Antje in Südamerika November 2014 - September 2015

Reisezeit: November 2014 - September 2015  |  von Antje Rüllenrath

Ecuador: Galapagos

Isla Santa Cruz

Ein Traum wird war, mit diesen Gedanken sitze ich im Flieger nach Isla Balta. Ich bin so aufgeregt und glücklich, dass ich im Flieger schon ein wenig Pipi in den Augen habe. Als Kind habe ich einmal die Galapagos Islands im Fernseher gesehen und seitdem war es ein Traum von mir dort hin zu fliegen um all die Tiere in ihrer Pracht zu bestaunen. Und nun ist es soweit. Ich kann es noch nicht wirklich fassen.
Schon beim Flug werde ich mit einer traumhaften Sicht auf Guayaquil und Isla Santa Cruz sowie Isla San Christobal belohnt. Wunderschön! Nach Ankunft auf der Insel, Bezahlung von 100$ cash der Nationalparkgebühr, dann ab zum Bus auf die Fähre und von dort in einen anderen Bus nach Puerto Ayora. Im Bus habe ich gleich eine nette unterhaltsame Unterhaltung mit einem einheimischen Farmer. Er macht sich die Mühe und versucht mein gebrochenes Spanisch zu verstehen ... mmhhh irgendwie liegen mir die Farmer
Das angedachte Hostel ist mir zu teuer aber gleich nebenan finde ich ein Hostel für 20$ die Nacht. Sauber, gross, eigenes Bad und Wifi, was will man mehr.
Ich mache mich auch gleich auf den Weg zur Charles Darwin Station, um keine Minute zu vergeuden. Echsen liegen überall und auch gleich sieht man überall Seehunde und in der Station riesige Schildkröten.
Am Abend treffe ich mich mit Deborah. Sie ist echt nett und wir verstehen uns so gut, dass wir beschliessen am nächsten Tag ein Taxi zu nehmen und das Landesinnere zu erkunden. Im Saftladen um die Ecke hat der Besitzer mir gesagt, er besorge einen Fahrer für 30$. Super! Gesagt - getan. Wir zahlen 40$ all inclusive Also erste Station Kraterrand und einen Spaziergang entlang diesem, zweite Station Schildkröten und zu guter oder besser gesagt schlechter Letzt der Lavatunnel. Im Großen und Ganzen sehr nett und da wir die Kosten teilen konnten auch erschwinglich.

Nach unserer Rückkehr machen wir uns auch gleich noch auf zum Tortuga Bay. Toller, aber längerer Spaziergang, suuuper Strand und tolle Bay. Sehr schön. Nur leider müssen wir schon um 5 Uhr den Strand verlassen. Regel des Nationalparks. Nix mit Sonnenuntergang ;(
Am nächsten Tag machen wir uns am Nachmittag auf zu Las Gretas eine Badebucht unweit von Tortuga Bay, allerdings nur mit dem Taxiboot und einem kurzen Hike zu erreichen. Ich hatte mir das Ganze etwas anders vorgestellt, aber die engen Felsen und das kühle Nass waren super.
Wir lernen ein nettes Argentinisches Pärchen aus Cordoba kennen. Er spricht etwas Deutsch und sie ist einfach herzig. Ich hoffe ich sehe Flores und ihren Schatz bald in Cordoba wieder. Nach einem netten Plausch und frischem Saft geht es zurück auf die Insel in der Hoffnung dass ich Geld bekomme um die am morgen gebuchte Tour zu bezahlen. Ach ja, hatte ich vergessen zu erwähnen. Habe am morgen spontan aus dem Bauch raus, eine 6 tägige Tour rund um Isla Isabella, James und Daphne gebucht 
Leider bekomme ich wie üblich kein Geld  Ich bin etwas angespannt und hoffe, dass ich das Geld bis zur Abreise zusammen bekomme. Am Abend gehe ich mit Deborah lecker Languste essen und wir verabschieden uns voneinander. Deborah hat nun letzten Endes Tagestouren gebucht und geht morgen gleich los.
Bevor es bei mir am nächsten Tag auf die Fähre geht, organisiere ich mein Zeugs, bekomme Geld, zahle meine Tour, lerne Claudia eine Bolivianerin kennen und hüpfe auf die Fähre nach Isla San Christobal

