten. Appetit hatten wir nämlich eigentlich beide nicht. Gegen 11.00 Uhr verabschiedeten sich dann Elli und Nick, die nun nach Guayaqil fuhren.

Lucia verbrachte den Nachmittag ein wenig im nahe gelegenen Park, im Hotelzimmer oder in der Hotellobby vor dem Computer. Ich schlief den ganzen Tag im Hotelzimmer. Das Fieber-Medikament half dann doch sehr gut, so dass ich nachmittags nur noch Temperatur hatte.
Abends musste ich jedoch nochmals eine nehmen, da das Fieber wieder auf 38.5 °C gestiegen war. Ich raffte mich dann doch noch auf etwas mit Lucia essen und ein wenig an die frische Luft zu gehen. Da ich mich nach ein paar Raviolis etwas besser fühlte, gingen wir noch in den Park wo wir uns auf die Bank setzten, die Leute beobachteten und den Abend genossen.
Schon bei unserer Ankunft wunderten wir uns warum so viele Polizisten um den Park standen. Plötzlich fuhren x Autos mit Alarmlichtern um den Park und einige Menschen riefen "el presidente" und liefen den Autos nach. Irgendwann kam dann wahrhaftig der Präsident der freundlich aus dem offenen Autofenster lachte und (uns ) winkte Danach kamen wieder mind. 10 Autos die ihn wohl bewachen sollten.

Im Hotel hatte mir die Hotelinhabern bereits einen neuen Krug Kamillentee bereitgestellt Auf Wunsch hat sie mir jedoch keinen Zucker rein getan. Mir scheint, die Ecuadorianer schütten häufig so viel Zucker in Getränke das der Löffel darin schon stehen sollte oder salzen die Speisen als wären sie verliebt. Kein Wunder haben so viele Leute Übergewicht...
Wir machten uns dann auch sogleich auf ins Bett und hofften auf eine bessere, ruhigere Nacht.

Cuenca

Cuenca

Hinten: Nina, Elli, Nick, Lucia, Ich, Julien. Unten: Arnaud, Bob.

Hinten: Nina, Elli, Nick, Lucia, Ich, Julien. Unten: Arnaud, Bob.

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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