Wann kannst du kommen?

Reisezeit: Juli / August 2019  |  von Beatrice Feldbauer

Asuncion

Nachdem ich gestern so früh im Hotel und auch gleich eingeschlafen war, bin ich morgens lange vor Sonnenaufgang erwacht und habe angefangen, meine Erlebnisse aufzuschreiben. Leider lässt das Internet hier im Hotel sehr zu wünschen übrig, so dass ich später nach dem Frühstück die Fotos und die Texte in der Lobby aufladen muss.

Doch jetzt ist es Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt. Ich will sehen, ob ich so etwas wie das Zentrum finde. Das erweist sich allerdings als schwierig, denn die Stadt erfüllt meine Vorstellung von Altstadt oder erkennbarem Zentrum überhaupt nicht. Ich gehe entlang der Estrella-Strasse, an der ich gestern die fantastischen Wandgemälde entdeckt hatte. Fast die ganze Strasse ist voll davon. All die Läden, die jetzt noch mit einer Store geschlossen sind, sind übermalt. Wenn der Laden dann aufgeht, sind die meisten Sujets nicht mehr sichtbar.
Sie sind exotisch, gruselig, erotisch, poetisch oder einfach banal, und das grösste, das mich schon gestern so faszinierte bedeckt eine ganze Hauswand. Leider parkt davor ein Lieferwagen mit laufendem Motor. Weil ich das Bild bei Tageslicht unbedingt einfangen will, warte ich auf der anderen Strassenseite, bis der Chauffeur zurück kommt. Der Passagier auf dem Nebensitz ist wohl nicht fürs Fahren zuständig, nur für die Sicherheit des Wagens, damit der nicht gestohlen wird, solange er hier abgestellt ist. Meine Geduld wird ziemlich auf die Probe gestellt, der Chauffeur kommt zurück, holt ein paar Sachen aus dem Auto, geht zurück in den Laden, um sie auszuliefern. Und kehrt noch einmal zurück, diesmal mit einer Liste, die jetzt der Beifahrer ausliefern darf.

Die Sonne brennt heiss, ich stehe an der Sonne, warte, zücke mein Kamera um zu zeigen, dass mich das Bild dahinter interessiert. Doch die beiden interessiert das wenig. Sie haben zu tun.

Endlich, nach einer langen halben Stunde, klemmt sich der Fahrer hinter das Steuer, ordnet noch ein paar Sachen hinter der Windschutzscheibe, der Beifahrer knallt die Türe zu, das Auto startet. Jetzt rasch abdrücken, bevor der nächste Wagen hier stehen bleibt.

Der müde Musikant hat mich eine halbe Stunde an der Sonne gekostet - aber er ist es wert.

Der müde Musikant hat mich eine halbe Stunde an der Sonne gekostet - aber er ist es wert.

Ich schlendere weiter. Komme an baufälligen Häusern vorbei, einige haben ein Gerüst davor, doch bevor da weiter gearbeitet werden kann, müssten wohl erst ein paar Bretter und Pfosten ausgewechselt werden.

Ein Blick hinauf in den Himmel bei einem Parkhaus zeigt ein halb fertiges Hochhaus, bei dem mir nicht klar ist, ob es sich im Aufbau oder im Abbau befindet. Würde gern wissen, wie weit hinauf Autos parkiert werden. Möglicherweise nur unten, auf der Strassenebene, oben ist wohl alles unbrauchbar.

Beim nächsten Gebäude, dessen Basis einen nicht viel besseren Eindruck macht und bei dem einige Platten in der Fassade fehlen, erfasst mein Blick nach oben staunend ein modernes neues Hochhaus, das weit in den blauen Himmel ragt. Und das auf diesem maroden Fundament.

Das ist das Zentrum von Asuncion. Diese Mischung aus verlotterten historischen Gebäuden, manchmal mit zierlichen Stuckaturen und mit maroden neuen Betonbauten, die schon während dem Bau wie Ruinen aussehen.

Ich komme zur Plaza de Independencia, dem Platz der Unabhängigkeit. Hier war ich gestern schon und habe meiner Karte nicht getraut, die el centro der Stadt umfasste. Doch es wird schon so sein, das Zentrum von Asuncion ist völlig unscheinbar und auswechselbar.

