villa venus - wer den blick hebt, sieht keine grenzen

Reisezeit: November 2009 - April 2013  |  von Anke Betschinger Thomas Schetty

back in colombia: von semana santa, schlamm und adios colombia.

holà chicos

warten auf wind am lago kalima...im hintergrund anke im neuen bikini

warten auf wind am lago kalima...im hintergrund anke im neuen bikini

unser neues baby von hinten.

unser neues baby von hinten.

und von vorne!

und von vorne!

Endlich hatten wir unser sehnlichst erwartetes Souvenir in der Hand, doch die Regenwolken vertrieben den Wnd, so das wir unseren ersten Job in Südamerika antreten durften. Gloria unsere Bekanntschaft auf Cali hat sich kurzerhand in Darien ein Hotel gekauft und wir standen mit dem Pinsel stramm in Sturm und Regen und pimpten die abgeblätterten Cabanas auf.

schwarzarbeit, bezahlt mit almuerzo und aguardiente del valle.

schwarzarbeit, bezahlt mit almuerzo und aguardiente del valle.

Aber Petrus hatte Erbarmen und so fegte an unserem letzten Tag ein freudiges Windchen über den See, unser neues Brett an den Füssen glitten wir spritzig durchs Nass, bis kurz nach fünf Uhr plötzlich der Windgott Feierabend machte und Kiterboy Schetty wiedermal alleine auf weiter See herumtümpelte...aber nein nicht ganz alleine mit erfreuten Blick stellte er fest, dass die einheimischen Cracks ebenfalls irgendwo da draussen im Wind trockenen Lago plantschten.

jean pauls neuster bewohner, senor maus.

jean pauls neuster bewohner, senor maus.

der neue held von anke, hätte ihn am liebsten mitgenommen.

der neue held von anke, hätte ihn am liebsten mitgenommen.

Natürlich wurden erst die Legenden aus dem kalten Gewässer gerettet, bevor der letzte Kiter mit blauer Lippe aus dem Wasser gezogen wurde...naja passt immerhin farblich zum Board. Zwischenzeitlich verabschiedetet sich Anke von der ganzen Hundemeute und vom neuen Held : Maus.

lebendige markthalle in silvia.

lebendige markthalle in silvia.

die guambianos aus den abgelegenen tälern verkaufen ihre früchte und gemüse.

die guambianos aus den abgelegenen tälern verkaufen ihre früchte und gemüse.

die panelaverkäufer freuen sich über die fremden besucher.

die panelaverkäufer freuen sich über die fremden besucher.

In Silvia kreuzten wir rechtzeitig zum Markt auf, hier verkaufen die indigenen Guambianos am Dienstag Ihre Erträge aus dem fruchtbaren Boden der angrenzenden Täler. So verliess Villa Venus vollgepackt die lebendige Plaza in Richtung dem vorab erforschten Campsite beim Dorf eigenen Teich mit Enten und Plastikpalme.

villa venus mittendrin.

villa venus mittendrin.

so sieht es in silvia an der bushaltestelle aus.

so sieht es in silvia an der bushaltestelle aus.

und das ist der bus dazu.

und das ist der bus dazu.

Wie bereits erwähnt regnet es in ganz Kolumbien und zwischenzeitlich wurde in 28 Regionen der Wasser Ausnahmezustand ausgerufen. Meine Suche nach einer Zeitung und somit der aktuellen Strassensituation war wie schon so oft erfolglos, Kolumbianer lesen grundsätzlich nicht und daher ist ein aktueller Diario oder Periodico eine Rarität. Bereits unterwegs von Cali konnten wir einzelne Häuser nur noch am Dach erkennen, die Besitzer waren mit einfachen Ruderbooten am Habseligkeiten zusammen fischen, wirklich traurig, da es wiederum die Aermsten trifft.

die flüsse in kolumbien überschwemmen nach heftigen regenfällen das land.

die flüsse in kolumbien überschwemmen nach heftigen regenfällen das land.

vlla venus nochmals mittendrin.

vlla venus nochmals mittendrin.

