searching for a better summer

Reisezeit: September 2014 - September 2015  |  von Alexander K

Ecuadorf

Banos

Mittlerweile sind wir schon wieder den fünften Tag in Ecuador, genauer gesagt im touristischen, aber trotzdem entspannten Banos und morgen geht’s weiter nach Montanita ans Meer.
Nachdem wir erfolgreich in Lima/Peru gelandet sind, mussten wir da noch `ne Nacht bleiben, um an nächsten Vormittag den Weiterflug nach Quito/Ecuador anzutreten. Hierfür haben wir uns für die Nacht ein Zimmer in nem Hostel um die Ecke vom Flughafen reserviert. Leider konnten wir die 2 km nicht laufen, weil uns schon im Flughafen gesagt wurde, dass der Weg zu Fuß zu gefährlich sei. Wir wollten aber trotzdem kein Flughafentaxi, sondern zumindest zum Ausgang des Flughafengeländes laufen, von wo aus die Taxen normalerweise immer um die Hälfte billiger sind. Auf dem Weg innerhalb des Flughafens sind wir noch mehrere Male von irgendwelchen Sicherheitskräften darauf hingewiesen worden, bloß nicht zu laufen, egal wo wir auch hinwollen. Das mit dem Taxi außerhalb hat dann auch gut geklappt und schon bei der Taxifahrt mussten wir feststellen, dass es doch auch Locals gibt, die einfach nur aus Interesse heraus versuchen, ein Gespräch anzufangen. Dies gab`s in den letzten drei bis vier Wochen nicht wirklich. Auch der Angestellte im Hostel war freundlich und hilfsbereit, was uns im ersten Moment alles sehr unwirklich vorgekommen ist.
Am nächsten Tag ging`s dann zurück an den Flughafen und wenige Stunden später steuerten wir über saftig grünem Gebirge soweit das Auge reicht, schon den Flughafen von Quito in 2800 m Höhe an. Dementsprechend kalt war`s dann auch und geregnet hat`s leider auch noch. Zuallererst mussten wir mal ins Zentrum der Hauptstadt Quito kommen. Von dort aus wollten wir an das südliche Busterminal, was ca. eine Stunde südlich des Zentrums ist, von wo wir den Bus in das drei Stunden entfernte Banos nehmen wollten. Glücklichweise konnten wir vor dem Flughafen direkt in nen Bus springen, der für umgerechnet 2 Dollar pro Kopf direkt zum passenden Busterminal gefahren ist. So konnten wir uns immerhin die 25 Dollar fürs Taxi sparen und hatten nicht noch zusätzlichen Stress mit dem Umsteigen in Quito. Der Nachteil der Busexpedition war leider die Dauer der Busfahrt und die Tatsache, dass wir aufgrund der noch immer tobenden Regenzeit, heftige Erdrutsche direkt neben uns mitkriegen mussten. Trotzdem sind wir kurz vor sechs uhr am riesigen Busterminal “Quitumbe“ angekommen und nachdem wir einen der Schalter für die Busse gen Süden (u.a. auch Banso) gefunden haben, eröffnete uns die Schalterangestellte das wir Glück hätten und in fünf Minuten der Bus fahren würde. Also hieß es gleich mal wieder losrennen, um nicht noch ne weitere Stunden warten zu müssen. Die Busfahrten sind hier in Ecuador mit umgerechnet 1 Dollar für 1 Stunde Fahrt überraschend billig. Außerdem verwendet Ecuador wohl seit einer ökonomischen Krise vor ein paar Jahren, mittlerweile leider den amerikanischen Dollar, wodurch man aufgrund des derzeitigen Dollarkurses zum Euro (fast 1:1) nicht ganz so billig kommt, aber immerhin keine Umrechnungsprobleme hat.

Über Banos habe ich im Internet gelesen, was dort als ein entspanntes Dörfchen am Fusse des 5016 m hohen Vulkans Tungurahua angepriesen wird, der die umliegenden Naturpools mit unterschiedlich heißem Wasser speist und Banos so seinen Namen gegeben hat. Leider sind wir unpassenderweise zum Osterwochenende gekommen und so platzte die Stadt aus allen Nähten. Dementsprechend war es auch nicht möglich, ein Zimmer in einem, der von unserem Reiseführer vorgeschlagenen Hostels zu bekommen. Dies war nicht weiter schlimm, da das Zentrum scheinbar nur aus Hotels, Hostels, Gästehäusern, Restaurants, Bars und Touranbietern bestehen zu scheint. Wir haben dann irgendwann n Hotelzimmer für 20 Dollar gefunden, wo wir die nächsten zwei Nächte bleiben wollten. Danach sollten sich die Preise aufgrund von „Semana Santa“ bzw. Ostern verdoppeln und somit mussten wir schnellstens was anderes finden.
Jedoch sind wir am ersten Abend mit ner Gruppe Kolumbianer, Chilenen & Argentinier ins Gespräch gekommen, die uns erzählt haben auf einem Campingplatz etwas außerhalb der Stadt zu wohnen. Dort gäbe es wohl auch Buden für wenig Geld und wenn wir Lust hätten, sollten wir am nächsten Tag einfach mal vorbeischauen. Haben wir dann auch gemacht und tatsächlich konnten wir so ein viel besseres Zimmer für jeder 4,50 $ und entspannten Leuten bekommen. Komischerweise hat hier jeder sein eigenes „Business“ und gegen Abend geht der eine los um selbstgemachten Schmuck zu verkaufen, während Andere mit selbstgemachter Pizza oder was auch immer losziehen. So finanzieren sich die meisten von den chicos und chicas ihre Reise und es scheint wohl auch einigermaßen gut zu funktionieren.