Panteón Nacional de los Héroes

Panteón Nacional de los Héroes

Vor einem imposanten Gebäude mit griechischen Säulen bleibe ich stehen. Die Heldenhalle, Panteón Nacional de los Héroes. Hier wird den Helden des Landes gedacht. Vor dem Eingang stehen zwei Uniformierte. Unbeweglich und mit geschultertem Gewehr in Salutstellung. Ich schlüpfe zwischen ihnen hindurch, sie würdigen mich keines Blickes und registrieren wohl trotzdem jeden, der hinein geht. Ein Muss für jeden Touristen, lese ich später, da habe ich Glück gehabt, dass ich es gefunden habe. Das eindrückliche Panteón.

Drinnen gibt es eine runde Gruft, in der die Särge und Urnen aufgestellt sind. An den Wänden stehen in Nischen und auf Podesten die Statuen der Helden. Was sie geleistet haben, kann ich nicht sehen und interessiert mich auch nicht wirklich detailliert. Imposant ist der Bau auf jeden Fall, aber auch klein und dadurch den Heldentaten wohl angemessen.

Die Heldengruft

Die Heldengruft

Hinter dem Panteon ist ein kleiner Handarbeitsmarkt. Und vier kleine Parks schliessen sich an. In einem sitzen die Schuheputzer. Einer neben dem anderen warten sie auf Kundschaft. "Es ist ruhig heute", meint der ältere Mann, der eingehend meine Sandalen studiert. Ich kann ihm leider keine Arbeit anbieten. Er lächelt und wünscht mir einen schönen Tag und dass ich meinen Aufenthalt in Asuncion geniesse.

Anschliessend an die Schuhputzer sind die Terere-Verkäufer. Erst bin ich gar nicht sicher, was für Kräuter hier zum Verkauf angeboten werden. Es sind verschiedene grüne und gedörrte Blätter und Wurzeln, die ausgelegt sind. Dazu gehört auch immer ein Mörser und ein Krug mit kaltem Wasser.

Ich versuche, eine ältere Frau zu fragen, um was es hier geht, aber sie mag nicht mit der fremden Frau sprechen.

Da gesellt sich ein Käufer dazu. Verlangt etwas von dem grünen Zeug, Legt etwas dazu, nimmt etwas weg, bis die Mischung in der Hand der alten Frau stimmt. Sie legt die Kräuter in den Holzmörser und zerquetscht sie mit dem Stössel. Dann gibt sie das ganze in einen Plastikkübel mit kaltem Wasser und schwenkt diesen ein wenig.

"Terere", erklärt mir der Mann. "Das trinke ich jeden Tag. Gibt mir Energie. Egal ob Herbst oder Winter", ich trinke ihn das ganze Jahr. Dann bittet er die Frau, einen Trank zu bereiten. Dazu gibt sie eine Mischung trockene Kräuter in einen Becher, steckt einen Löffel hinein und giesst mit dem Kräuterwasser auf, das sie vorhin zubereitet hat. Den Becher streckt sie dem Mann entgegen und dieser trinkt durch den Löffelstiel, der eben kein normaler Löffel, sondern eher ein Trinkhalm ist, mit Löchern unten in der Löffelmulde.
Er gibt den Becher zurück und sie füllt wieder auf.

"Möchtest du probieren?" fragt er und die Frau streckt den Becher jetzt mir entgegen. Vorsichtig schlürfe ich die kalte Flüssigkeit ein. Schmeckt etwas ungewohnt aber erfrischend. Viel gibt es nicht her, ich gebe den Becher zurück, bedanke mich, die Frau füllt mit Wasser nach und der Mann trinkt den Becher leer, gibt ihn zurück. Dann verabschiedet er sich von der Frau und auch ich schlendere weiter. Eine unerwartete sehr nette Begegnung.

Auf der anderen Seite des Parkes sitzen ältere Frauen. Sie sitzen am Boden und machen Handarbeiten, die sie verkaufen. Freundschaftsbändel aus bunten Garnen. Um das Garn aufzuspannen machen sie es an ihren grossen Zehen fest. Das habe ich überhaupt noch nie gesehen. Ich versuche ein Gespräch, komme aber nicht richtig vorwärts. Es scheint, dass sie nicht viel Spanisch sprechen.