Doch Villa Venus wollte sich dieser Katastrophenstimmung nicht vorenthalten und rutschte bei Platzregen vom schlammigen Weg ab in den sumpfigen Nebengraben. Völlig durchnässt schleppten wir Steine an und versuchten mit Hilfe von ein paar angeschwemmten Bauern unser Gefährt zu befreien, doch ohne Erfolg. Mit Fray machten wir uns - ohne Bus - auf den Weg zurück ins Dorf, wo uns der Bürgermeister die Erlaubnis gab, den Gemeindetraktor samt Fahrer auszuleihen, diese Kombination war die Abschlepp Champions League und schob Villa Venus problemlos zurück auf den Pfad. Natürlich wollte Keiner etwas annehmen, aber einer Flasche Wein und echter Schweizer Schoggi konnte das motivierte Hilfskommando nicht widerstehen.

katastrophenalarm in silvia, der gemeindetraktor, bürgermeister und fray sind zur stelle.

katastrophenalarm in silvia, der gemeindetraktor, bürgermeister und fray sind zur stelle.

unser rettungsengel fray, scheinbar nicht mit alex frey verwandt.

unser rettungsengel fray, scheinbar nicht mit alex frey verwandt.

das schmucke silvia.

das schmucke silvia.

Nachts wurden wir zur Dienstags Prozession eingeladen, da werden von der oberhalb gelegenen Kapelle 500 - 700 kg schwere mit Blumen geschmückte Laden mit Situationen aus dem Leben Jesus sowie diversen Heiligen, begleitet vom ganzen Dorf und romantischem Kerzenlicht, durch die Strassen in die Hauptkirche an der Plaza getragen. Die gesamte Angelegenheit wird regelmässig durch Gebete unterbrochen und so dauert das eindrückliche religiöse Prozedere bis zu sieben Stunden, wehe wer da an der Lade schlapp macht.

hier oben startet die prozession.

hier oben startet die prozession.

wunderschöne ambiente, überall kerzen.

wunderschöne ambiente, überall kerzen.

bis zu 700 kg schwer sind die heiligen laden, werden jeweils von 8 ausgewählten personen geschleppt.

bis zu 700 kg schwer sind die heiligen laden, werden jeweils von 8 ausgewählten personen geschleppt.

Am nächsten Morgen entdeckten wir ungläubig auf der Plaza von Silvia einen VW Campervan und die Besatzung Steve und Wendi aus Kanada gleich dazu. Interessanterweise sind die Beiden sehr sympathischen Gesellen ebenfalls im November 2009 los gefegt und fahren seither von Kanada aus Richtung Süden. Wir verbündeten uns sofort und legten nach einer Schlamm reinen Nacht beim legendären See bei Sonnenaufgang ab ins uns bekannte Popayan, wo die grösste Osterprozession Kolumbiens stattfindet.

wendi und steve mit ihrem glänzenden VW jahrgang 70 oder so.

wendi und steve mit ihrem glänzenden VW jahrgang 70 oder so.

neue fruchtentdeckung, guambe, zwischenzeitlich wissen wir das man das fruchtfleisch um die bohnen isst und nicht die bohne...die war bitter wie galle.

neue fruchtentdeckung, guambe, zwischenzeitlich wissen wir das man das fruchtfleisch um die bohnen isst und nicht die bohne...die war bitter wie galle.

geschichtennachmittag auf dem parquero in popayan.

geschichtennachmittag auf dem parquero in popayan.

Im gemütlichen zentral gelegenen Parquero ergab sich mit Wendi und Steve ein spannendes Gespräch mit vielen Geschichten, es war schön nach so langer Zeit auf gleichgesinnte Busreisende zu treffen, so mussten wir uns sputen noch rechtzeitig zur nächtlichen Prozession in die weisse herrlich beleuchtete Innenstadt zu kommen. Jeder Bewohner stellt entspannt einen Tisch auf die Strasse und verkauft selbstgemachte Leckereien, so frisst man sich durch das abwechslungsreiche Angebot mit Obleadas (Opladen mit Kokosnuss, Marmelade und Arequipa), Tamales de Mani (in Bananenblättern gekochtes Mischmasch mit pikanter Erdnusssauce) und Papas rellenas (zur Kugel geformte Kartoffelpappe verziert mit Fleisch und allerlei Farbigem).

hinein ins fiebrige popayan.

hinein ins fiebrige popayan.

hier startet in zwei stunden die prozession.

hier startet in zwei stunden die prozession.

katedrale popayan in der osternacht.

katedrale popayan in der osternacht.

