villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

von kolumbien und seinen menschen.: von himmelpalmen, mautstellen& freundlichkeit

holà chicos

bienvenido en colombia

bienvenido en colombia

unbewusst reist man immer mit gewissen ideen in ein neues land und in kolumbien sind wir den vielen positiven erzählungen wegen mit hohen erwartungen über die grenze geschritten.

auf den strassen zur laguna la cocha

auf den strassen zur laguna la cocha

Nach vier wochen halten wir einfach nur den daumen hoch und verneigen uns vor einem aussergewöhnlich schönen land mit den freundlichsten menschen, denen wir bis jetzt auf unserer reise begegnet sind. wildfremde drücken uns die hand, heissen uns in kolumbien willkommen, andere laden uns spontan zu einem bier ein und der rest hat grundsätzlich ein riesensmile auf den lippen - fantastico es!

die kolumbianer haben immer ein lächeln auf den lippen

die kolumbianer haben immer ein lächeln auf den lippen

Die einzig aufzuführenden negativen punkte sind eine angewohnheit, dass spanische einerseits so schnell wie dieter thomas heck zu sprechen und andererseits flott die endungen zu verschlucken, da sind basken oder gallegos wahre waisenknaben dagegen. Zum teil verstehen wir selbst nach der dritten nachfrage schlicht nix, dann lächeln wir und düsen weiter.

Beim düsen versteckt sich der zweite tolken im reinheft, alle paar kilometer leuchtet uns eine moderne peaje (maut) station mit fleissiger besatzung entgegen. Scheinbar kann man diese teilweise umfahren und da haut sich anke voll rein, vor den in der karte eingezeichneten mautstellen (leider sind längst nicht alle vermerkt) werden jeweils tankstellenwächter, tienda-besitzer und harmlose fussgänger in die mangel genommen um umfahrungsinformationen zu ergattern. leider bisher mit eher geringem erfolg, anke sitzt dann jeweils für die nächsten 30 minuten frustriert muckmäuschenstill auf dem copilotenplatz und just wenn sie sich erholt hat, stehen wir vor der nächsten barriere.

die 1. erfolgreiche umfahrungsstrassen - 3 stunden für 50 km.

die 1. erfolgreiche umfahrungsstrassen - 3 stunden für 50 km.

umgebung von armenia - ausserhalb der ruta principal

umgebung von armenia - ausserhalb der ruta principal

in der letzten zeit haben wir uns aber extrem gesteigert, mit einer 3 stündigen runde über holperwege, flussdurchquerungen und so lustige ortschaften wie danimarca (7 häuser), india (4 häuser und eine kirche) und asia (3 häuser) haben wir tatsächlich 3 mautstellen aus dem rennen geworfen. danach krallten wir uns die nebenstrasse nach turbo, wo weit und breit keine mautis auf der strasse stehen, gemäss militär glücklicherweise auch keine guerillas mehr, so zapfen wir nun dank mithilfe der netten grünen männchen mit maschinengewehren flott die seitenpisten an.

laguna la cocha

laguna la cocha

Der ausflug an die laguna la cocha, ein kleines naturparadies inmitten grünen bergen, hat uns sehr an einen schweizersee inklusive braunvieh und käseproduktion erinnert.

wir fühlen uns wie zu hause - hallwilersee in kolumbien

wir fühlen uns wie zu hause - hallwilersee in kolumbien

mirador popayan

mirador popayan

Mit einigen libras käse im gepäck ging die fahrt weiter nördlich, wo uns ein ort mit dem vielversprechenden namen popayan erwartete, trotzdem gehts dort seriös und gesittet zu, sogar die alten kolonialgebäude werden jungfräulich weiss gestrichen.
Spätestens hier wurde uns bewusst, dass kolumbien eines regenreichsten länder der welt ist, es plätschert in sekunden wasserfallmässig vom himmel, es hilft nur noch ein sprint in die nächste cafeteria. Zudem bietet kolumbien weitere naturrekorde, wie zb die meisten blitzeinschläge der welt, bei 80 einschlägen auf einen quadratkilometer im jahr, so führt colombia zusätzlich die rangliste mit den meisten vom blitz getroffenen menschen an...potzblitz!

gassen von popayan im kolonialstil

gassen von popayan im kolonialstil

In den 24 stunden geöffneten heissen thermen streckten wir dann mal wieder unsere glieder im zarten schwefelwasser, andere sachen wurden nicht gestreckt, da am eingang fett erwähnt wurde, dass dunkle aktivitäten in der undurchsichtigen brühe mit einer strafe von mindestens einem monatslohn bestraft werden...bei unseren aktuellen einkünften hätten wir aber doch etwas riskieren können...

jegliche körperglieder entspannten sich im wohlriechenden schwefelwasser von popayan

jegliche körperglieder entspannten sich im wohlriechenden schwefelwasser von popayan

eine der vielen unbekannten früchte - noni

eine der vielen unbekannten früchte - noni

armenia - casa verde - die luxusschuppen entwickeln sich zu einem treuen reisebegleiter

armenia - casa verde - die luxusschuppen entwickeln sich zu einem treuen reisebegleiter

in armenia, ja das ist auch in kolumbien, fragten wir frech beim nobelsten schuppen für einen übernachtungsplatz und wie schon oft, sind die luxusbienenhäuser wie geschaffen für villa venus. Im grossen pool konnten wir mal wieder gemütlich unsere längen ziehen, nachdem wir anfänglich auf grund der antischwimmzeit mit ein paar grosszügige schlucken den wasserpegel dezimieren durften.
Im hoteleigenen garten frischten wir unser gemüse, früchte und kräuterlagen auf, kolumbien ist durchwegs grün und es wächst einfach alles. So entdecken wir neue schmackhafte delikatessen wie noni, lula oder pina manzana.

