Um die Welt mit Sarah und Michael

Reisezeit: Mai - August 2005  |  von Michael B.

Südamerika: Cuzco und Umgebung

Leider blockieren die Uros heute noch immer die Eisenbahnstrecke von Puno nach Cuzco mit Steinen (dem Streik stimmen wir inhaltlich natuerlich zu, nur bloed, dass wir daher keine Eisenbahn nehmen koennen).
Ueberhaupt gibt es zur Zeit ein paar "Probleme" in der Gegend. Die Grenze nach Bolivien ist derzeit geschlossen, es gibt einige Aufstaende und Unruhen in La Paz, die wohl mit einem Erdoelgesetz zusammenhaengen sollen. Ein paar Reisende berichten uns spaeter, dass sie noch rechtzeitig aus der Stadt gekommen sind. Als sie kamen waren viele Proteste zu sehen, als sie fuhren war niemand mehr auf der Strasse. Dafuer dann aber eine Menge Scharfschuetzen auf den Daechern. Nun ja, Bolivien hatten wir ja sowieso nicht in die Reise eingeplant, hoffen wir fuer alle, dass sich die Lage dort bald wieder beruhigen wird.

Alternativ koennen wir nach Cuzco den Bus nehmen. Wir wollen aber keinen Bus, den Bus sind wir ja schon genug gefahren, denken wir. Puenktlich um 7 Uhr stehen wir daher bei Peru Rail als erste auf der Matte und meckern ein wenig rum, da wir die Fahrt ja schon vor einigen Wochen vorbezahlt hatten. Wir erfahren von Peru Rail, dass der Zug in der Vorstation Juliaca wg. der Steine auf den Schienen stecken geblieben ist bzw. zurueckgefahren ist. Ein wenig weiteres Flehen und Meckern und wir werden schliesslich mit dem Bus nach Juliaca gebracht, wo wir dann doch noch unser unvergessliches Hochland-Eisenbahn-Abenteuer erleben duerfen. Hartnaeckigkeit zahlt sich also aus.
Die Eisenbahn ist toll und dank des Uros-Streik ist der Zug fast leer, da die meisten den Bus genommen haben bzw. nehmen mussten. Wir haben die "Backpacker-Klasse" fuer ca. 16 US$ genommen, die Royal-Class mit Aussichtswaggon, in die einige "very british" people einsteigen, gibt es auch fuer satte 120 US$. Kurioserweise erhalten wir dann spaeter im Zug, da es so wenige Passagiere auf der Fahrt gibt, und sich daher die Zubereitung verschiedener Essen nicht lohnt, auch das sehr leckere Essen der Royal-Class.

Wir geniessen den Rundumblick auf die fantastische Hochlandlandschaft und Vegtation waehrend der 10-stuendigen schaukeligen Fahrt bis auf 4.300 m und wieder runter mit dem Dampfross. Im Hintergrund begleiten uns immer wieder neue schneebedeckte Riesen.

Mit dem Zug durch das Hochland Perus, hier kurzer Pipi-Stopp bei La Raya auf 4.313 m
Avec le train sur les haut plateaux du Peru. Pause Pipi au point le plus haut du trajet a LA RAYA, 4313 m.

Mit dem Zug durch das Hochland Perus, hier kurzer Pipi-Stopp bei La Raya auf 4.313 m
Avec le train sur les haut plateaux du Peru. Pause Pipi au point le plus haut du trajet a LA RAYA, 4313 m.

Schaukelig-schoen von Juliaca nach Cuzco
voyage plutot mouvemente de Juliaca a Cuzco

Schaukelig-schoen von Juliaca nach Cuzco
voyage plutot mouvemente de Juliaca a Cuzco

Wir passieren viele kleine Bergdoerfer, wo viele Kinder hinter dem Zug herlaufen und uns freudig zuwinken. Einziger Nachteil der "Backpacker-Klasse" ist, dass wir direkt hinter der Lok sitzen und da wir die ganze Zeit das Fenster herunter gelassen hatten wir spaeter merken, dass wir eine kleine Staublunge von der Fahrt mitgenommen haben.
Nach Sonnenuntergang erreichen wir schliesslich reichlich durchgeschuettelt Cuzco auf 3.400 m.

So eine Zugfahrt macht auch mal muede 
Le voyage en train fatigue aussi

So eine Zugfahrt macht auch mal muede
Le voyage en train fatigue aussi

Cuzco, die Metroploe der grossen Inkareichs, nun sind wir da. Wir wohnen im Hostal Corihuasi, das sehr schoen am Berg gelegen ist und einen fantastischen Blick auf die Stadt ermoeglicht.

Blick ueber Cuzco
Vue de Cuzco

Blick ueber Cuzco
Vue de Cuzco

Wir sind, wie wir bei Ankunft erfahren, in Cuzco zur Zeit der Festlichkeiten zu Corpus Christi, das 2 Tage lang von der ganzen Stadt gefeiert wird.
Am ersten Tag werden die Heiligen aus den verschiedenen Kirchen der Stadtviertel mit viel Tanz und Folklore in die grosse Kathedrale auf dem Hauptplatz getragen werden. Am zweiten Tag werden dann die Heiligen einzeln aus der Kirche um den Plaza del Armas getragen um sie am spaeten Abend wieder in die einzelnen Stadtteile zu bringen.
Am zweiten Tag duerfen wir an den Feierlichkeiten auf dem Platzteilnehmen, ein tolles Erlebnis mit tausenden von Menschen um uns.

Feierlichkeiten zu Corpus Christi auf dem Plaza del Armas in Cuzco
Corpus Christi sur le "Plaza de Armas"

Feierlichkeiten zu Corpus Christi auf dem Plaza del Armas in Cuzco
Corpus Christi sur le "Plaza de Armas"

Die Heiligen werden vor der grossen Kathedrale plaziert
Les 15 Saints sont places devant la Cathedrale de Cuzco

Die Heiligen werden vor der grossen Kathedrale plaziert
Les 15 Saints sont places devant la Cathedrale de Cuzco

Wir besuchen verschiedene Staetten der Inka-Kultur, die einie wirklich beeindruckenden Baustil hatten. Sacsayhuaman ist das Haus der Sonne, es ist auf einer Hochebene und besitzt riesige Mauern mit Steinen bis zu 5 m hoch, die bis heute erhalten geblieben sind. Wie genau die Inka die Steine gefertigt und an diesen Platz gebracht haben ist bis heute nicht eindeutig geklaert.
Wir erfahren viel ueber die Inka-Kultur, insbesondere hoechst unterschiedliche Auffassungen zur Lebensweise und Kultur. Alles ueberlieferte basiert auf Theorien und Hypothesen, da es damals keine schriftlich niedergelegten Dokumente bei den Inkas gab.

Sacsayhuaman - Haus der Sonne der Inka (Temple des Incas ou on celebre le solstice d'hiver)

Sacsayhuaman - Haus der Sonne der Inka (Temple des Incas ou on celebre le solstice d'hiver)

Kinder auf einer Hochebene, im Hintergrund Cuzco
Enfants en habits traditionnels.

Kinder auf einer Hochebene, im Hintergrund Cuzco
Enfants en habits traditionnels.

Am Abend geniessen wir dann noch eine lokale Spezialitaet. Alle Meerschweinchen- und Hamster-Freunde bitte jetzt wegschauen. Verzeiht uns, insbesondere Dani und Markus mit ihren suessen kleinen Meerschweinchen!!!

Nun ja, es ist nicht so viel Fleisch dran an den Meerschweinchen (hier Cuy genannt), aber sie schmecken wirklich sehr lecker, insbesondere die knusprige Huelle, besser als Haehnchen.

Die kleinen Nager nichtsanhend mit lecker Heu im Stall
Cochons d'Inde encore innocents avant de passer au four.

Die kleinen Nager nichtsanhend mit lecker Heu im Stall
Cochons d'Inde encore innocents avant de passer au four.

So wird das kleine Meerschwein ("Cuy")dann kredenzt
Le cochon d'Inde "Cuy" pret a manger.

So wird das kleine Meerschwein ("Cuy")dann kredenzt
Le cochon d'Inde "Cuy" pret a manger.

Weiter ging es dann in das Sacred Valley (Valle Sagrado de los Incas), das heilige Tal der Inka. Auf dem Weg haben wir in einer Art Farm ein paar der typischen Tiere, Alpaca, Lamas und Vicuna angeschaut und gefuettert.

Raubtierfuetterung  einiger Alpacas

Raubtierfuetterung einiger Alpacas

Danach ging es zum Heiligtum Intiwatan, weitere Ruinen der Inkas, wo wir weitere interessante Dinge ueber die Kultur und das Leben erfuhren. Da wir den ganzen Tag einen Guide, Paola, fuer uns allein hatten, konnten wir auch einiges Interessantes ueber das Leben und Peru und die Probleme mit der Regierung unter der alten Regierung Fujimoris und der neuen erfahren. Insbesondere die Armut macht dem Menschen sehr zu schaffen und in Teilen besteht eine Geburtenkontrolle um der Kinderarmut vorzubeugen.

Im Inka-Heiligtum Inti-Huatana.
Dans la cite Inka de Inti-Huatana a Pisaq

Im Inka-Heiligtum Inti-Huatana.
Dans la cite Inka de Inti-Huatana a Pisaq

Auf der Rueckfahrt gab es noch bei einem Stopp bei Mama Mercedes eine leckere Chicha (sprich "tschischa"), eine weitere Spezialitaet Perus. Keine Angst, liebe Tierfreunde, diesmal rein pflanzlich.
Chicha ist vergorener Maissaft und war der grosse Trunk der Inka. Etwas "plockig" der Saft aber durchaus bekoemmlich, erinnert an Federweisser.

Mama Mercedes macht die beste Chicha (vergorener Maissaft)
Mercedes presentant son Jus de Mais (legerement alcoolise)

Mama Mercedes macht die beste Chicha (vergorener Maissaft)
Mercedes presentant son Jus de Mais (legerement alcoolise)

Uerbernachtet haben wir direkt im Sacred Valley, in Yucay, einem sehr kleines Oertchen mit ein paar hundert Einwohnern.Von hier soll es dann morgen weiter zum Trecking auf den Inca-Trail gehen, perfekt vorbereiten tun wir uns wieder mit einer grossen Kanne Coca-Tee ...

© Michael B., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Willkommen zu unserer kleinen Weltreise von Anfang Mai bis Ende August 2005. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre, Sarah und Michael
Details:
Aufbruch: Mai 2005
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: August 2005
Reiseziele: Argentinien
Chile
La Serena
Atacama Wüste
Peru
Titicacasee
Kanada
Inside Passage
Fidschi
Neuseeland
Coromandel
Australien
China
Guilin
Thailand
Ko Phi Phi
Der Autor
 
Michael B. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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