Krebsi

Krebsi

Marin Iguana

Marin Iguana

Riesenschildkröte

Riesenschildkröte

Mein Gott hab ich schöne blaue Augen

Mein Gott hab ich schöne blaue Augen

Isla San Christobal

Die Fähre entpuppt sich als nettes Schnellboot bzw. Yacht. Ich quatsche ein wenig mit einem Norwegischen Pärchen und kurz bevor ich Lande, lerne ich Julio de Torres kennen. Er ist Ecuadorianer aber in NYC aufgewachsen. Er ist zweimal geschieden und Modelfotograf. Er ist bereits das dritte Mal hier und sehr nett. Mit ihm und Benjamin - einem jungen Ingenieur aus Deutschland, checke ich ins Hostal San Franzisco ein. Es ist sauber und das günstigste Hostel auf der Insel.
Gleich nach Ankunft machen wir uns auf zum Sonnenuntergang am Stand ca. 30 min zu Fuss. Super schön. Tolle Bilder und schöne Atmosphäre. Nach dem Abendessen in einem super Restaurant mit Riesenportionen vom Grill geht es ab ins Bett.
Am nächsten Tag treffe ich auf meinem Hike nach Lobardia auf Dylan, einer der australischen Brüder vom Cotopaxi Aufenthalt. Wir quatschen kurz und haben dann gemeinsam Dinner mit den anderen am Abend.
Ich hole mir beim in der Sonne aalen leider einen mega Sonnenbrand, dabei habe ich mich wirklich eingecremt und nicht nur einmal. Die Sonne ist der Hammer hier. Extrem aggressiv.
Am nächsten Tag haben Julio und ich die Schnorchel Tour zu Kickers Rock gebucht. Das Boot ist voll von Schweizern, so wie ganz Galapagos. Nette und typische sind darunter. Und was soll ich sagen, es war super. Trotz schlechter Sicht, konnte ich folgende Tierchen sehen. 5 Haie davon 3 unterschiedliche Arten, 1 riesige Schildkröte, 1.000.000 Fische, Korallen, Rochen und sogar einen Manta.
Zurück an Bord auf der Fahrt zur Insel hatten wir dann zudem das Glück einen Wal (weiss leider nicht was für einen), Delphine, einen super schönen Manta und Seelöwen zu sehen. Super klasse und unvergesslich.

Am Abend treffe ich auf Claudia die Bolivianerin von Santa Cruz. Ich biete ihr an mein Zimmer mit ihr zu teilen und sie begleitet uns auch zum Abendessen. Auch wieder ein Mensch mit einer interessanten Lebensgeschichte.
Zum Abendessen treffen wir auf Dylan, Tal und Freunde. Mit ihnen gehen wir wieder mal zu Grill und machen im Anschluss noch eine Fotosession mit Julio. Echt witzig 
Die Tierwelt auf der Insel ist ebenfalls toll. Neben den typischen Echsen hat es hier hunderte von Seelöwen. Aber nicht genug ist gerade Geburtszeit und es gibt hunderte kleiner Robben. Auch Blaufußtölpel und Pelikane hat es viele. Am letzten Tag auf dem Weg nach Playa Baquerizo, entdecke ich sogar einen Baum voller Fregattenvögel.
Heute ist es Zeit abzureisen und zurück nach Santa Cruz zu fahren. Morgen geht es aufs Schiff zur Umrundung der Isla Isabella und einem Besuch der Isla Santiago.
Leider funktioniert mal wieder nix wie angedacht. Das Boot welches mir verkauft wurde, ist heute nicht im Hafen angekommen. Nach ein wenig hin- und her, einer grimmigen und verzweifelten Miene, bekomme ich einen Platz auf dem anderen Boot. Angekommen, ist das von mir bereits vor gebuchte und bezahlte Hostel, natürlich voll. (Echt nette Leute, leider keine Ahnung vom Geschäft
Aber sie machen ihren Fehler wieder wett. Ich werde in einem anderen Hostel ca. 15min zu Fuss untergebracht. Die Taxifahrt sowie die Nacht dort sind um sonst. Das Geld für die bereits bezahlte Nacht bekomme ich zurück. Somit alles gut.
Ich treffe mich zum letzten Mal mit Deborah zum Abendessen und wir haben einen netten Abend mit 4 anderen Reisenden.

Hola - que pasa?

Hola - que pasa?

