Mimi & Stefan in Südamerika 2011

Reisezeit: Januar - Dezember 2011  |  von Mirjam & Stefan Hofmann

Urlaub vom Urlaub :-)

Abreise und Lehrgeld

Liebe Daheimgebliebenen! Unseren letzten Bericht haben wir euch von Medellin aus der Cornflakesfabrik gegeben. Inzwischen sitzen Mimi und ich direkt vor unserem Hotelzimmer im Innenhof des auch als Pizzeria dienenden "Holiday" im Altstadtzentrum von Cartagena, einer wunderschönen Kolonialstadt aus dem 16. Jahrhundert! Während wir den Geschmack unserer Spinatpizza auf der Zunge mit einem frischgepressten Maracuyasaft verfeinern, lassen wir die vergangenen sechs Tage nochmal Revue passieren...
Der Abschied von all unseren Freunden an der Uni war, wie ihr euch vorstellen könnt, sehr emotional. Eine 14 Stunden dauernde Busreise brachte uns dann über Nacht von Medellin zum Busterminal von Cartagena, wo wir vergangenen Mittwoch um zehn Uhr Vormittags ankamen. Dort suchten wir uns ein offizielles Ticketverkaufsbüro, vor dem ein gut gekleideter Schwarzer wartete. Wir fragten also nach Tickets bis zum Tayrona Nationalpark, unser angepeiltes Ziel. Der Mann im Büro meinte zuerst soviel wie "Ja, gibts hier" und deutete dann aber auf den Schwarzen, der uns gleich drängte mitzukommen. Ich fragte ihn noch, wieviel die Fahrt kosten würde, aber er deutete nur, wir sollten schnell mitgehen mit seinem schwarzen Freund. Wir vermuteten also, dass wir gerade rechtzeitig noch die letzten beiden Plätze eines Busses erwischt hätten und freuten uns. Vom offiziellen Büro aus geschickt, fühlten wir uns auch sicher, selbst als wir ihm für fünf Minuten bis vor den Busterminal hinaus folgen mussten. Gleich waren unsere Rucksäcke in einem der kleineren Busse verstaut und wir saßen auf zwei sehr ungemütlichen Plätzen ganz hinten im Bus. Als wir zum Bezahlen von 90.000 Pesos aufgefordert wurden, wachten wir dann auf. Das schien ziemlich viel und so probierten wir zu verhandeln - doch keine Chance. Wir bezahlten also, in der Annahme, dass dieser Bus wie versprochen bis direkt zum Nationalpark fahren würde und wir uns zweimal stressiges Umsteigen ersparen könnten. Die einheimischen Jugendlichen rund um uns herum erklärten uns dann, dass wir voll übers Ohr gehauen worden sind... Also ärgerten wir uns erstmal beide gründlich!
Nach einer Zeit fanden wir uns dann mit der nun unveränderlichen Situation ab und waren froh, die schönsten Karibikstrände Kolumbiens nun die nächsten fünf Tage genießen zu können - das ist schon ein feiner Trost! Den Rest der Busreise kürz ich an der Stelle ab. Es galt dann doch noch zweimal für uns umzusteigen, einmal hat man uns gar nicht Bescheid gesagt. Mimi sah nur durchs Fenster, dass einer unsere Rucksäcke aufsattelte und sofort bin ich natürlich rausgerannt und hab ihn gestoppt. Ohne mit der Wimper zu zucken meinte er, wir müssten hier umsteigen in einen anderen Bus 30 Meter weiter. Nachdem uns das unser Busfahrer auch bestätigte, mussten wir also wiedermal einfach vertrauen. Alles ging auch gut aus, und nach einer weiteren Stunde Fahrt fanden wir uns am Eingang des Tayrona Nationalparks wieder.

