6 Monate zwischen SAL und LIM: Mittelamerika und Peru! Schubiduh.

Reisezeit: Februar - August 2006  |  von Georg Häfele

PERU: Arequipa/Colca Canyon

Irgendwann (schon wieder) frueh morgens bin icke in Arequipa gelandet. Hotel zu finden war nicht schwer, denn Taxifahrer sehr hilfreich.
In dieser Stadt habe ich eigentlich soviel nicht gemacht, dass es grossartig erwaehnenswert waere.
Hauptsaechlich war ich feilschen und Geld fuer Souvenirs ausgeben, denn the Hunt is on now!!!
Ich habe das Museum besucht, indem die Gletschermumie "Huanita" ausgestellt ist. Ein Maedchen von etwa 12 Jahren, das, als der Misti - war doch der Misti, oder??? - zu viel Radau machte(also der Misti ist kein Mistkerl, sondern ein Vulkan), den Bergoettern geopfert wurde. Mit einem Hieb auf die Schlaefe getoetet, dann tiefgerforen, und als vom Nachbarvulkan ein pàar 100 Jahre spaeter heisse Asche auf die Opferstelle geregnet ist, wieder aufgetaut. Und gefunden. Zack fertig...hoert sich jetzt an wie 5-Minuten Terrine..!
Fotos machen durfte man aber keine. Fand ich nicht so gut.
Naja, wenn das Teil in sich zusammenfaellt, weil man mit Blitz fotografiert, ist es auch besser so.
Da Huanita eine kleine Sensation ist wie bei uns der Oetzi, war es auch dementsprechend touristisch, und ich hatte sogar ne Fuehrung in deutsch.
Fuer das Kloster Santa Catalina, ein wunderschoener Bau, der der Oeffentlichkeit noch gar nicht soo lange zugaenglich ist, habe ich mir keine Fuehrung geleistet.
Hier durfte man fotografieren, und das hab ich auch gemacht, denn ich hatte ja was nachzuholen. Eine Gletschermumie hat's dennoch nicht gereicht...menno.
Ja, und danach wieder shoppen....

Diese Monsterschneckelis haben mir beim Shoppen den Arm abgebissen!!!! So gross wie meine Hand!

Diese Monsterschneckelis haben mir beim Shoppen den Arm abgebissen!!!! So gross wie meine Hand!

Arequipa

Arequipa

Kloster Santa Catalina

Kloster Santa Catalina

Kloster SC

Kloster SC

Kloster SC

Kloster SC

1. SC Kloster

1. SC Kloster

Kloster 1.SC

Kloster 1.SC

Eigentliches Ziel bei Arequipa war aber der 5 Stunden mit dem Bus entfernte Colca-Canyon.
Laut allen moeglichen Quellen tiefer als der Grand Canyon in Arizona. Und dann haben'se einen anderen, der is angeblicher noch tiefer("Schau dir dieses Blatt an - es ist perfekt!" "Oh schoen...schau mal dieses, es ist noch besser!" - Insider, kennt glaub ich nur der Tom).
An dieser Stelle sei auch gesagt, dass Peru einige Superlativen zu bieten hat. Welche, verrat ich im naechsten Heft!
Zurueck zum Geschehen:
Was gibt's noch im Colca Canyon? Den Koenig. Und zwar der Luefte! Ich bin (einmal mehr) bei Sonnenaufgang angekommen, und war mit der Parkwaechterin und den Frauen(Hahn im Korb, wie?), die den Touris spaeter ihre Arbeiten andrehen wollten, einer der ersten am "Cruz del Grosser Vogel".
OK, es heisst Cruz del Condor, und der Vogelkoenig, um den es sich hier handelt, heisst auch Kondor. War eh leicht zu erraten, oder? Die erste Vorstellung eines ganzen Schwarms dieser Geier, die eine Fluegelspannweite von drei Metern erreichen koennen, galt nur wenigen Beobachtern.
Eine 3/4 Stunde spaeter waren dann an die 6 oder 7 Touristenbusse angekommen, und auf dem Platz hat's nur so gewimmelt von Menschen aus aller Herren Laender. (Ok, ich bin ja auch Tourist, aber will mich wie jeder lieber auf ein hoeheres Poestchen stellen und behaupten, ich bin DER Tourist!)
Es gab trotzdem noch eine Vorstellung fuer jedermann.
Die Tiere sind auch gar nicht so scheu, wie man bei einem bis nahe zur Ausrottung gejagtem Geier vermuten koennte.
Im Gegenteil sind sie oft dicht ueber den Koepfen der faszinerten Zuschauer hinweggeschwebt...die faulen Dinger! Benutzen nicht mal ihre Fluegel!