Irgendwie schaffen wir dann doch, dass sie mir den Namen ihrer Sprache sagen können. Maka, eine kleine Minderheit im Land spricht diese einheimische Sprache. Sei seien alle Maka, erklärt mir die Frau mit den Federn auf dem Kopf und will mir eine Handtasche verkaufen. Doch ich weiss gar nicht, wofür ich sie brauchen sollte und begnüge mich daher mit einem Armband. Damit sind die Frauen auch zufrieden und wünschen mir eine gute Reise.

Es ist Zeit, zum Hotel zurück zu gehen. Vorher will ich aber unbedingt noch ein Badekleid kaufen, denn das ist es, was ich vergessen hatte, einzupacken. Und das, obwohl das eigentlich immer in den Koffer gehört. Ganz egal, wann und wohin ich verreise, es könnte immer irgendwo einen Pool geben.

Weil hier Winter ist, ist es allerdings ziemlich schwierig eines zu kaufen. In zwei Warenhäusern hat man mir erklärt, dass zur Zeit keine Badekleider im Angebot seien. Da entdecke ich in einer fast ausgestorbenen Verkaufspassage einen kleinen Lingerieladen. Vielleicht habe ich Glück. "Traje de bano? Para usted?" zweifelnd sieht mich die Besitzerin an und verzweifelt schaue ich zurück. Will mich schon entschuldigen, eine solche Anfrage überhaupt zu machen.

"Vielleicht", meint sie dann und holt eine Kartonschachter zu unterst aus einem Gestell. "Es ist das einzige in grosser Grösse, das wir noch haben. Im Sommer haben wir eine grosse Auswahl". Ob ich das überhaupt probieren soll? Ich sehe mir die kleinen Körbchen an. Die könnte man zur Not heraustrennen. Die Verkäuferin ermuntert mich, "die Kabine ist gleich da hinten". Also schäle ich mich in der winzigen Kabine aus meinen Kleidern und zwänge mich in das rosa-organe Stoffteil.

Nicht ganz einfach aber mit etwas Mühe kann ich es mir über den Körper ziehen. "Rück deinen Busen noch etwas zurecht", meint die Verkäuferin, die jetzt auch einen Blick in die Kabine wirft, "dann geht das schon". Es geht tatsächlich, hab mich zwar schon wohler gefühlt, aber zur Not reicht es. Geschäftstüchtig wie sie ist, hat sie auch gleich ein passendes gehäkeltes Nichts dazu, das ich mir überziehen kann. Gekauft.

bei einem Taxi gesehen und mich sofort angesprochen gefühlt

bei einem Taxi gesehen und mich sofort angesprochen gefühlt

Ich gehe jetzt endgültig zum Hotel zurück, und hole meinen Koffer bei der Rezeption ab. Praktischerweise ist direkt vor dem Hotel ein Taxistandplatz und so bin ich bald darauf unterwegs zum Busterminal. Sie würden den ganzen Tag fahren, die Busse nach Caacupe hat mir Stella versichert und auch der Hotelbesitzer meinte, es sei keine Problem, in zwei Stunden sei ich in Caacupe. "Kurz vor der Stadt steigst du beim km 45 aus. Dann rufst du an, ich komme dich abholen", hat mir Stella noch geschrieben.

Der Taxifahrer ist nett, ich frage ihn, was denn die Fahrt mit dem Taxi nach Caacupe kosten würde und finde sein Angebot sehr angenehm. Für knapp 50 Dollar will er mich hinbringen. Dann lasse ich doch den Bus und fahre direkt mit dem Taxi.

Das gibt die Möglichkeit, etwas über ihn zu erfahren. Er heisst Eduardo Burgos. "Meine Freunde nennen mich Edi, das ergibt dann etwas wie Edingburgo, die Stadt in Schottland. " Das ist ein sehr guter Aufhänger, das kann ich mir merken.

Edi lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Asuncion. Das Auto ist gemietet, er bezahlt einen monatlichen Betrag, dafür muss er keine Reparaturen bezahlen. Nur das Benzin. Und genau an dem fehlt es für die Fahrt nach Caacupe. Ob ich vielleicht an der Tankstelle bezahlen könnte, er würde den Betrag dann am Fahrpreis abziehen. Selbstverständlich kann ich das und staune wieder einmal, wie unglaublich limitiert die Menschen hier leben.

