villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

back in colombia: von gräbern, bbq und guerilleros.

Holà chicos

Beim Landeanflug auf Quito schoben sich Nebelgeister auf die Landebahn und verscheuchten uns zu einem Umweg über das südliche Guayaquil. Das völlig überforderte Flugpersonal wusste selber nicht mehr wie es weiter geht, so dass wir von Aussteigen über Angurten bis Handgeäck aus/einräumen alles kurz durchspielen durften. Nach einem kurzen Tankstopp hüpften wir aber gesund in Quito auf und staunten nicht schlecht, als unser überdimensionalisiertes Gepäck mit Kiteschirmen und Buggy Board bereits freudig auf uns wartete.

superparkplatz für villa venus in chiviqui.

superparkplatz für villa venus in chiviqui.

Zusammengepfercht im Taxi kamen wir dann um 3 Uhr früh im bekannten Hostal El Taxo an, Anke präsentierte zwischenzeitlich einen deftig geschwollenen Hals, so dass wir uns am nächsten Morgen in der Pharmacia mit kräftigen Drogen eindeckten. Frisch Aufgepeppt düsten wir nach Chiviqui, wo unsere Villa Venus unversehrt und munter auf uns in der Christina-Villa bereit stand.

villa christina verspricht einen netten start.

villa christina verspricht einen netten start.

Das Auffüllen unserer chilenischen Gasflasche ist immer etwas tricky, da jedes Land ein anderes Auffüll-System anbietet. Doch hier zeigt sich mal wieder die südamerikanische Hilfsbereitschaft, bei Agip Gas, dem Hauptabfüller für Grosshändler im Raum Quito, nahm sich ein Ingenieur und seine Crew 45 Minuten Zeit, um unsere exotische Flasche über einen speziellen Adapter aufzugasen, für 5 US Dollar!

frühmorgens tauchen die schneevulkane auf - hier cayambe.

frühmorgens tauchen die schneevulkane auf - hier cayambe.

auf dem weg nach colombia, bussurfer in action...übrigens hat er die hände im hosensack, also einer der harten sorte...

auf dem weg nach colombia, bussurfer in action...übrigens hat er die hände im hosensack, also einer der harten sorte...

wieso einen wäschetrockner oder wäscheleine...es geht auch so.

wieso einen wäschetrockner oder wäscheleine...es geht auch so.

Nach zwei Erholungstagen im edlen Haus cruiste das Villa Venus Team mit einem Zahnarztboxenstopp (beim Guten) in Otavalo weiter über die Grenze nach Kolumbien. Kurz vor Pasto kletterten wir die Berge hoch zu der fantastischen Laguna Verde im Krater des noch immer fauchenden 4100 Meter hohen Vulkan Azufral. Anke ging es zwischenzeitlich - nach einer groben Medi-Kur - schon besser, so dass wir diesen Gipfel problemlos erklimmen konnten.

auf dem weg zum vulkan azufral 4100 m.

auf dem weg zum vulkan azufral 4100 m.

im krater versteckt sich das juwel laguna verde.

im krater versteckt sich das juwel laguna verde.

lunch am grünen kratersee.

lunch am grünen kratersee.

Interessanterweise entweichen einerseits im See heisse Quellen in das grasgrüne Wasser und andererseits furzt der Berg seine heisse Luft aus den Felsen, dies wiederum führt zu wunderschönen gelben (Schwefel) Kristallen - ein wirklich grandioses Naturereignis, dass man zudem noch einsam und verlassen geniessen kann.

hier faucht der berg aus.

hier faucht der berg aus.

749 treppen ab oder aufstieg in den krater.

749 treppen ab oder aufstieg in den krater.

Vom Touristenbüro in Pasto empfohlen, folgen wir der Bergstrasse über Sanmaniego und Sandona zurück auf die Panamerica. Wie wir dann unterwegs erfahren durften, ist Sanmaniego sehr bekannt als Koka(in) Umschlagplatz und daher auch gerne von Paramilitares und Guerillieros besucht - eine wirklich mutig frische Empfehlung. Unterwegs genossen wir noch einen Platten, so dass wir die Reifenwechselstrategie ein weiteres Mal üben durften. Natürlich wurden wir überall angeschaut wie Menschen aus dem All, da Touris dort doch wohl eher selten vorbeischauen...Schön war's trotzdem!

nebelmeer am frühen morgen - fast wie auf dem pilatus.

nebelmeer am frühen morgen - fast wie auf dem pilatus.

villa venus on tour again.

villa venus on tour again.

kleine dörfer wie hier sandona, trumpfen immer mit unglaublichen krichen auf.

kleine dörfer wie hier sandona, trumpfen immer mit unglaublichen krichen auf.