Parque Nacional Natural Tayrona

Was uns dann auch gleich mal wie ziemliche Touristenabzocke vorkam, war der Fakt, dass Ausländer, also Nicht-Kolumbianer gleich den doppelten Eintrittspreis in den Nationalpark zahlen müssen. Hinzu kommt, dass unser Lonely Planet aus dem Jahre 2003 besonders für Kolumbien preistechnisch nicht mehr auf dem aktuellsten Stand ist. Doch was tut man nicht alles für einen Traumstrand, und so zahlten wir und fügten uns auch noch der Polizeikontrolle, die uns nach Spirituosen und Marihuana fragten - wir hätten ihnen auch wirklich gerne geholfen, aber man hat uns gesagt, dass der Besitz in Kolumbien doch eher gefährlich sein soll Also rein in den nächsten Bus und diesmal wirklich günstig für 2.000 Pesos (ca. 75 Cent) pro Person eine viertel Stunde rein in den Dschungel. Auf der Fahrt lernten wir Elena kennen, eine Italienerin, die auf ungewisse Zeit allein die Amerikas bereist. Sie kam gerade von einem fünf-Tage Trip zur Ciudad Perdida (das größte Tayrona- Überbleibsel, der Name bedeutet "Verlorene Stadt") zurück, dementsprechent dreckig und fertig. Nach ihren Schilderungen von Gewaltmärschen im Dauerregen waren wir auch gar nicht mehr traurig drüber, diese Sehenswürdigkeit auszulassen. Nach dem Bus gings noch eine gute Stunde zu Fuß über einen Dschungelpfad hin zum Campingplatz, wo wir uns dann, körperlich ziemlich fertig, aber glücklich, angekommen zu sein, einmieteten. Das Zelt war perfekt mit dem Einbruch der Dunkelheit aufgebaut, wir gingen noch duschen (lernte dort Adam, einen Polen kennen) und begaben uns ins Restaurant, wo wir uns freuten, Elena wieder zu treffen. Trotz langsamer und unfreundlicher Kellnerinnen war es ein sehr feiner Abend noch mit ihr, Höhepunkt war sicher die Schlange, die sich ab der Hälfte der Zeit schräg über unseren Köpfen im offenen Dachstuhl dahinschlängelte. Das macht ein Abendessen erst so richtig zum spannenden Genuss Auf unsere Frage hin, sagten uns die Lokalen dort, dass dies keine aggressive Art wäre, was uns beruhigte. Allerdings verloren sie auch kein Wort über die Giftigkeit, was uns dann doch wieder beunruhigte. Leider hatten wir unsere Kamera gerade nicht zur Hand, darum müssen wir von dieser Situation leider auf Photos verzichten. Wir verabschiedeten uns dann von Elena und gingen mit Taschenlampe bewaffnet in Richtung unseres Zeltes...

Karibikstrand

Da Bilder ja bekanntlich mehr sagen als 1.000 Worte, werden wir uns hier auf erstere beschränken, um euch einen kleinen Einblick zu geben, wo und wie wir unsere Tage hier im Nationalpark verbracht haben...

Unser Campingplatz am Morgen

Unser Campingplatz am Morgen

Super, dass Stefan auf den Seychellen Kokosnussknacken gelernt hat! In dieser war aber leider nichts drinnen...

Super, dass Stefan auf den Seychellen Kokosnussknacken gelernt hat! In dieser war aber leider nichts drinnen...

Wilde Karibikkulisse

Wilde Karibikkulisse

Stefan nach dem täglichen Wasserfiltern

Stefan nach dem täglichen Wasserfiltern

Bunte Eidechsen - die huschen den ganzen Tag um einen rum... Schlangen blieben uns bis auf die eine im Restaurant leider erspart

Bunte Eidechsen - die huschen den ganzen Tag um einen rum... Schlangen blieben uns bis auf die eine im Restaurant leider erspart

Stefan freut sich über das schöne Meer!

Stefan freut sich über das schöne Meer!

Ein Süßwasserteich mit voll vielen schwanartigen Vögeln (sind hier so viele Vögel und allgemein Tiere zu beobachten)

Ein Süßwasserteich mit voll vielen schwanartigen Vögeln (sind hier so viele Vögel und allgemein Tiere zu beobachten)

Mimi hat ein Schiffswrack entdeckt

Mimi hat ein Schiffswrack entdeckt

Geheimnisvolle Strände

Geheimnisvolle Strände

Runter auf Holztreppen...

Runter auf Holztreppen...

...und durch einen Palmenwald...

...und durch einen Palmenwald...

...um endlich am Badestrand anzukommen.
Mica genießt die Karibiksonne...

...um endlich am Badestrand anzukommen.
Mica genießt die Karibiksonne...

... und Stefan die selbstgeknackte Kokosnuss.

... und Stefan die selbstgeknackte Kokosnuss.

Die Sonne neigt sich schon wieder.

Die Sonne neigt sich schon wieder.

Das Schiffswrack

Das Schiffswrack

Stefan´s genialer Schnappschuss

Stefan´s genialer Schnappschuss

Los burros (die Esel) - haben unser ganzes Brot am Campingplatz aufgefressen...

Los burros (die Esel) - haben unser ganzes Brot am Campingplatz aufgefressen...

Die fleißigen Ameisen im Dschungel

Die fleißigen Ameisen im Dschungel

Ameisenstraße

Ameisenstraße

Vorsicht Schlangen!

Vorsicht Schlangen!

Übersicht über den Nationalpark

Übersicht über den Nationalpark

Ein Alligator, den wir hier in freier Wildbahn gesehen haben...

Ein Alligator, den wir hier in freier Wildbahn gesehen haben...

Unser Dschungelpfad, ganz schön schlammig!

Unser Dschungelpfad, ganz schön schlammig!

Unser Leben auf 2qm. War jeden Tag ein ganz schönes Hin und Herräumen.

Unser Leben auf 2qm. War jeden Tag ein ganz schönes Hin und Herräumen.

Unser Einkauf außerhalb des Nationalparks - war ein mühsamer Einkaufsweg, aber dafür gabs dann Salat 
--> Die Karotten sind leider auch den Eseln zum Opfer gefallen...