Fregatta Bird

Fregatta Bird

Blaufusstölpel

Blaufusstölpel

Glatter Start

Glatter Start

Bootstour - um Isla Isabella und Isla Santiago

Heute ist der grosse Tag und ich bin etwas nervös. Nach einer kurzen Taxifahrt zum Busbahnhof, einem geplatzten Reifen am Bus, komme ich pünktlich am Flughafen auf Baltra an. Dort treffe ich auf die anderen Tour Teilnehmer.
Die Gruppe setzt sich zusammen aus einem australischen Pärchen Patrick und Belinda, zwei Schweizer Jungs - Peter und Oliver, einem schweiz/französichen Pärchen Any und Maurice, einem österreichischen Paar - Silke und Christian, einem Pärchen aus Neuseeland Anna und ..... (konnte mir leider den Namen nicht merken, noch nie gehört und super kompliziert) , dann ist da noch Carolin eine nette Holländerin und meine Kabinengenossin und meiner einer. Somit Total 12 Personen.
Das Boot ist so schön wie auf den Bildern. Die "Encantada", ist ein kleines Segelboot, 49 Jahre alt, gepflegt und voller Charme. Die Crew ist super nett und besteht aus 6 Leuten. Dem Kapitano, dem Co- Kapitano Edi, Wilmar unserer guten Fee, welche für den Service und die Kabinen zuständig ist, Jeffrey dem Koch und xx dem Ingenieur.
Das einzige Übel, was an Bord ist, ist unser Guide, den sie leider kurzfristig ausgetauscht haben. Er ist ein junger Kerl, meint es sicher nicht böse. Er weiss auch alles über die Tiere, leider hat er nur so keine Ahnung von Menschen. Er hält uns stundenlange Vorträge über die Tierwelt der Insel. Leider komme ich mir eher vor wie auf einer Bildungsreise oder auf der Uni wie auf einem Schiff zum Vergnügen. Sozialkompetenz leider nicht vorhanden. Tja, aber man kann halt nicht alles haben 
Unsere älteste Passagierin ist Anny (CH), wir feiern an Bord ihren 82igsten Geburtstag. Einfach unglaublich. Sie ist eine der für mich interessantesten Personen, die ich jemals kennen gelernt habe. Sie erinnert mich extrem an meine Oma. Sehr streng und korrekt. Aber ihre Lebensgeschichte fasziniert mich noch jetzt. Vor allen Dingen als sie uns erzählt wohin sie nicht noch alles reisen möchte. Bin mal gespannt, ob ich noch reisen wenn ich so alt bin, natürlich nur, wenn ich so alt werde

Die Tage an Board sind super. Am morgen gibt's um 7 Uhr Frühstück und danach geht es entweder zum Schnorcheln oder auf einen der Landausflüge. Ich möchte euch an dieser Stelle nicht mit Details langweilen. Fotos sagen meist mehr als 1000 Worte. 
Aber eine kurze Beschreibung der Route möchte ich euch geben:
Wir starten auf der Isla Baltra und fahren am gleichen Tag nach Caro Dragon auf Isla Santa Cruz, nachts geht es auf einer sehr unruhigen Nacht weiter nach Punta Loberia auf der Isla Isabella. Dann nach Punta Morena, Bahia Elizabeth (Isabella), Punta Espinosa, Playa Tortuga Negra, Punta Vicente Roca, Bahia James, Playa Roja und über Daphne zurück zur Isla Baltra.
Fast hätte ich übrigens noch den Koch entführt. Das Essen an Bord war mit Abstand das Beste Essen, welches ich in Ecuador geniessen durfte. Abwechslungsreich, gesund und auf den Punkt gegart. Echt klasse. Aber ich sollte mich nicht mit dem Rest der Crew anlegen, daher habe ich ihn an Bord gelassen 
Die Tage sind viel zu schnell vorbei gegangen. Die ganzen Eindrücke, welche hier auf den Inseln auf einen einströmen kann man nicht in Worte fassen. Gerüche, Geräusche, die Farbenpracht, die Inselbewohner auf zwei und vier Beinen, mit Flossen, Flügeln und ohne, machen die Galapagos einfach zu dem was sie sind.
Einen Wermuttropfen habe ich allerdings. Wenn man das benehmen der Inselbewohner und der Besucher beobachtet, wird einem klar, dass viele die Besonderheit dieses Ortes nicht zu schätzen wissen.
Einfachste Regeln, wie die Tiere nicht anzufassen oder zu füttern, werden missachtet. Fotografieren der Tiere mit Blitz und einen Abstand von ca. 2 Metern einhalten, scheint für die meisten Besucher nicht einhaltbar zu sein.
Bei vielen mit denen ich gesprochen habe, hatte ich das Gefühl, sie sind auf der Insel um allen sagen zu können, dass sie auf Galapagos waren. Viele Regeln um die Natur zu schützen, werden für "das Foto" missachten. Echt schade. Auf der anderen Seite bei den Inselbewohnern und der Regierung dreht sich wie überall auf der Welt leider alles nur ums Geld. Wer genug bezahlt, darf alles.

Pinguin was machst denn du hier .....

Pinguin was machst denn du hier .....

Flamingo

Flamingo

Noch mehr Blaufusstölpel

Noch mehr Blaufusstölpel

Hola

Hola

Landiguana

Landiguana

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im November diesen Jahres Reise ich für unbestimmte Zeit nach Südamerika. Starten werde ich in Ecuador. Danach? Mal sehen....ohne Plan, aber mit ungebrochener Freude an fremden Ländern, Landschaften, Menschen und Kulturen, freue ich mich euch über meine Eindrücke und Begegnungen auf dem laufenden zu halten.
Details:
Aufbruch: 20.11.2014
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.09.2015
Reiseziele: Ecuador
Argentinien
Chile
Bolivien
Brasilien
Peru
Kolumbien
Der Autor
 
Antje Rüllenrath berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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