Er erzählt von der Konkurrenz durch Uber, die auch hier in der Stadt stark zu spüren ist. Obwohl sich Uber in dieser Stadt nicht sehr eignen würde, denn die Strassen wären wie ein Fächer, treffen sich am Fluss und spreizen sich in einem Halbkreis. Den Zusammenhang kann ich nicht sehen, und auch er scheint nicht ganz daran zu glauben, denn wenn er ein Smartphone hätte, würde er vielleicht auch für Uber fahren. Aber er hat noch keines und so fährt er eben als normales Taxi.

Wir sprechen über das Leben in Paraguay, über die Sprachen. Die Landessprache ist Guarai. Alle Menschen hier sprechen die alte Sprache, aber Spanisch hat sich durchgesetzt, so dass fast alle Menschen auch die Sprache der Eroberer sprechen. Daneben gibt es noch ein paar Minderheiten-Sprachen, die von kleinen idigenen Gruppen gesprochen werden.

Wir kommen gut voran, durch kleinere Ortschaften, vorbei an Verkaufsständen wo Orangen und andere Früchte verkauft werden und bald fehlen nur noch wenige Kilometer bis Caacupe. ich erkenne den Supermarkt bei km 45 wieder und schreibe ein Whatsapp an Stella. Wir sind in der Nähe, komme direkt zu dir.

Rechts abbiegen, weise ich Edi an und versuche mich an die Strasse zu erinnern. In Google Earth bin ich sie schon oft abgefahren, doch jetzt in der Realität ist es schon etwas anders. Ich spähe über Gartenzäune, Absperrungen, hinter Bäume und versuche meinen damaligen Bungalow wieder zu erkennen. Und tatsächlich, dort liegt doch dieses eigenartige Tier, der Lagarto, den Stella von ihrem ersten Arbeiter geschenkt bekam. Hier muss es sein. Ich bin ganz aufgeregt und Edi hat inzwischen das Schild entdeckt: "Cabana Austria". Dieses Schild gab es damals noch nicht, aber wir sind am richtigen Ort. Ich steige aus dem Taxi, das Eisentor schiebt sich zur Seite, eine Meute Hunde stürmt mir entgegen und dahinter kommt Stella. Unglaublich, nach elf Jahren bin ich wieder hier.

Der Lagarto hat die Farbe gewechselt.

Der Lagarto hat die Farbe gewechselt.

das war im April 2008

das war im April 2008

Wir liegen uns in den Armen. Was für ein Wiedersehen. Auch wenn wir uns in der Zwischenzeit ein paar Mal in ihrer Heimat Österreich getroffen haben, so ist es doch eine ganz andere Sache, sich hier auf ihrer Ranch wieder zu sehen, da wo im April 2008 alles angefangen hat.

Dazu gibt es übrigens eine lustige Geschichte, die sich in ihrer Komik erst jetzt richtig auflöst.

Aus meiner Sicht wurde ich von Stella, der Besitzerin der Ranch abgeholt. Sie hatte mir vorher per Mail erklärt, dass ihr Auto grad eine Panne hätte, dass sie mich zur Not auch mit dem Traktor abholen würde. Ich war natürlich entsprechend gespannt auf meine Gastgeberin und in meinem Kopf drehte unentwegt der alte Schlager: "Rosi, ich hol di mit dem Traktor ab..." Als sie mich dann mit einem Taxi und ihrem Mitarbeiter abholte, war die Stimmung auf Anhieb sehr entspannt und locker. Wir haben auf der Fahrt zur Ranch schon sehr viel gelacht und das ist eigentlich bis heute so geblieben.

Jetzt zu ihrer Story, die ich erst heute erfahren habe.

Auch für sie war die Aufregung gross: der erste Gast, Was stellt die Frau für Anforderungen, was muss man tun, damit sie zufrieden ist? Und wie reagiert sie darauf, dass wir kein funktionierendes Auto haben? Der Traktor wäre für die Fahrt nach Caacupe übrigens nicht geeignet gewesen. Der Pool war noch nicht bereit, der letzte Anstrich beim Gästebungalow gerade erst getrocknet.