Kurz nach Popayan bogen wir wiederum in die Berge ab, dieses Mal folgten wir einem spannenden Pfad durch den Regenwald nach Tierradentro. Immer gibt's sogenannte Wunderkäufe, so auch unterwegs bei einer Familie am Strassenrand, erhaschten wir 16 grosse Mangos für 3000 Pesos (sFr. 1.70), seitdem bestehen unsere Mahlzeiten also vorwiegend aus diesen süssen Früchte.

einfaches leben am strassenrand.

einfaches leben am strassenrand.

im dschungel richtung tierradentro.

im dschungel richtung tierradentro.

san andres bei tierradentro.

san andres bei tierradentro.

typisches paicesdorf santa rosa.

typisches paicesdorf santa rosa.

Tierradentro ist mitten im indigenen Bergland von Kolumbien gelegen, wo die Paices, wie sie sich hier nennen, völlig autonom noch Ihre eigenen Gesetzte und Rechte pflegen. Wenn zum Beispiel einer beim Klauen erwischt wird, dann bindet ihn die Kommune nackt an einen Baum und bespritzt ihn regelmässig mit Wasser...und das über die Nacht...eine wohl sehr kühle und lehrreiche Erfahrung...

blick auf den vulkan purace.

blick auf den vulkan purace.

viele jugendliche zieht es in die stadt und die paices traditionen und sprache gehen verloren...was macht wohl er mal später.

viele jugendliche zieht es in die stadt und die paices traditionen und sprache gehen verloren...was macht wohl er mal später.

sonntag nachmittag, das einzige taxi zurück.

sonntag nachmittag, das einzige taxi zurück.

traditonelle paices kirche in san andres.

traditonelle paices kirche in san andres.

Zudem verstecken sich in der herrlichen Landschaft bis zu 3000 Jahre alte Gräber, die wunderschön bemalt bis zu neun Metern in den Boden gegraben wurden. Zum Teil kraxelt man mehrere hundert steile Meter auf Berggipfel, um die Höhlen zu sehen. Kurz nachdem wir von Aguacate, der höchsten Ausgrabungsstelle zurück im Dorf waren, hörten wir Schüsse und eine Explosion, aber irgendwie schien das Niemandem wirklich zu interessieren. Erst am nächsten Tag erfuhren wir, dass sich Guerilleros und ein Militärsuchtrupp einen Schusswechsel geliefert haben...drei Stunden nachdem wir dort oben mit selbstgemachten Empanadas sassen und eine Siesta genossen...Abiel unser Campingmensch hat uns aber beruhigt, die Guerilleros hätten eh kein Interesse an Touris...na ja wenn das so ist...

abstieg in eines der bis jetzt entdeckten 500 gräber.

abstieg in eines der bis jetzt entdeckten 500 gräber.

3000 jahre alte malereien haben der zeit getrotzt, nun wird es schwieriger mit licht, luft und feuchtigkeit.

3000 jahre alte malereien haben der zeit getrotzt, nun wird es schwieriger mit licht, luft und feuchtigkeit.

einzelne bewohner nisten sich schon ein.

einzelne bewohner nisten sich schon ein.

siestaplatz auf aguacate, hier war drei stunden später volle action.

siestaplatz auf aguacate, hier war drei stunden später volle action.

wunderschöne landschaft bei tierradentro.

wunderschöne landschaft bei tierradentro.

Bis heute weiss man nichts über die damaligen Bewohner dieser grandiosen Bergwelt und so kann sich jeder seine eigenen Welt vorstellen, wenn er vor/in diesen faszinierenden Denkmäler steht.

grabbeilagen.

grabbeilagen.

eingang in das mit neun metern tiefste grab.

eingang in das mit neun metern tiefste grab.

aguacate, jedes loch ein grab.

aguacate, jedes loch ein grab.

Auf unserem tollen Campingplatz hatten wir mal wieder Kontakt zu der gehobenen und für uns manchmal respektlosen Oberschicht Kolumbiens, zuerst schlichen Sie sich heimlich an unsere Grillstelle, verfeuerten das von Don Schetty schwerst gesammelte Holz und verliessen dann bei brennendem Feuer den Platz ohne jede Rücksicht auf Natur, Feuerfunken oder zukünftige Holzlieferungen. Nachdem Don Schetty Ihnen dann noch seine Meinung sagen konnte, schlief er entspannt unter dem klaren Sternenhimmel ein...ach ja übrigens die Sonne scheint in Kolumbien bei über 30 Grad...es geht also doch im Land des Regens.

el tablon, 1500 jahre später hinterlassen andere gruppen ihre spuren.

el tablon, 1500 jahre später hinterlassen andere gruppen ihre spuren.

legale spezialität aus den bergen - vina de coca. (kokawein)

legale spezialität aus den bergen - vina de coca. (kokawein)

camping vom feinsten im mi refugio.

camping vom feinsten im mi refugio.

Hasta la proxima.

a&t

trinkpause und ein gracias a globetrotteriris uns ihre gaben.

trinkpause und ein gracias a globetrotteriris uns ihre gaben.

der parkwächter nutzt unsere abstiegsphase für einen flirt - hasta la proxima.

der parkwächter nutzt unsere abstiegsphase für einen flirt - hasta la proxima.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor