Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)

Reisezeit: Mai - August 2009  |  von Isa B.

Peru: Arequipa

17.06.-23.06.09

Unsere erste Station in Peru ist die wunderschoene weisse und recht spanisch anmutende Kolonialstadt Arequipa (760.000 Einwohner) im Sueden des Landes. Arequipa liegt auf knapp 3000 m und ist umgeben von den hohen, schneebedeckten Bergen und Vulkanen der Anden. Die Stadt wurde 1540 von den Spaniern "gegruendet" (nachdem sie natuerlich alles platt gemacht hatten, was vorher da war) und danach immer wieder von Erdbeben zerstoert. Wegen der Erdbebengefahr gibt es hier auch keine hohen Gebaeude, was natuerlich ein Genuss ist!

die meisten Gebaeude sind aus weissem Vulkanstein gebaut, der in der Sonne glitzert

die meisten Gebaeude sind aus weissem Vulkanstein gebaut, der in der Sonne glitzert

Hinter der Kathedrale erhebt sich majestaetisch der perfekt kegelfoermige Vulkan "Misti" (5822 m), der immer noch aktiv ist, neben seinem Bruder "Chachani" mit 6075 m Hoehe. Beide kann man von hier aus in 2 Tagen besteigen und wir haben lange drueber nachgedacht! Kostet nicht viel und ist wahrscheinlich ein unvergessliches Erlebnis. Auf der anderen Seite hat Isa hier schon auf 5000 m Hoehe Probleme mit Kopfschmerzen, Uebelkeit etc. bekommen, und je hoerer, desto krasser... Muss also nicht unbedingt sein, so ganz nach oben.

da isser, der Misti!

da isser, der Misti!

Die Inkas, die diese Gegend hier frueher bewohnten, glaubten, die Berge seien Goetter, die die Menschen mit Vulkanausbruechen, Steinrutschen und Erdbeben bestrafen. Um die Goetter wieder gnaedig zu stimmen, wurden Kinder geopfert. In Peru wurden in den letzten 15 Jahren insgesamt 14 Kinderleichen aus der Inkazeit gefunden, alle mehr oder weniger gut erhalten, da sie auf den Berggipfeln im Eis eingefroren waren.
1995 haben 2 Wanderer und Archaeologen auf einem 6300 m hohen Berggipfel hier bei Arequipa den 500 Jahre alten Koerper eines Maedchens gefunden, die in teure Alpaca-Tuecher gewickelt und mit Grabbeigaben ausgestattet war. Diese Leiche ist sehr gut erhalten, da sie 500 Jahre lang tiefgefroren war und erst 1995 durch einen Vulkanausbruch "freigegeben" wurde. Die Entdecker haben sie in ihren Rucksack gepackt, nach Arequipa gebracht und von dort aus zu Untersuchungen in die USA. Die haben dann den Mageninhalt untersucht, festgestellt, dass sie mit starkem Alkohol betaeubt worden war, das sie 6 Stunden vor ihrem Tod einen Gemueseeintopf gegessen hatte (dessen Rezept man jetzt nachkochen kann - makaber) und dass sie durch einen praezise ausgefuehrten Schlag auf den Kopf gestorben ist.
Nachdem sie wieder nach Arequipa zurueckgekehrt ist, hat man ihr ein eigenes Museum gebaut, das wir uns angeschaut haben. Alles, was man bei ihr gefunden hat, ist wahnsinnig gut erhalten: kleine Llama-Figuren aus Gold, bunte Tuecher, Taschen und Gefaesse mit Nahrung (darin fand man sogar noch Mais) fuer die Reise in das Leben nach dem Tod. Die Inkas glaubten, dieses auserwaehlte Maedchen wuerde als Goettin wiedergeboren, deswegen haben sie sie mit dem teuersten und wertvollsten ausgestattet, was sie damals hatten.
Das Highlight der Ausstellung war natuerlich das Maedchen selbst, in einer tiefgekuehlten Vitrine: 14 Jahre alt, 1.45 m gross, in einer kauernden Foetusstellung, mit geoeffnetem Mund und grossen Augen. Selbst nach 500 Jahren kann man noch sehen, dass sie bildhuebsch gewesen sein muss. Leider durfte man keine Fotos machen, aber sucht doch mal im Internet nach "Juanita, the ice princess" - es soll auch eine gute Reportage vom National Geographic auf Youtube geben. Echt beeindruckend. Ob sie sich wohl gefreut hat, eine "Auserwaehlte" zu sein???

In Arequipa haben wir einige Tage mit sehr netten Menschen verbracht, in der Sonne gesessen, wunderbar gegessen (es gibt hier einen Ableger des Gaston-Restaurants aus Lima, da waren wir 2 Mal Abendessen - der Hammer!!).

Auf dem Rio Chilli, der hier in der Naehe fliesst, kann man super White Water Rafting machen - das haben wir uns natuerlich nicht entgehen lassen. Bei der Gelegenheit haben wir ein supernettes Paar aus Utrecht kennengelernt, die 5 Tage zuvor geheiratet hatten
Christian ist dann den gleichen Fluss nochmal mit dem Kajak gefahren und hatte jede Menge Spass - die peruanischen Guides wollten ihn daraufhin gleich als Kajaklehrer hier behalten...!

© Isa B., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador, Galapagos-Inseln, vielleicht Kolumbien und zum Schluss Venezuela
Details:
Aufbruch: 02.05.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 18.08.2009
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Venezuela
Der Autor
 
Isa B. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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