Unser Einkauf außerhalb des Nationalparks - war ein mühsamer Einkaufsweg, aber dafür gabs dann Salat
--> Die Karotten sind leider auch den Eseln zum Opfer gefallen...

Abendstimmung

Abendstimmung

Mein linkes Knie! Hat nur ein paar Minuten abends unter der Decke rausgeschaut und wurde mit ca. 80 Stichen bestraft! (die Fliegenstiche spürt man gar nicht)

Mein linkes Knie! Hat nur ein paar Minuten abends unter der Decke rausgeschaut und wurde mit ca. 80 Stichen bestraft! (die Fliegenstiche spürt man gar nicht)

Ein Geier!

Ein Geier!

Solche Vogelformationen sind dauernd über unsere Köpfe geflogen! Ein richtiges Naturparadies!

Solche Vogelformationen sind dauernd über unsere Köpfe geflogen! Ein richtiges Naturparadies!

Wo sind meine Kinder? ...

Wo sind meine Kinder? ...

Der Strand "La Piscina"

Der Strand "La Piscina"

Cabo...
In der Hütte überm Meer kann man Hängematten mieten!

Cabo...
In der Hütte überm Meer kann man Hängematten mieten!

Wow...

Wow...

Pueblito

Am Sonntag sind wir zu einem Ausflug aufgebrochen, der uns zuerst eine weitere dreiviertel Stunde zum zweiten Campingplatz und von dort aus weitere knappe zwei Stunden über dutzende Steinstufen den Jahrhunderte alten Dschungelpfad der Tayrona Indianer zu einem ihrer Dörfer führte.

Hier gehts unten durch einen versteckten Felsentunnel...

Hier gehts unten durch einen versteckten Felsentunnel...

Nein, ist keine Schlange, nur eine Wurzel!

Nein, ist keine Schlange, nur eine Wurzel!

Noch eine Wurzel! Und Stefan versucht unterwegs, die Kokosnuss von Hand aufzureissen!

Noch eine Wurzel! Und Stefan versucht unterwegs, die Kokosnuss von Hand aufzureissen!

Haben im Dschungel sicher 30 verschiedene Schmetterlinge bewundert... So genial!

Haben im Dschungel sicher 30 verschiedene Schmetterlinge bewundert... So genial!

So ging der Pfad circa immer den Berg hoch...

So ging der Pfad circa immer den Berg hoch...

Endlich da! Völlig durchgeschwitzt...

Endlich da! Völlig durchgeschwitzt...

Das alte Tayronadorf (circa 2000 Menschen haben hier vor langer Zeit gelebt)

Das alte Tayronadorf (circa 2000 Menschen haben hier vor langer Zeit gelebt)

Stefan hat endlich die Kokosnuss aufbekommen! Mmhhh, war voll lecker!

Stefan hat endlich die Kokosnuss aufbekommen! Mmhhh, war voll lecker!

Sicht aufs Meer von oben

Sicht aufs Meer von oben

Eine Riesenraupe

Eine Riesenraupe

Ist das nicht ein süßes Krankenschwestern-Zelt?

Ist das nicht ein süßes Krankenschwestern-Zelt?

Unser Abendessen: Arepa mit Käse, Ei und Gemüse.
Seine Kids waren leider zu schüchtern, um sich fotografieren zu lassen. Sein Jüngster (vielleicht vier) hatte ein T-Shirt an: "Somos el futuro de Colombia"

Unser Abendessen: Arepa mit Käse, Ei und Gemüse.
Seine Kids waren leider zu schüchtern, um sich fotografieren zu lassen. Sein Jüngster (vielleicht vier) hatte ein T-Shirt an: "Somos el futuro de Colombia"

Wie es weiter geht...

Morgen Vormittag werden wir uns dann noch ein wenig die Altstadt mit den wunderschönen Kolonialhäusern hier ansehen. Am Abend um 19:20 hebt dann unser Flieger in Richtung Havanna ab (über Bogota und Panama City). Für einen Monat werden wir dann im Kommunismus abtauchen... Da das Land, wie man sagt, in den 50ern stehengeblieben ist, heißt das, dass wir wahrscheinlich keinen oder nur schwer Internetzugang finden werden. Macht euch also keine Sorgen - wir passen aufeinander auf!

s (7.3.)

Unsere Busfahrt über Nacht von Medellin nach Cartagena, weiter nach Santa Marta und von dort noch eine Stunde zum Eingang vom Tayrona Nationalpark. Die Rückreise dann nur bis Cartagena, von wo aus wir heute Abend dann fliegen werden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Traum wird wahr, denn für fast ein Jahr, lernen wir Kultur und Wort vom fernen Ort Lateinamerika kennen. Trennen uns auch viele Meilen und ein Ozean, klickst du unsern Weblog an, siehst du immer, wo wir verweilen, und wir sind da, wenn auch nicht nah!
Details:
Aufbruch: 26.01.2011
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Dezember 2011
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Mirjam & Stefan Hofmann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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