Auf dem Campingplatz wird grade an `ner Wasserrutsche und mehreren Pools herumzementiert, aber leider war`s alles noch nicht fertig, als es für uns dann weitergehen sollte.
Da es hier viel geregnet hat, konnte man leider auch nicht allzu viel unternehmen. Immerhin waren wir aber beim „Casa del Arbol“, einem Baumhaus mit zwei langen Schaukeln dran, wo man für einen Dollar über dem Abgrund schaukeln darf und bei guter Sicht auch noch Blick auf den gegenüberliegenden rauchenden Vulkan hat.
Normalerweise läuft das wahrscheinlich entspannter ab, aber aufgrund des Osterwochenendes war auch hier die Hölle los und man musste erst einmal ne halbe Stunde anstehen.
Ansonsten haben wir uns mal wieder Räder geliehen und sind in Richtung des 10 km entfernten Wasserfalls „Pailon del diablo“ geradelt. Die Fahrt dorthin hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es bei der Rückfahrt, die ausnahmslos bergauf ging, schon dunkel wurde. Hinzu kam, dass von den 10 km des Rückwegs, ca. 8 km auf einer ziemlich stark befahrenen Straße war und wir leider kein Licht hatten. Irgendwie sind wir dann aber doch zurück gekommen.
Eine Nacht waren wir noch im 1,5 Std. entfernten Puyo, was der Ausgangsort für viele Touren in das Amazonasgebiet zu sein scheint. Wir waren uns noch nicht sicher, ob wir hier in den Dschungel sollten, oder evtl. noch bis Peru oder sogar Bolivien warten wollten. Auf jeden Fall wollten wir aber zum „Paseo de los monos“, einer Auffangstation für ursprünglich unterschiedliche Affen, mittlerweile aber auch für viele andere Tiere. Leider hatte das Gelände eher den Charakter eines Zoos, da alle Tiere mehr oder weniger hinter Zäunen weggesperrt waren. Dementsprechend ging unser Wunsch, den ganzen Tag mit kleinen Äffchen zu spielen leider nur bedingt in Erfüllung. Abends kamen wir erstmal `ne halbe Stunde nicht ins Hotel rein, weil um 20:00 Uhr schon abgeschlossen war und da wir die einzigen Gäste in dem recht großen vierstöckigen Hotel waren, konnten wir auch mit der Klingel nicht viel Aufmerksamkeit erregen. Nachdem ich irgendwann in den Aggressionsklingelmodus, der sich durch 3 Minuten Sturm klingeln und 10 Sekunden Pause im Wechselspiel kennzeichnet, umgeschaltet habe, hats glücklicherweise funktioniert und wir scheinen erhört worden zu sein. Später am Abend wollten wir uns noch einmal bei einer der relativ raren (zumindest im Vergleich zu Banos) Reiseagenturen wegen einer Dschungeltour am nächsten Tag schlau machen, wurden aber von einem ca. 9-jährigen Ecuadorianer aufgeklärt, was an Touren möglich wäre. Da dieser aber auf außerplanmäßige Fragen keine wirklichen Antworten geben konnte und für den nächsten Tag eh schon wieder Regen gemeldet war, haben wir uns dann letztendlich gegen eine Tour in den Dschungel entschieden und sind gegen Mittag wieder zurück nach Banos gefahren. Unser Zimmer konnten wir dort für die Hälfte des Preises, also 4,50 $ halten und sind deswegen auch nur mit kleinen Rucksäcken los, was um einiges entspannter ist.
Ich geh gleich nochmal `ne Runde rollen, bevor wir dann um 22:00 Uhr mit dem 9-stündigen Nachtbus ans Meer nach Montanita bzw. Olon fahren.

schöne Natur während unserer Radtour

schöne Natur während unserer Radtour

Meerschweinchen am Spieß, was wir eigentlich erst in Peru erwartet hätten

Meerschweinchen am Spieß, was wir eigentlich erst in Peru erwartet hätten

Schaukeln am "Casa del Arbol"

Schaukeln am "Casa del Arbol"

Simone und ich...

Simone und ich...

Herr Nilsson ist auch mit am Start

Herr Nilsson ist auch mit am Start

© Alexander K, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier Jahre nachdem wir nun von unserer ersten einjährigen Weltreise zurück sind, konnten wir dem Fernweh nicht mehr Stand halten und haben uns noch einmal dazu entschieden, für 12 Monate loszugehen. Dieses Mal steht folgende Route an: Istanbul - Kuala Lumpur - Sumatra - Nepal - Indien - Kuba - Ecuador - Peru - Bolivien - Argentinien - Urucuay - Brasilien
Details:
Aufbruch: 01.09.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 10.09.2015
Reiseziele: Türkei
Indonesien
Nepal
Indien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Alexander K berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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