Plötzlich verengte sich der Platz auf den Gehsteig und wir konnten uns gerade noch rechtzeitig in Position bringen, da hörten wir bereits den Anmarsch der Prozession bestehend aus verschiedenen Heiligenfiguren, vor allem Jesus, aufgelockert durch Militärkapellen und netten Mädels mit Weihrauchtöpfen, danach Polizei Offiziere mit von Medaillen voll behängten Jacken, dass es Ihnen fast die Schultern auf den Boden zog...was müssen die Jungs wohl alles Geleistet haben.

die feinsten uniformen werden herausgeputzt.

die feinsten uniformen werden herausgeputzt.

Dazwischen Bannerträger, flotte Damen, Pfarrer, Stahlhelme mit Maschinengewehren, also wirklich ein Potpuri vom Feinsten, am meisten beeindruckten uns wiederum die tapferen Kerle, die sich die bis zu 700 Kilogramm schweren Figuren auf die Schultern laden. Gemäss Nachfrage wird diese ehrenvolle Aufgabe erblich weitergegeben, wer ausrutscht, stürzt oder sonst wie die heiligen Holzkonstruktionen zertrümmert, wird schändlich aus der Stadt gescheucht.

santa dolores kommt meistens am schluss der prozession, hier eine figur geschmückt mit juwelen und silber.

santa dolores kommt meistens am schluss der prozession, hier eine figur geschmückt mit juwelen und silber.

trommelwirbel.

trommelwirbel.

Diese schwitzenden Gestalten waren wohl dann die Einzigen, die sich freuten, dass ein Platzregen das hübsche Popayan in eine Wasserpark verwandelte, innerhalb von Sekunden sprinteten alle Teilnehmer inklusive Heilige, Maschinengewehren und Kerzen von dannen und so machten auch wir uns durchnässt auf den Heimweg in unsere Parquero.

auch das ist die osterprozession, wäre doch mal was für den morgenstraich...

auch das ist die osterprozession, wäre doch mal was für den morgenstraich...

anke macht jaime glücklich und verschenkt ihren ballon.

anke macht jaime glücklich und verschenkt ihren ballon.

Adios Colombia, es war ein spezielles Gefühl nach insgesamt sechs fantastischen Monaten von diesem grandiosen Land Abschied zu nehmen, muchas gracias Colombia, eres muy grande!

letzter sonnenaufgang in colombia, muchas gracias, eres muy muy grande!

letzter sonnenaufgang in colombia, muchas gracias, eres muy muy grande!

Nach einem problemlosen Grenzübertritt nach Ecuador haben wir uns wiederum in Otavalo einquartiert, wo uns die Standbesitzer zwischenzeitlich mit Namen ansprechen, den Zahnarztbesuch haben wir dieses Mal wohl wissen zurückgewiesen und uns dafür dem Kauf neuer Villa Venus Vorhänge gewidmet, doch mehr von Ecuador und Villa Venus beim nächsten Kapitel.

osterapero mit neuem interieur der villa venus (vorhänge aus otavalo) inklusive ostergeschenk an hand, hals und ohren.

osterapero mit neuem interieur der villa venus (vorhänge aus otavalo) inklusive ostergeschenk an hand, hals und ohren.

Hasta la proxima
a&t

ja es geht uns super, auch wenn uns der abschied aus kolumbien sehr schwer gefallen ist. nochmals frohe ostern an alle!

ja es geht uns super, auch wenn uns der abschied aus kolumbien sehr schwer gefallen ist. nochmals frohe ostern an alle!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir lassen uns zusammen mit unserem self-made campervan "villa venus" von wind und gedanken über unseren planeten lenken. erste station südamerika, buenos aires - from there it goes!
Details:
Aufbruch: 21.11.2009
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 15.04.2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Schweiz
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Bolivien
Der Autor