Lambayeque

Reisezeit: März / April 2008  |  von Stefan Frei

Chiclayo und Lambayeque

Freitags brachen Tatiana und ich dann zu einem Kurztrip nach Chiclayo, einer weiteren Großstadt ca. 200 km nördlich von Trujillo auf.

Chiclayo ist im Gegensatz zu den anderen Städten, die ich bisher gesehen habe, nicht ganz so alt und hat deswegen eher wenig Kulturelles zu bieten.

Um so interessanter ist das einige Kilometer entfernte Kleinstädtchen Lambayeque. Hier erzählt das "Museo Tumbas Reales de Sipán" von einem der wohl bedeutendsten archäologischen Funde dieses Jahrhunderts. 1987 wurde bei Ausgrabungen in der Umgebung das Skelett eines Herrschers der Moche aus dem 3.Jahrhundert samt Grabbeigaben und ihm nahestehenden mitgeopferten Personen gefunden. Einige Jahre später fand man nicht weit entfernt einen seiner Vorgänger aus dem 1.Jahrhundert.

In der Mochekultur war es üblich bei Tod des Herrschers auch seine Frauen, einige Kinder, den Heerführer sowie einige weitere Angestellte mitzubegraben, damit der Herrscher in seinem Leben im Jenseits genügend Beistand hatte.

In der Tat war das Museum wider Erwarten sehr beeindruckend. Einerseits durch die sehr fein gearbeiteten Goldornamente. Und andererseits war es schon sehr beeindruckend vor dem noch relativ gut erhaltenen Skelett eines Herrschers von vor knapp 2000 Jahren zu stehen. Deutlich besser erhalten war sogar das Skelett des Herrschers aus dem 1.Jahrhundert, da dieser noch selbst in den Krieg gezogen war und deutlich kräftigere Knochen hatte als der 2. "Senor de Sipán", der es sich wohl eher gerne gut gehen ließ.

Vielleicht das interessanteste Museum, das ich bisher gesehen habe. Leider musste man Gepäck inclusive Kamera am Eingang abgeben...

Das Museum von außen

Das Museum von außen

Vor dem Museum quatschte uns (wie so oft) ein Peruaner unseren Alters voll, der uns für 10 Soles eine Stadtführung in seinem Mototaxi anbot.

Es schien durchaus einiges Historische zu berichten zu geben, von dem ich aufgrund meiner Müdigkeit und seines doch sehr schnellen Spanisch nicht allzuviel mitbekam. Schön war das Städtchen aber in jedem Fall

La Plaza de Armas, die in Peru in jedem Dörfchen -sei es noch so arm und die Häuser heruntergekommen- immer schön und gepflegt wirkt.

La Plaza de Armas, die in Peru in jedem Dörfchen -sei es noch so arm und die Häuser heruntergekommen- immer schön und gepflegt wirkt.

Von diesem Balkon wurde im 19.Jh. die Unabhängigkeit Perús verkündet (Wenn ich das richtig verstanden habe...)

Von diesem Balkon wurde im 19.Jh. die Unabhängigkeit Perús verkündet (Wenn ich das richtig verstanden habe...)

Beschlossen haben wir den Tag am Strand von San José, wo ich mich bei ziemlich heftigem Wellengang auch das erste Mal ins Meer wagte. Der wärmere El-Nino-Strom scheint Auswirkungen bis hierhin zu haben, da das Wasser deutlich wärmer als in Huanchaco war.

Nachts verließ mich Tatiana, da ihr Semester montags wieder begann. Ich beschloss noch einen Tag zu bleiben, was den bis jetzt aufregendsten, ereignisreichsten und nervenaufreibendsten Tag zur Folge hatte...

© Stefan Frei, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meinem Auslandssemester 2006/07 in Trujillo bot sich kurzfristig wieder die Möglichkeit dorthin zu reisen. Meine Reise führte mich nach einiger Zeit im Hause meiner Freundin in den Norden des Landes und nach Ecuador. Ein Monat Südamerika - im Nachhinein zu kurz, um sich wirklich wieder an das Leben dort zu gewöhnen. Schön wars trotzdem!
Details:
Aufbruch: 04.03.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.04.2008
Reiseziele: Peru
Lambayeque
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Frei berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.