Lima, Peru und wer weiss, wo sonst noch...

Reisezeit: Januar - März 2005  |  von Lydia P.

Abschied aus San Martin - Iquitos - Lima

Mein Abschied aus San Martin verlief mit gemischten Gefuehlen. Als ich ein letztes Mal durch das Dorf lief, stellte ich fest, dass ich, ausser zu dem anderen deutschen Voluntario, waehrend der vier Wochen zu so gut wie niemandem eine engere Beziehung aufgebaut hatte. So war ich doch ganz froh, diesen mir immer noch recht fremden Ort wieder zu verlassen. Andererseits waere ich - wuerde mein Rueckflug nicht in 10 Tagen Lima verlassen - gerne noch weiter in das Reservat gereist um weitere Orte kennenzulernen.
Sehr suess war der Opa der Familie, der sich unbedingt noch persoenlich von mir verabschieden wollte. Obwohl wir schon spaet dran waren, stieg ich vor der Abreise die provisierten Stufen zu seinem Haus hoch. Drinnen herrschte ein Chaos, er schien alles zu sammeln und aufzuheben, was vielleicht irgendwie noch einmal gebraucht werden konnte. Mit einer Selenruhe und ein wenig tueddelig suchte er eine Plastiktuete, stellte dann fest, dass sie ein Loch hatte, kramte also weiter nach einer anderen. Darin fuellte er mir ca. 2 kg Farina (hergestellt aus Yuka, ungefaehr wie Griess, allerdings steinharte Koerner) ab. Ausserdem schenkte er mir eine Flasche Bananenbier, die am naechsten Tag, als wir sie tranken, ungefaehr doppelt so viel Alkohol enthielt als an diesem Abend.
Ich war geruehrt von dem Mann und seinen typischen Geschenken.

Mit dem Schiff ging es dann ueber Nacht nach Iquitos. Wir schliefen Haengematte an Haengematte - ein wenig Titanikfeeling (3. Klasse). Das Schiff transportierte ausserdem jede Menge Tiere, u. a. 15 Pferde, die zusammen gepfercht und schutzlos im Regen standen. Als wir am naechsten Tag ankamen, lag eines von ihnen tot und zertrampelt am Boden. Zwei weitere waren nicht mehr in der Lage aufzustehen.

Nachdem ich einige Tage in Iquitos verbracht hatte, flog ich schliesslich zurueck nach Lima, wo ich, wie die letzten beiden Male auch schon, wieder Unterkunft bei meiner Freundin fand.

Jetzt sitze ich dort im Internetcafé. Mein Rueckflug verlaesst die Stadt in 10 Stunden. Zwar wuerde ich sehr gerne noch weiter in diesem wunderbaren Land reisen, noch mehr schoene Orte entdecken und Menschen begegnen und die anderen Laender Suedamerikas kennenlernen, doch freue ich mich auch unheimlich auf Deutschland. Die Reise hat mir auch gezeigt, wie viele Dinge ich dort sehr gut finde. Ausserdem kann ichs kaum erwarten, Euch alle wiederzusehen (sofern ihr mich persoenlich kennt .

© Lydia P., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit akutem Fernweh fing es vor einem Monat an. Nachdem ich eine Woche lang nicht still sitzen konnte, in jeder freien Minute im Atlas geblaettert hatte, ausschliesslich exotische Tee getrunken und auf Reise-Homepages im Internet gesurft hatte, war klar: Ich muss reisen gehen!
Details:
Aufbruch: 11.01.2005
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 23.03.2005
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Lydia P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.