Lima, Peru und wer weiss, wo sonst noch...

Reisezeit: Januar - März 2005  |  von Lydia P.

Fernweh und Heimweh (Cusco)

Ich befinde mich nun seit einer Woche in Cusco, einer schoenen Stadt in den Bergen. Hier ist es recht touristisch, was mir aber, nachdem ich fuer einige Tage gar keine Europaeer geroffen habe, gut gefaellt.

Da es in Puquio nur eine Strasse gibt, auf der Busse zu anderen Staedten fahren, gibt es keine Busplaene, sondern nur einen kleinen Warteraum, in dem sich alle treffen, die wegfahren moechten. Ich bekam am Nachmittag die Information, dass Busse ab 18 Uhr vorbeikommen wuerden und dann (mit etwas Glueck) anhalten.
Setzte mich also dort hin und wartete. Die naechste Information war dann, der Bus nach Cusco kaeme um 8 Uhr 10. Ich freute mich erstaunt ueber die genaue Angabe.
Um 10 Uhr kam dann ein Bus, der es allerdings vorzog, NICHT anzuhalten!
So langsam fror mein Koerper ein und ich bekam Kraempfe im Fuss von der Kaelte.
Die Menschen des Ortes warteten mit mir und schliefen auf dem Buergersteigen. Wenn alle halbe Stunde ein Bus vorbeikam, wurden alle wach und die Kinder, Frauen und alte Menschen versuchten an den Fenstern und Tueren des Fahrzeuges Getraenke, Suessigkeiten und Mais zu verkaufen. War der Bus wieder weg, so fiel alles wieder in Schlaf.
Um halb 2 fand ich schliesslich einen Bus, der mich auf meine Bitte hin mitnahm und voellig durchgefroren bagann die 8-stuendige Fahrt durch die Berge.

Am Morgen in Cusco angekommen, ging ich in das erstbeste Hotel und verbrachte dort 2 Tage im Bett mit Fieber und Uebelkeit.
Am 3. Tage wachte ich mit zerstochenen Hand- und Fussgelenke auf - ich tippe auf Floehe. Als mir schliesslich irgendetwas/-wer ins Ohr krabbelte und es blutig stach, packte ich trotz Fieber meine Sachen.
Als ich mich beschwerte, wollte mir der Besitzer des Hotels einreden, dass ich eine Allergie habe.

Ich verbrachte 3 weitere Tage fast ausschliesslich im Bett. Krank sein in einem fremden Land ohne jemanden dort zu kennen ist schon eine Herausforderung, da es so gar keinen gibt, der sich um einen kuemmert.
Langsam bekam ich Heimweh, wollte lieber zurueck nach Osnabrueck, wo ich die Menschen kenne, ihre Sprache, ihr Verhalten und ihre Signale verstehe und nicht alles alleine regeln muss.
Aus meinem Fernweh war tatsaechlich Heimweh geworden, ein Gefuehl, das ich bisher selten gespuert hatte. Obwohl ich traurig war, war es gleichzeitig eine schoene Erfahrung, zu merken, was mir alles in Deutschland wichtig geworden war!

© Lydia P., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit akutem Fernweh fing es vor einem Monat an. Nachdem ich eine Woche lang nicht still sitzen konnte, in jeder freien Minute im Atlas geblaettert hatte, ausschliesslich exotische Tee getrunken und auf Reise-Homepages im Internet gesurft hatte, war klar: Ich muss reisen gehen!
Details:
Aufbruch: 11.01.2005
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 23.03.2005
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Lydia P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.