Amazonas-Peru-Ecuador-Kolumbien

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Roland E.

Arequipa

Da bin ich auf dem Gringotrail im Süden Perus, dort, wo ich eben nicht hinwollte. Die Gringos hier tragen diese superleichten Windjacken, dazu sauteure Trekkinghosen und Bergschuhe, unterwegs in Taxis. Ich hingegen stelle fest, dass ich meine alte Trainerjacke in Iquitos vergessen habe. Jedem das Seine, aber das ist nicht mein Ding. Obwohl das Taxi hier nicht viel kostet, laufe ich zur Hauptstrasse und nehme den Ortsbus. Es geht ums Prinzip; Taxis bleiben meine Feinde. Bescheissen, tricksen, verstopfen die Strassen und jagen Fussgänger vor sich her.
Die Westler sind hier viel grösser als die Peruaner, die hier mit ihren schmalen Nasen, hohen Wangen, geröteten Backen und breiten Hüften ganz anders ausseheen als in Iquitos. Ich quartiere mich für 4 Dollar im Casa del Rey ein. Das Bad ist ausserhalb. Hier wimmelt es von Gringos in teurer Trekkingausrüstung. Ein Deutscher mit Markenjacke und Markensonnenbrille will noch einen Discount, weil es gestern kein warmes Wasser hatte. Da bezahlt er einen teuren Flug, teure Kleider, unternahm wahrscheinlich organisierte Trekkingtouren und versucht in einer Billigabsteige ein paar Dollar zu gewinnen. Der Ami sitzt mit dem Laptop in seinem 4 Dollar-Zimmer. Wie gesagt, jeden das Seine, aber das ist nicht meine Welt.

Blick auf Arequipa

Blick auf Arequipa

Mir gefällt mein Zimmer, es ist wunderbar, wie auch die Stadt sehr schön ist, aber nicht das Wetter. Am Tag ist es sehr warm, aber in der Nacht fehlt weit mehr als die in Iquitos vergessene Trainerjacke; es ist bitterkalt. Ich klappere ein paar Kneipen ab und dafür liebe ich Peru: Auch wenn es kaum Leute im Ausgang hat, ich werde hier keinen Tag verbringen ohne mit Einheimischen einen Schwatz zu halten. So auch heute. Ich setz mich in ne Kneipe und bald unterhalte ich mich mit dem netten Personal.

Auf dem Nachhauseweg wird mir klar, welchen Fehler ich gemacht habe: Ich schlottere wie schon lange nicht mehr: Ab in die Wärme, ab in den Norden!

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem stinkenden Boot gings über den Amazonas ins moderne Peru, dem einzigen lateinamerikanischen Land, indem man mit Englisch durchkommen könnte, dann nach Ecuador, dessen Bewohner ich äusserst garstig empfand, also schnell weiter ins wilde Kolumbien, dass sich als ganz zahm erwies.
Details:
Aufbruch: 04.09.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2006
Reiseziele: Kolumbien
Südamerika
Iquitos
Ecuador
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.