Im 2CV-Sahara Nachbau über die Anden

Reisezeit: November 2005  |  von Joachim Schäffer

Zurück nach Paraguay

Die Strassen in Richtung Encarnación waren, gemessen an der bisherigen Reise, nicht sooo aufregend, viel Asphalt und viel geradeaus - das einzige Mal auf der Reise, wo ich mir ein Wagen gewünscht hätte, der einen Schnitt von deutlich mehr als 60km/h macht.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Aber immerhin mit unseren Bremsen, schien es sowieso nicht angebracht zu rasen. Immerhin kamen wir verlässlich voran und als es dämmerte standen wir, gegen 20.00Uhr, an der Grenze zu Paraguay. Aber erstmal mussten wir die Ausreise aus Argentinien machen - was richtig lange dauerte. Denn der Schnarchzapfen bei der Einreise aus Chile, hatte keinen Einreisestempel in den Pass gemacht. Und logisch oder??? Keine Einreise Bestätigung - keine Ausreise....., denn wer nicht da ist kann auch nicht ausreisen wollen!!! Auch wenn wir die Ausreise auch Chile dokumentieren konnten und es anscheinend gar keinen anderen Weg nach Argentinien gibt, Ordnung muss halt sein. Nach knappen 4,5Stunden in denen unser gesamter Weg von Bolivien durch Argentinien und retour nachvollzogen wurde, und mündlicher sowie schriftlicher Bestätigung, des Grenzpostens bei der Einreise, an der Grenze zu Chile und wir konnten weiter - allerdings hat der zuständige Beamte eine Seite des Reisepasses dazu genutzt die ganze Geschichte per Hand einzutragen, falls ein Kollege in Bamberg oder Jordanien, wo auch immer fragen sollte, wo denn zum Teufel der Einreise-Stempel nach Argentinien ist......Rührende Besorgnis!
So voller Hunger und Durst waren wir jetzt in "Paraguay", Encarnation. Nach einigen Bier und Hamburger Milanesa, suchten und fanden wir ein Hotel, das von außen unscheinbar und von innen ganz Eindeutig einmal ein Knast war

Als Hotel umfunktionierter Knast

Als Hotel umfunktionierter Knast

da fragt man sich doch wo denn die Insassen heute "wohnen", wenn ihr Etablissement an Touristen vermietet wird...
Weil die Nacht sehr heiß und schwül war, klar die Fenster waren vergittert und winzig, siehe auch deren Ursprünglichen Zweck, fuhren wir nach einem schnellen frühstück weiter in Richtung Heimat - Coronel de Oviedo.
Auf dem Weg, vorbei am "Hotel Tirol", ging es in ein Tal über eine Brücke und bergab war es dann soweit, statt zu bremsen, machte die Bremse einmal plopp und weg war der Bremsdruck und die Bremswirkung! Aber es ging nicht zu steil bergab und die Linkskurve war eine Weitgeschwungene, so dass es kein Problem war unseren Vogel rollen zu lassen, schließlich ging es ja am anderen Ende der Brücke wieder den Berg hoch. Der Haken war nur: Walter hatte den rechten Augenblick verpasst, den Motor mit eingelegten Gang abzustellen und jetzt rollten wir den Hügel rückwärts wieder runter - auf die Brücke zu!!! Ich war schon unschlüssig und hatte mich abgeschnallt und als Walter rief:" Dirk, raus!" war ich auch schon draußen und sprintete hinter unser Federvieh und bremste es ab, Schritt für Schritt, als die Ente dann wirklich langsam war + eingelegten Rückwärtsgang, einen großen Stein untergelegt, ein Ruck und der Wagen stand, 10m vor der Brücke!!! Und wir waren froh erst einmal zu stehen.....
Dann galten die nächsten Gedanken unserem Erpel, was tun?

Landschaft um Encarnacion

Landschaft um Encarnacion

Schließlich hat Walter, der einfachen Technik sei Dank, die Bremsleitung, nach vorne links, flach geklopft abgebogen und dann haben wir neue Bremsflüssigkeit eingefüllt, ein wenig entlüftet und weiter ging's, schließlich hatten wir ja vorher auch nur mit effektiv 3 Bremsen gebremst.....da war es dann egal.

Reparatur der Bremse

Reparatur der Bremse

Schließlich hat Walter, der einfachen Technik sei Dank, die Bremsleitung, nach vorne links, flach geklopft abgebogen und dann haben wir neue Bremsflüssigkeit eingefüllt, ein wenig entlüftet und weiter ging's, schließlich hatten wir ja vorher auch nur mit effektiv 3 Bremsen gebremst.....da war es dann egal.
Später ging es noch einmal auf ein kleines Stück, wunderschöne, Piste bis nach Villarrica, dort gab es dann das eine oder andere Bier und es war ausklingen angesagt, denn nach Oviedo war es nicht mehr weit und es ging wieder auf Asphalt.
2 Tage blieb ich noch bei Walter, dann brachte er mich nach Asuncion, zum Flughafen, wo ich noch ein wunderbar nettes Maedel auf dem Flug nach Sao Paulo und in Sao Paulo kennen lernte - aber das ist eine komplett andere Geschichte....

Alles zusammen, waren die 3 Wochen wunderschön, nicht immer Entspannung pur oder Beine baumeln lassen - dafür neue Welten, neue Ansichten und anstatt Beine, konnte man 3 Wochen die Seele baumeln lassen und das Leben genießen!! Nicht das Leben, welches uns in Katalogen vorgegaukelt wird, sondern das Leben wie es ist. Abwechslungsreich, manches Mal anstrengend und nervig aber immer aufregend und schön!!!!

Ich weiß nicht wann wieder aber ich war gewiss nicht das letzte Mal in "Paraguay" und werde dort bestimmt noch einmal durch die Gegend fahren um Land und Leute kennen zu lernen und zu staunen.......

Wer Lust bekommen hat, das selbst mal zu erleben, der kann mal auf die Homepage von Walter schauen ("2cv-tours.de").

Sonnenuntergang in den Anden bei "La Higuera"

Sonnenuntergang in den Anden bei "La Higuera"

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im 2CV Sahara Nachbau (Allrad) Offroad durch Paraguay und dann über Bolivien nach Chile. Überquerung der Anden im 2CV.
Details:
Aufbruch: 04.11.2005
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 30.11.2005
Reiseziele: Paraguay
Brasilien
Bolivien
Argentinien
Chile
Der Autor
 
Joachim Schäffer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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