Amazonas-Peru-Ecuador-Kolumbien

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Roland E.

Trujillo und Chan Chan

Trujillo ist ein positive Überraschung. Abgesehen von den allgegenwärtigen Taxis gefällt mir die Stadt sehr gut. Der Strassenverkehr besteht zu 80 Prozent aus diesen gelben Tyrannen, die dauernd im Kreis fahren und auf Fahrgäste hoffen. Das leidige ist, dass ihr Fahrstil unglaublich aggressiv ist. Keiner kommt über die Strasse wenn ein Taxi dafür bremsen müsste. Zum Glück sind einige Strassen für den Autoverkehr gesperrt. Auch um enge Kurven lenken sie ihre gelbe Vehikel in voller Fahrt und mit Gehupe.

Ich quartiere mich im Hostel las americas ein. Ein wunderschönes altes Kolonialhaus mit grossem Innenhof und hohen Türen. Ich wasche Wäsche.

Der Weg zum Palacio Tschudi

Der Weg zum Palacio Tschudi

Am nächsten Tag gehe ich zur arch. Stätte Chan Chan. Reiseführer warnen, dass hier gelegentlich Touristen überfallen werden. Kein Wunder. Die Landschaft lädt dazu ein. Der Weg führt durch eine steinige Gegend, die von 1500 Jahre alten Mauern durchzogen ist. Durch diese Gegend läuft man etwa 5-10 Minuten, bevor man das sichere Hauptgebäude, den Palacio Tschudi erreicht. Man könnte auch sicher zum Palacio Tschudi gelangen, indem man ein Taxi nimmt, aber ich hüte mich davor, in eines dieser Verkehrsmissbraucher einzusteigen und mir passiert auch nichts. Chan Chan ist zwar eindrücklich, aber in 20 Minuten hat man es gesehen.

Taxis ist Trujillo.

Taxis ist Trujillo.

Zurück in Trujillo geniesse ich die Wärme auf dem wunderschönen Plaza de Armas. Ein Junge und ein Mädchen setzen sich zu mir. Auch sie lernen Englisch und auch sie fragen, wie viel man in Europa verdient. Ich habe den Eindruck, die ganze Welt will hierher kommen. Irgendwann soll ich ihnen für 15 Soles einen Pisco offerieren. Ich lasse mich dazu erweichen, sie sind sehr symphatisch. Eine dicke Kollegin kommt noch dazu. Sehr fröhlich, aber sie hat es auf mich abgesehen und fängt an zu fummeln. Mit Mühe halte ich sie mir vom Leib. Ich bin bereit nochmals 10 Soles in einen neuen Pisco zu offerieren, dann müssten sie zu dritt noch 5 Soles auftreiben. Aber sie schauen nur mit grossen Augen. Keiner ist bereit und ich bin verärgert. Alle drei Arbeiten, der Junge hat Tattoos und ein Natel mit Fotokamera, die Mädchen schön gefärbte Haare, die eine hat gerade einen neuen Hund gekauft. Soll mir keiner sagen, dass sie nicht zwei Soles drauflegen könnten. Am Abend wird es frisch und die Dicke will noch 15 Soles für ein Taxi, obwohl sie nach eigenen Angaben sehr nahe wohnt. Aber mir ist das jetzt zu blöd und ich laufe davon. Bin doch kein Geldautomat. Und weiterer Ärger. Meine Wäsche wurde einfach nicht trocken!

© Roland E., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem stinkenden Boot gings über den Amazonas ins moderne Peru, dem einzigen lateinamerikanischen Land, indem man mit Englisch durchkommen könnte, dann nach Ecuador, dessen Bewohner ich äusserst garstig empfand, also schnell weiter ins wilde Kolumbien, dass sich als ganz zahm erwies.
Details:
Aufbruch: 04.09.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2006
Reiseziele: Kolumbien
Südamerika
Iquitos
Ecuador
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.