Mach was Kondi!

Mach was Kondi!

Ich sass etwas ab der grossen Masse auf einem Felsvorsprung(Als DER Tourist muss man auch DEN Platz haben.). Von dort konnte ich sogar sehen, wo die Voegel sind, wenn sie nicht auf Tour sind. Einmal hatte ich das einschuechternde Gefuehl, ihrem Horst doch etwas zu nahe gekommen zu sein:
Ich hatte einen Kondor im Fokus meiner Kamera, und er kam auf mich zu. Die Kamera nahm ich ziemlich ploetzlich runter, als der "Segelflieger" im naeher kam und zu allem Ueberfluss auch noch sein Fahrwerk ausfuhr. In den Sucher meiner Kamera hat er auch nicht mehr gepasst, aber ich bin sicher, das waere DAS Foto DES Touristen auf DEM Platz gewesen! Normalerweise haette ich irgendwie in eine Schutzposition gehen sollen, doch die einzige Bewegung, zu der ich faehig war, war meinen Unterkiefer runterzuklappen und zu gaffen, wie das Viech auf mich zukommt. Fasziniert und erschreckt.
Doch da ich diese Geschichte ja schreiben kann, muss ja alles gut ausgegangen sein, vermutet der Leser. Und Recht hat er!
Als ich darueber nachdachte, ob das Kondorweibchen(vielleicht weil Hahn im Korb?) tatsaechlich meinen Kopf als Landebahn auserkoren hatte, und ob ich dann auch fliegen muss, drehte die Maschine unvermittelt 2 Meter vor mir nach rechts ab und verschwand weiter unten hinter den Felsen. Fuer mich hiess das: Erstmal eine rauchen, aber schnell! Momente wie dieser sind Momente, die man nie richtig fassen koennen wird, weil sie zu fantastisach sind!
Ich blieb noch eine Weile auf meinem Platz. Als die insgesamt an die 15 Kondore aber nach und nach verschwanden, machte ich mich auch daran zu verschwinden.
Morgens steigen sie aus ihren Horsten auf, und kreisen ueber und im Canyon, bis sie dann etwa 2einhalb Stunden spaeter nach und nach in ihr Jagdrevier ausschwaermen. Es umfasst an die 100qkm!
Als ich spaeter noch mal einen kleinen Ausflug in die Felsen machen wollte, wies mich ein Aufpasser daraufhin, dass abseits der Pfade gehen verboten ist. Gut, dass er mich nicht vorher bemerkt hat.
Um zwoelf sass ich wieder im Bus nach Arequipa.

FLieeeeg!!!

FLieeeeg!!!

Grosses Stueck Canyon

Grosses Stueck Canyon

Kleineres Stueck vom Canyon-Kuchen

Kleineres Stueck vom Canyon-Kuchen

© Georg Häfele, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...fest steht Ankunft und Abflug. In die 6 Monate dazwischen kann man zB. Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Equador, Peru wunderbar reinpacken! Mal sehn...ich brauch noch Popcorn bevor der Film anfängt.
Details:
Aufbruch: 28.02.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 28.08.2006
Reiseziele: El Salvador
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Panama
Ecuador
Peru
Der Autor
 
Georg Häfele berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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