Meine Reise durch Südamerika

Reisezeit: Februar - April 2009  |  von Norman H.

Ueber Piura nach Lima

Meine Nachtbusfahrt nach Piura war total problemlos. Der Bus fuhr puenktlich ab, war einigermassen bequem und wir wurden sogar von Musik und Film verschont. Bis auf einige Kuehe, die mehrmals mitten auf der Strasse standen, verlief die Fahrt ohne Vorkommnisse. Um 3:30 am 18.03.09 bin ich also nach Peru eingereist. Nervig war nur, dass ich durch heftige Ohrenschmerzen aus dem Schlaf gerissen wurde, das erste Mal auf dieser Reise.

Gegen 7:30 waren wir in Piura und der Wechsel der Wegetation war schon krass. Abends noch alles bergig, gruen und saftig bei ueber 2000m und am morgen flach, trocken und staubig. Mit an Board war noch eine nette Hollaenderin mit der ich mir dann ein Taxi ins Zentrum teilte. Sie ist direkt weiter nach Trujillo und ich zum Flughafen, um ein Ticket nach Lima zu kaufen. Auf nochmal 16h Bus hatte ich keine Lust! Das Ticket fuer 14Uhr am selben Tag kostete mich dann 160$.

Den Vormittag schaute ich mir die Stadt an, die aber nicht wirklich viele Sehenswuerdigkeiten hat. Es gab die uebliche Kathedrale, ein paar Kirchen und das Geburtshaus von Admiral Grau, dem grossen Kriegshelden von Peru. Alles nicht sehr spannend. Ich war auch etwas uebernaechtigt und von der Hitze erschlagen, so dass ich irgendwann im Park auf der Bank luemmelte. Gegen 1Uhr nach einem Menu del Dia mit 3 Gaengen fuer 1,5Euro begab ich mich zum Flughafen, auf dem sich im Gegensatz zum Morgen sogar Menschen befanden. Es gibt genau 2 Fluege am Tag und ein Gate. Was sie aber nicht daran hindert, aufs Ticket "Puerta 1" zu drucken
Nach kurzem Flug ueber die Kuestenwueste von Peru, in der es nur an Fluessen etwas gruen gibt, war ich gegen 16Uhr in Lima und zahlte wahnwitzige 45 Soles (12Euro) fuers Taxi in die Stadt.
Nachdem ich mich im Hotel meines Gestankes von 2 Tagen Reise entledigt hatte, lief ich zur Plaza Mayor und setzte mich auf eine Bank. Nach kurzer Zeit sprach mich ein ca. 50 jaehriger Mann an, wo ich herkomme usw. Da sich so schon nette Gespraeche ergeben hatte, dachte ich mir erstmal nix dabei. Wir liefen dann zusammen durch die Fussgaengerzone in Richtung Plaza San Martin und irgendwann fing er an, merkwuerdigere Fragen zu stellen: Name, Nachname, Telefonnummer, ob ich eine Freundin habe, ob wir uns am naechsten Tag wieder treffen wollen, ob er ein Foto von mir machen kann und ob ich Pornos mag! Scheinbar war ich an einen Schwulen geraten, der eine heisse Nacht vor Augen hatte. Da war der Zeitpunkt eines sehr bestimmten Abschieds gekommen...
Zurueck im Hotel fiel ich sofort mit eingeschalteter Beleuchtung in den Schlaf und bemerkte das erst gegen 4 Uhr.

Am naechsten Tag lief ich ein bisschen durchs Zentrum von Lima und besuchte u.A. die Kathedrale. Danach fuhr ich mit dem Taxi zum Archaelogischen Museum, was der Reisefuehrer als Pflichtprogramm anpreist. Was dann aber nicht wirklich spektakulaer war und die insgesamt ueber 10 Euro Fahrt- und Eintrittskosten eigentlich nicht lohnte.

Kathedrale von Lima

Kathedrale von Lima

Gegen 15Uhr verliess ich das Museum und liess mich zurueck zu meinem Hotel chaufieren. Das dauerte aufgrund des Staus ziemlich lange, da auch das staendige Hupen des Fahrers die Leute nicht bewegen dazu konnte, schneller zu fahren. Dann lief ich zum Busterminal um den Bus nach Paracas zu nehmen. Entgegen meines urspruenglichen Plans habe ich mich entschieden, nicht durchs Hochland nach Cuzco zu fahren, sondern die schnellere Route ueber die Kueste zu nehmen und auf dem Weg die Islas Ballestas und Nazca zu besuchen.
Am Terminal erklaerte man mir erstmal, es gaebe heute keinen Bus nach Paracas, erst am naechsten Tag. Ich musste dann von selber darauf kommen, dass ich ja auch nach Pisco fahren kann, was direkt daneben liegt. Das Ticket ausstellen war dann auch recht umstaendlich. Da war ich aus Ecuador usw. besseren Service gewohnt.
Es ging also gegen 17 Uhr los Richtung Sueden durch die Vororte von Lima, die aus Bretterhuetten an staubigen, nicht-asphaltierten Strassen bestehen. Laut Reisefuehrer erfolgt die Wasserversorgung da nur durch Tanklastwagen. Strom gab es jedenfalls, denn in einer Bretterbude flimmerte ein 1m LCD Fernseher. Merkwuerdige Prioritaeten setzt man hier
Die Fahrt dauerte ueber 3h und man setzte mich dann nicht in Pisco ab, sondern irgendwo an der Panamericana. Dort warten aber schon ein paar Leute und ich stieg in ein inoffizielles Taxi. Der Fahrer fuhr dann auf einem Feldweg mitten durch die Dunkelheit und ich dachte: Nun ist es soweit, jetzt faehrt er irgendwo in den Busch und ich werde ausgeraubt. Mein Taschenmesser hatte ich in der Hosentasche bereits griffbereit. Ob es mir geholfen haette ist eine andere Frage. Jedenfalls ist nix passiert und ich wurde problemlos nach Pisco gebracht. Es stellte sich heraus, dass die Strasse gerade erneuert wird und deswegen der Feldweg als Ersatz dient Der Ort war jedenfalls extrem haesslich und fast alle Strassen bestanden nur aus Sand mit vielen Loechern und gelegentlichen Steinhaufen am Rand.
Ich buchte mir fuer den naechsten Tag zwei Touren, eine zu den Ballestas und eine auf die Paracas Halbinsel.

© Norman H., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich reise 10 Wochen lang durch Südamerika. Von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien nach Chile.
Details:
Aufbruch: 07.02.2009
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 20.04.2009
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Der Autor
 
Norman H. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.