Mein Bus kam spät an, Stella und Simon warteten im Taxi, mit einem unbekannten Taxifahrer. Da die beiden eh immer den Kopf voller Unfug hatten, begannen sie sich von einem fiktiven Banküberfall zu erzählen. Sie wollten nur noch auf den dritten Kumpanen warten.

"Hast du die Pistole bereit?" wollte Stella von Simon wissen, worauf der irgend etwas unter seinem Shirt zurecht rückte. Dass man schnell losfahren müsste, dass man einen grösseren Betrag erwartete, die Mutmassungen und Vorbereitungen nahmen ihren Lauf und der arme Chauffeur wusste nicht, wie er sich aus der Affäre ziehen könnte.

Als ich nun also endlich da war und als allererstes bat, dass man mich zu einer Bank, zu einem Bankomaten fahren würde, war das die Krönung der skurrilen Unterhaltung und Stella und Simon konnten sich nicht mehr halten vor Lachen, während der Taxifahrer bestimmt bereit zitterte. Kein Wunder war die Stimmung zwischen uns von Anfang an locker. Ich verbrachte eine fantastische Woche bei Stella, obwohl ich eigentlich nur drei Tage gebucht hatte. Es war also für uns alle eine unglaublich erfolgreiche und nachhaltige Begegnung.

Hier noch der Link zum damaligen Blog - aber bitte nicht dort hängenbleiben, hier geht es aktuell weiter
Timeour 2008 - Stella

Ich lerne Patricio, ihren zukünftigen Mann kennen, auch seine Eltern Gladys und Domingo sind aus Santiago de Chilo angereist und in einem der Bungalows eingezogen.

Stella zeigt mir ihr Grundstück. Unglaublich, was sie in den letzten Jahren alles geschaffen hat. Ihr alter Reitplatz ist verschwunden, sie hat einen riesigen neuen angelegt. Auch einen kleineren zum Einreiten der jungen Pferde gibt es jetzt, denn Stella zieht ihre eigenen Fohlen gross. Damals hatte sie drei Pferde im alten Stall stehen, jetzt sind es 12, die weiter hinten auf der Wiese weiden. Ihr Gelände ist riesig. Kühe hat sie nur noch zwei, früher war sie mehr auf Milch spezialisiert und hatte bis zu 35 Milchkühe. Im Pferch grunzt ein Schwein mit seinen Jungen und im Hühnerstall daneben gackern ein paar Hühner. Ausserdem sind ein paar Hunde, die sie von der Strasse gerettet hat, für den Schutz der Ranch zuständig.

Die beiden Bungalows, die schon damals auf dem Gelände standen, sind inzwischen beide eingerichtet. Mit je zwei Zimmern, Küche und Badezimmer. Ausserdem gibt es im Haupthaus noch zwei Appartemente, ebenfalls voll ausgestattet mit Küche und Bad.

2007 ist sie ausgewandert und führt ihre Ranch allein. Eine Frau in diesem Macholand. Dass man da manchmal ziemlich viel Nerven und Durchsetzungsvermögen braucht, versteht sich von selbst.

Und jetzt will sie heiraten. Patricio lebt zwar schon lange in Asuncion, ist aber gebürtiger Chilene. Er arbeitet als Lehrer an einer Schule und als Professor an der Universität, die Führung der Ranch bleibt also auch weiterhin Stella überlassen.

Wir spazieren durch den Garten. Es ist Winter hier, darum blüht kaum etwas. Aber im Sommer werden die Bäume die verschiedensten Früchte tragen. Im Moment gibt es Papaya, das erste Mal eigene Papayas erklärt Stella stolz. Daneben gibt es Bananen, verschiedene Zitrusfrüchte, riesige Mangobäume, Macadamia und sogar einen Feigenbaum. Natürlich auch ein paar Bougainvilleas und andere Blumenbüsche.

Es wird früh dunkel hier, nach fünf Uhr verabschiedet sich die Sonne hinter dem tiefen Horizont.

Patricio verabschiedet sich, er hat noch eine Abendlektion zu erteilen, während wir Frauen zur nächsten Pizzeria gehen. Es gibt so viel zu bereden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine unerwartete Einladung ist der Start zu einer ungeplanten Reise.
Details:
Aufbruch: 15.07.2019
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.08.2019
Reiseziele: Paraguay
Brasilien
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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