Amazonas-Peru-Ecuador-Kolumbien

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Roland E.

Santa Marta und Tananga

Cartagenas Zentrum ist zwar sauber, doch ausserhalb ändert sich das. Auf der Fahrt zum Terminal fahren wir am Flussufer vorbei, voller Müll und Obdachloser. Auf der anderen Seite ist ein Markt. Das Fleisch liegt in der Sonne, im Staub und Dreck. Ich kaufe ein Ticket nach Santa Marta. Doch mein Bus fährt nur bis Barranquilla. Dort werde ich in einem Vorort rausgeworfen und muss in einem anderen Bus umsteigen. Und da hab ich die Kolumbianer noch so wegen der sauberen Strassen gelobt. Hier, zwischen Cartagena und Santa Marta sind die Strassen zugemüllt. Der Bus wartet bis zur Abfahrt zu meinem grossen Ärger eine ganze Stunde, solange bis er voll ist - bei laufendem Motor.

Promenade von Sta. Marta

Promenade von Sta. Marta

Santa Marta ist eine nette, beschauliche Stadt mit herrlicher Strandpromenade. Ich setz mich in ein Restaurant, stopfe gerade das Essen in meinem Mund, als mich eine Frau stört und mich massieren will. Ich zeige auf mein Essen und sie entschuldigt sich nett. Doch kaum hab ich den nächsten Bissen im Mund, als zwei Typen reinkommen. Der eine läuft zu mir und will mir doch tatsächlich die Hand geben. Ich verweise auf mein Essen. Doch dieser ist hartnäckig. Ich sage ihm, dass ich in einem Restaurant meine Ruhe will, aber er findet, dass er das Recht hat, mich um Geld zu bitten, denn er ist Soldat und braucht Geld für den Weg in die Kaserne. Wir bleiben stur. Ich verweigere ihm zuzuhören und er will von mir ein Ja oder Nein. Irgendwann geht er unter lauter Flüchen weg, wirft dem Kollegen den Rucksack zu und rennt nach hinten. Ich bin mir sicher, dass mir jetzt was blüht und dass mir hier im Restaurant niemand hilft und so mach ich ganz schnell eine Fliege.
Am Samstagabend ist an der Calle 17 einiges los. Es hat wunderschöne Frauen, das Bier ist billig. Doch sogar in einer "normalen" Disko tanzt man soweit als möglich zu zweit. Man berührt sich nicht, aber man tanzt gegenüber. Ich stehe ein bisschen rum. Da werden viele Geschichten erzählt über kolumbianische Frauen, die so offensiv rangehen sollen. Ich halte das alles für Geschwätz. In den schmuddeligen Neonlichterdiskos sind es Animierdamen und ansonsten erlebe ich die Frauen als schüchtern oder desinteressiert. Auf jedenfall werde ich hier in Ruhe gelassen, was ja auch nicht das Schlechteste ist.

Tananga

Tananga

Ich mache einen Sonntagsausflug nach Tananga. Ein kleines Stranddorf voller Kneipen mit lauter Musik. Die Bucht ist herrlich, türkisgrünes Wasser. Man kann auch den Felsen entlanglaufen und weitere Strände der Umgebung abklappern. Doch noch einmal muss ich über das massive Übergewicht der Frauen sprechen, denn hier in Tananga herrschen ekuadorianische Verhältnisse. Sie sind so dick, dass sie nicht mal in die Stühle passen! Wie kann man nur so dick werden? Und warum tut man nichts dagegen?

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem stinkenden Boot gings über den Amazonas ins moderne Peru, dem einzigen lateinamerikanischen Land, indem man mit Englisch durchkommen könnte, dann nach Ecuador, dessen Bewohner ich äusserst garstig empfand, also schnell weiter ins wilde Kolumbien, dass sich als ganz zahm erwies.
Details:
Aufbruch: 04.09.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2006
Reiseziele: Kolumbien
Südamerika
Iquitos
Ecuador
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.