lustige blumige gestalten beim shoppen

lustige blumige gestalten beim shoppen

chirimoya - die pack ich auch noch ein

chirimoya - die pack ich auch noch ein

nach dem gartenshoppen - wow alles umsonst - kolumbien ist echt der knüller

nach dem gartenshoppen - wow alles umsonst - kolumbien ist echt der knüller

valle cocora

valle cocora

im valle cocora wachsen dafür die höchsten palmen der welt sprichwörtlich in den himmel und man kommt sich vor wie alice im wunderland. eine ganz verrückte landschaft, wo die lieblichen kühe und hektischen nebelschwaden das bild mystisch abrunden. Unter den schlanken 60 meter gewächsen reiten einhändig traditionell gekleidete gauchos fröhlich modern am handy telefonierend um die wette...eine welt zum staunen.

bis zu 60 m hohe wachspalmen, da sieht ja thomas noch kleiner aus...

bis zu 60 m hohe wachspalmen, da sieht ja thomas noch kleiner aus...

die dinger sind ja riesig!

die dinger sind ja riesig!

Über eine der erwähnten von anke definierten nebenstrassen cruisten wir schlussendlich geschmeidig an medellin vorbei (das kartell muss bis november auf uns warten) und so erreichten wir als übernachtungsplatz eine militärkontrolle im winzigen puente iglesia.

ehemalige belagerte bergdörfer der guerillas

ehemalige belagerte bergdörfer der guerillas

puente iglesia

puente iglesia

Der dorfbewohner Alejandro gesellte sich schon bald mit einem aguilla (bier) zu uns. Eine deftige narbe am kopf erzählt von einem auto, dass ihn damals als dreizehnjährigen auf der strasse überfahren hat. Im provinzhospital haben sie das ganze notdürftig zusammengeflickt, alejandro hat seither kopfschmerzen und ist sich durchaus bewusst, dass er geistig leicht behindert ist.

endlich hat der sommer angefangen - erfrischende dusche am dorfhahn nach einer schwülen nacht

endlich hat der sommer angefangen - erfrischende dusche am dorfhahn nach einer schwülen nacht

unser spechtwecker in puente iglesia

unser spechtwecker in puente iglesia

Seine erwünschte karriere als polizist konnte er nicht einschlagen, so hält er sich heute mit gelegenheitsarbeiten auf den diversen fincas über wasser. Sein tageslohn bei ca 9 stunden schwerstarbeit liegt bei 25.000 kolumbianischen pesos, was in etwa sFr. 14.00 enstpricht. Versicherung, sozialleistungen, altersrente existieren als taglöhner natürlich nicht, daher muss das verdiente geld für jetzt und nachher reichen.

cathedrale von santa fe de antioquia

cathedrale von santa fe de antioquia

schlenderfreudige gassen in der ganzen stadt

schlenderfreudige gassen in der ganzen stadt

Einen tag später treffen wir in wunderschöner umgebung auf das kolonialstädtchen mit dem westernnamen santa fe de antioquia, aber anstatt john wayne und terence hill finden wir schmucke kolonialbauten, herrliche plazas und schicke kirchen.

spontangastgeber oscar - er hat uns einfach auf der strasse aufgegabelt...

spontangastgeber oscar - er hat uns einfach auf der strasse aufgegabelt...

... und zeigt uns stolz sein 400 jahre alte haus

... und zeigt uns stolz sein 400 jahre alte haus

Auf der strasse wurden wir von oscar, einem ehemaligen regierungsanwalt angesprochen und spontan in seine 400 jährige kolonialvilla mit pool und pre-kolumbianischen ausgrabungsstücken eingeladen...hier existiert die andere seite von alejandros welt.

puente occidente - 291 m lang - die erste hängebrücke in südamerika

puente occidente - 291 m lang - die erste hängebrücke in südamerika

da durfte villa venus mal flott und gratis drüber kurven

da durfte villa venus mal flott und gratis drüber kurven

Die nacht verbrachten wir dann aber scheinheilig neben einer der kirchen, wo wir frühmorgens von der pfarrersmagd verscheucht wurden...villa venus hatte direkt auf einem neu ausgehobenen loch für eine frische gelandete katholische plame geparkt.

plaza jesus de nazaret - links hinten hat villa venus frech ins neue palmenloch geparkt

plaza jesus de nazaret - links hinten hat villa venus frech ins neue palmenloch geparkt

Obwohl unser weg ab santa fe richtung turbo zielte, hat die strasse wenig mit dem zielort gemein, heftige regenfälle haben die eh schon angeschlagene landstrasse in eine teststrecke für maulwürfe verwandelt, aber anke ist glücklich, denn die mautstation hat es auch gleich weggespült. Weniger zufrieden ist javier, dessen ananas-transporter sich in den fluten des rio cuaca gegen die strömung stemmt, eine panne am falschen ort war die ursache für das disaster. Nun wartet javier bis der wasserstand zurückgeht und hofft, dass sein gefährt und somit sein ganzes hab und gut bis dahin
steif die stellung hält

javier ananastransporter stemmt sich gegen die fluten des rio cauca

javier ananastransporter stemmt sich gegen die fluten des rio cauca

hasta la proxima

anke & thomas

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor