Bis nach Südamerika und noch viel weiter.... :-)

Reisezeit: Juni 2011 - Juni 2013  |  von Matthias Juranitsch

Peru:: Cuzco & der Salkantaytrek nach Machu Picchu

Willkommen bei Kapitel 27 meine Brüder und Schwestern !

Willkommen bei Kapitel 27 meine Brüder und Schwestern !

23.10. bis 9.11.2011

Hallo Mitreisende!

Cuzco,...ehemalige Inka Hauptstadt.........Machu Picchu,....DIE Inkaruine in Südamerika,......WOW!

...aber vielleicht starte ich zunächst mal bei unserer Ankunft...

Also,....nachdem wir die Nacht im Bus von Arequipa nach Cuzco verbracht hatten, purzelten Sabine und ich leicht übermüdet am Busbahnhof von Cuzco aus dem Cruz del Sur Bus.

(An dieser Stelle vielleicht ein kurzer Tipp für alle die noch vorhaben nach Peru zu reisen und die Luxusliner von Cruz del Sur nutzen wollen: Normales Ticket Arequipa - Cuzco kostet 122 Soles,....fragt man allerdings nach "Offertas" bekommt man das gleiche Ticket für 55 Soles,....fragt man nicht wird man auch nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es eventuell günstiger gehen könnte. Hab mich während meiner Zeit in Peru ausschließlich mit den verbilligten Offerta-Tickets von Cruz del Sur fortbewegt. Vorteil: Man hat den Luxus und die Sicherheitsvorkehrungen der Luxuslinie zum Preis der schäbigsten Never-Come-Back-Buslinien in Peru.)

Blick über die ehemalige Hauptstadt der Inka - Cuzco

Blick über die ehemalige Hauptstadt der Inka - Cuzco

Plaza de Armas von Cuzco

Plaza de Armas von Cuzco

Wie jedes Mal umzingelten uns auch hier unbarmherzige Taxifahrer....der eine wollte 12 Soles,....den anderen handelten wir auf 8 Soles runter (obwohl 5 angemessen gewesen wären,...was wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten),...

Wir stiegen also zu diesem Typen ins Taxi und fuhren los.....

Der Taxifahrer, zugleich auch Inhaber einer Travel-Agency, präsentierte uns dann in den kommenden Minuten,...hmmm,...sagen wir: seine ganz persönliche "Schuss-ins-Knie-Businessphilosophie",.....oder anders gesagt sein totsicheres "Verarsch-den-Gringo - Südamerikanisches Verkaufskonzept Stufe I".

Ob wir auch nach Machu Picchu wollten,...claro!,..... Er sei nämlich auch ein Tourveranstalter und könne uns da einen guten Preis machen,.....claro!,.....Wir sollten auch unbedingt bei ihm im Büro vorbeischaun,....claro!.

Plötzlich fiel ihm ein, dass er die ansteigende Straße zu unserem Hostel ja gar nicht fahren dürfe, wir daher bereits am Plaza de Armas aussteigen und den Rest der Strecke zu Fuß gehen müssten,.....nein nein,...der Preis sei der Selbe...... (auch wenn mittlerweile nur 4 Soles angebracht gewesen wären zahlten wir 8 Soles,...6 Uhr früh - zu müde um zu streiten). Als wir dann durch Müdigkeit und Seehöhe gezeichnet die Straße zu unserem Hostel bergauf krochen, bretterten mehr als 6 Taxis, 2 Kleinbusse und 1 Kleinlaster in der für unsren Taifahrer "verbotene Straße ?!?!" an uns vorbei...... hmmmm?

Man muss jetzt nicht BWL studiert haben um zu merken, dass dieses Geschäftskonzept hinkt. Zuerst zock den Gringo mit dem Taxipreis ab,...dann schmeiß ihn verfrüht unter Anwendung irgendwelcher fadenscheiniger Ausreden aus dem Taxi,...drück ihm aber lächelnd deine Visitenkarte in die Hand. Geblendet von dieser ehrlichen, aufrichtigen, bemühten, herzerfrischenden Geschäftsgebarung wird der Gringo natürlich am nächsten Tag genau bei DIR eine fünftägige Tour um 200 USD buchen. Er wird DIR natürlich glauben, dass nur DU die besten Guides, das beste Essen, die besten Zelte und den geringsten Preis hast,....

(....nur fürs Protokoll: Wir haben natürlich NICHT bei diesem Halsabschneider unseren Salkantaytrek gebucht.)

Weberinnen

Weberinnen

Wir kamen schließlich übermüdet im Walk-On-Inn Hostel an,...wollten nur noch unser Zimmer beziehen und schlafen! Das Hostel ist echt zu empfehlen,...durchwegs nette bemühte Leute,....nette Zimmer,...Preis ok.....TROTZDEM....

...an diesem Morgen anscheinend mit Idioten gesegnet empfing uns der für diese Nachtschicht Verantwortliche im Hostel. Ein um die 20 Jahre alter Peruaner mit dem geistigen Horizont eines Bierdeckels.

Ihr wollt also ein Zimmer?

Jup!

Dorm oder Einzelzimmer?

Dorm, por favor!

OK! Also das Einzelzimmer kostet 70 Soles

Nein,nein! Dorm!

Ah! OK! Dorm also! Also das Frühstück ist im Einzelzimmer aber nicht inkludiert!

Wir wollen kein Einzelzimmer,....wir wollen den Dorm!

Aja! Dorm!.....das kostet dann 25 Soles die Nacht

Cool,..ok,...nehmen wir! Wo ist das Zimmer!

Nein! So geht das nicht! Ihr müsst bis 12 Uhr warten

Wie jetzt!?!?! Wieso?

Weil um 11 Uhr Check-Out ist!

Wir wollen nicht auschecken,...wir wollen einchecken!

Ja,..aber das geht erst nach dem Check-Out!

Wieso?!?!

,......hmmmm? (selber keine Ahnung warum),...is sooo

Gibt es denn in einem Dorm jetzt in diesem Moment freie Betten?

?!?!..., ich glaub nicht, aber ein Einzelzimmer wäre frei, um 70 Soles....wobei das Frühstück aber nicht inkludiert wäre

WIR WOLLEN KEIN EINZELZIMMER!!! Wir wollen den Dorm,...ist einer frei?

hmmm, ich glaub nicht, aber um 12 Uhr nach dem Checkout sicher

AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHH!!! #!hknpfl#!!§$

...in diesem Moment kam zum Glück die Dame von der Tagschicht

5 Minuten später schlummerten wir zufrieden in unsrem Dorm (btw ganz für uns allein) um 25 Soles die Nacht (jedoch ohne Frühstück,...aber das wäre im Einzelzimmer ja auch nicht inkludiert gewesen ).........na geht doch!

...der Blick auf Plaza de Armas und die hinter der Stadt liegenden Berge

...der Blick auf Plaza de Armas und die hinter der Stadt liegenden Berge

Cuzco liegt auf 3.400 Meter Seehöhe,.....das Stufensteigen ist hier also wieder etwas anstrengender als in Arequipa oder Ica. Der Name Cuzco leitet sich vom Quechuawort "Qusqu" ab, welches "Nabel der Welt" bedeutet. Cuzco war nämlich die Hauptstadt der Inka... und nachdem diese sich offensichtlich für sehr wichtig hielten war für sie auch klar, dass ihre Hauptstadt den Mittelpunkt der Erde darstelle. Gegründet wurde Cuzco der Legende nach übrigens von Manco Capac (dem ersten Inkakönig) und seiner Schwester Mama Ocllo - beides Kindern des Sonnengottes Inti. Der Legende nach wurden beide von Inti auf der Isla del Sol am Titicacasee auf die Erde geschickt um diese zu verbessern,..... und irgendwann erreichten sie dann Cuzco und ließen sich hier nieder.

Cuzco bei Nacht (Stadtteil La Blas und die Jesusstatue)

Cuzco bei Nacht (Stadtteil La Blas und die Jesusstatue)

Cuzco ist eine wunderschöne Stadt die zu mehreren Spaziergängen durch das Stadtzentrum oder die verwinkelten Gassen des Bezirks San Blas einlädt. In Cuzco und dessen Umgebung kann man gaaanz viele Dinge tun (zig Ruinen, alte Inka-Salzproduktionsstätten, Rafting, Paragliden, Klettersteig, zig Museen, noch-mehr-zig Kirchen, usw....),....wenn man will,....ich beschloss hingegen meinem seit Lima beständig stärker werdenden Husten den Gar aus zu machen und so blieb ich insgesamt drei Wochen in der Region um Cuzco,....zwei Wochen davon auf homöopathischer Inka-Schamanen-Medizin die später wegen Wirkungslosigkeit durch ein feines Antibiotika ersetzt wurden.

Kathedrale mit Verkehr.....

Kathedrale mit Verkehr.....

Bevor es allerdings ans Auskurieren ging stand DAS Highlight in Südamerika am Plan. Touristen aus aller Welt kommen nicht nach Cuzco weil das Klima so angenehm ist,....sie kommen hierher, weil Cuzco als Ausgangspunkt für einen Besuch DER Inkaruine schlechthin gilt - Machu Picchu.

jump #8 (meinerEiner, Yatsi, Tom und Adrian)

jump #8 (meinerEiner, Yatsi, Tom und Adrian)

Campside Tag 1 - Salkantaytrek

Campside Tag 1 - Salkantaytrek

Es gibt mittlerweile unzählige Möglichkeiten wie man Machu Picchu erreichen kann. Manche machen's ohne Touranbieter auf eigene Faust, andere buchen um mehrere hundert Euro und mit mehreren Monaten Wartezeit die Touristenwanderung "Inka-Trail",....Touranbieter bieten Jungel-Adventure-Treks mit Rafting, Mountainbiking, Ziplining, etc. an, usw.

Wir wählten hingegen die mittlerweile am meisten gebuchte Alternative - den Salkantaytrek. Wir wussten, dass man die Tour ohne große Wartezeit (und den bei zwischengeschalteten Reisebüros obligatorischen Mehrkosten) direkt vor Ort buchen kann. Dazu klapperten wir unzählige Touranbieter ab, verglichen Preise, Route und Equipment und buchten schließlich eine Tour für den nächsten Morgen. Der normale Preis liegt bei rund 180-200 USD inklusive Eintritt, Zugticket und Ticket für den von Postkarten bekannten Berg hinter der Ruinenstadt - den Wayna Picchu. Billiger (und vermutlich qualitativ minderwertiger geht's natürlich auch,....und teurer sowieso - Agentur SAS zB 450 USD für die gleiche Leistung !?!?).

Campside Tag 1 - Salkantaytrek .....im Schatten der Berge

Campside Tag 1 - Salkantaytrek .....im Schatten der Berge

...der Blick zurück ins Tal

...der Blick zurück ins Tal

Am Dienstag in aller Früh ging es zunächst 2,5 Stunden mit dem Bus zum Ausgangspunkt unserer Tour. Eigentlich waren wir zwei Gruppen von insgesamt rund 20 Personen mit jeweils einem Guide,....da es wider erwarten allerdings sehr lustig war, beschlossen beide Gruppen zusammen zu bleiben und so zogen wir als Großgruppe aus Machu Picchu zu erklimmen. Unser Guide bestand aus Tradition auf einen Gruppennamen und nachdem es an diesem Abend heißen Tee mit Pisco gab,...also sowas wie Rumtee,....nannten wir uns indem wir all unsere einmalige Kreativität zusammenwarfen: "Machu Pisco"
(vermutlich spielte auch der Tee eine gewisse bummelwitzige Rolle bei dieser Angelegenheit )

Innerhalb der großen Gruppe fand sich dann auch schnell eine kleine Wandergemeinschaft bestehend aus: Sabine (BRD), Tom und Adrian (Schweiz), David (Österreich,...juhuuu!) und mir,....zeitweise begleiteten uns auch noch Hannah und James (GB) und Yatsi (Korea).

Österreich - Schweiz - Deutsche Trekinggemeinschaft

Österreich - Schweiz - Deutsche Trekinggemeinschaft

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Die ersten zwei Tage ging's zunächst einen Pass (4.628 m) am Fuße des atemberaubenden, schneebedeckten Salkantay hinauf. Salkantay heißt "Wilder Berg" und so sieht er auch aus. Schroffe mit Schnee und Eisbedeckte Zinnen stechen aus den Bergflanken hervor. Die um die Steilwände des Berges herumziehenden Wolkenfetzen geben dem Ganzen einen mystischen Touch.

....den Salkantay vor Augen (Salkantay= Wilder Berg)

....den Salkantay vor Augen (Salkantay= Wilder Berg)

....die letzten Meter zur Passhöhe auf 4628 m

....die letzten Meter zur Passhöhe auf 4628 m

Sterndalschaun   
(durch dabei gesehene Sternschnuppen = Shooting stars, bekam unsere Truppe "Machu Pisco" den Beinamen "....and the Starshooters")

Sterndalschaun
(durch dabei gesehene Sternschnuppen = Shooting stars, bekam unsere Truppe "Machu Pisco" den Beinamen "....and the Starshooters")

Auf der Passhöhe führte unser Guide eine kleine Zeremonie durch bei der Cocablätter Mutter Erde - also Pacha-Mama geopfert wurden. Drei Cocablätter für die drei wichtigen Tiere der Inka. Den Kondor als Himmelsboten und als Verbindung zu den Göttern, den Puma als Zeichen der Stärke und die Schlange als Symbol für Weisheit und Verbindung mit den Toten. Eine andere Form Pacha-Mama zu ehren und zu danken sind Apachetas. Dabei handelt es sich um kleine aufgetürmte Steinhaufen unter denen kleine Opfergaben wie Cocablätter, Geld, Keramik, etc. für Pacha-Mama gesteckt werden. Die gesamte Passhöhe (wie auch zig andere Orte in Südamerika) ist übersät mit diesen Steinhaufen.....was mich auch gleich dazu veranlasste mein ganz persönliches Apacheta zu bauen,...man weiß nie wofür's gut ist

....auf der Passhöhe (4628 m)....

....auf der Passhöhe (4628 m)....

...zwa Österreicher aufm Weg zum Gipfl....

...zwa Österreicher aufm Weg zum Gipfl....

....Wohnhaus beim Mittagessen-Rastplatz Tag 2

....Wohnhaus beim Mittagessen-Rastplatz Tag 2

...die letzte Brücke vor dem Camp Tag 2

...die letzte Brücke vor dem Camp Tag 2

Die folgenden zwei Tage ging es dann von der Passhöhe hinunter durch den Nebelwald. Die Temperaturen nahmen von Stunde zu Stunde zu. Am dritten Tag erreichten wir den Ort Santa Teresa in dem wir unsere geschundenen Knochen in den heißen Thermalquellen entspannen konnten. Leider darf man in den Becken selbst keine Getränke mehr zu sich nehmen nachdem einige dumme rauschige Touristen Flaschen in den Becken zerbrachen und danach Barfuß auf die Scherben traten. Auch wenn man sein wohl verdientes Bier nun nicht mehr im Becken weikend zu sich nehmen darf, genossen wir den Ausflug zu den Quellen natürlich.

Hot Springs in Santa Teresa: 
El hombre que me dijo: "No toma cerveca en la piscina"
Der Mann der mir sagte:"Trink kein Bier im Schwimmbecken"

Hot Springs in Santa Teresa:
El hombre que me dijo: "No toma cerveca en la piscina"
Der Mann der mir sagte:"Trink kein Bier im Schwimmbecken"

...die Thermalbecken von Santa Teresa,...am Ende des dritten Tages

...die Thermalbecken von Santa Teresa,...am Ende des dritten Tages

Am nächsten Tag ging es dann für 2 Stunden zum Ziplining/Canopy. Wie schon in Mindo (Ecuador) sausten wir mehrere hundert Meter über der Talsohle an Stahlseilen entlang. Nachdem wir allerdings am Vorabend den einen oder anderen Pisco getrunken hatten empfanden nicht alle diesen Ausflug als Highlight............ok ok,...nur ICH empfand den Ausflug nicht als Highlight!,....erwischt ....glaubt mir, es gibt Lustigeres als in Katerstimmung, mit Kopfweh und Brand an einem Stahlseil baumelnd über einen 200 Meter tiefen Abgrund zu gleiten.

Aufgrund der abendlichen Feierlichkeiten stellte sich mir die Landschaft am nächsten Morgen in etwa in dieser Farbenpracht dar

Aufgrund der abendlichen Feierlichkeiten stellte sich mir die Landschaft am nächsten Morgen in etwa in dieser Farbenpracht dar

Ziplining (Cola de Mono) am vierten Tag,....6 Lines,...2,5 km,....max. 60 km/h,....längste Line 400 m,....höchste Line 200 m.....

Ziplining (Cola de Mono) am vierten Tag,....6 Lines,...2,5 km,....max. 60 km/h,....längste Line 400 m,....höchste Line 200 m.....

......150 m überm Boden.....Yepeeeh!

......150 m überm Boden.....Yepeeeh!

Am Nachmittag ging es dann die letzten Kilometer auf den Zugschienen wandernd Richtung Aquas Caliente - dem Ort am Fuße von Machu Picchu. Eigentlich weisen zig Schilder auf die Gefährlichkeit hin auf den Zugschienen zu wandern.... "PELIGROSO!!!" ,....was aber hunderte von Touristen nicht daran hindert gemächlich den Schienen entlangzugehen....alle Stunden donnert eine laut hupende Diesellok von Perurail auf einen zu,...mit einem gewagten Sprung ins nahegelegene Gebüsch bringt man sich dann in Sicherheit,....

...Betreten der Schienen ist verboten,...weil gefährlich! .....trotzdem gehn alle Touren und Touristen auf dem Weg nach Aquas Caliente auf diesen Schienen....

...Betreten der Schienen ist verboten,...weil gefährlich! .....trotzdem gehn alle Touren und Touristen auf dem Weg nach Aquas Caliente auf diesen Schienen....

...der Zug nach Aquas Caliente am Fuße von Machu Picchu

...der Zug nach Aquas Caliente am Fuße von Machu Picchu

....die letzten Kilometer nach Aquas Caliente....Tag 4

....die letzten Kilometer nach Aquas Caliente....Tag 4

Tag 4 - Aquas Caliente......wer glaubt, dass Cuzco touristisch ist, wird in Aquas Caliente eines Besseren belehrt. Alles ist viermal so teuer und alle zwei Meter stolpert man über einen Souvenirladen. Neben den T-Shirts, Alpacca-Pullovern und dem üblichen Touristenramsch verkaufen auch alle kleine aus Stein gefräste Pumas, Llamas u.ä. Figuren. .....und alle Souvenirhändler weisen mit bedeutungsvollem Blick darauf hin, dass diese Figuren natürlich aus ECHTEM Machu Picchu Gestein hergestellt sind........ hmmmm,....jaaaa sicher .......bei der Menge an Steinllamas die man da (und in Cuzco und Umgebung) kaufen kann würden sich Machu Picchu und das umliegende Bergland als ausgeschlachtete Steinbruchebene darbieten,...

Getierse im Nebelwald,.....Langhaarraupen,...komische Kokoons,... Goldarschkäfer,....blaue Wespe mit orangen Flügeln,....Schmetterlinge auf Eselskot....

Getierse im Nebelwald,.....Langhaarraupen,...komische Kokoons,... Goldarschkäfer,....blaue Wespe mit orangen Flügeln,....Schmetterlinge auf Eselskot....

....Leben in einer Hütte im Nebelwald...

....Leben in einer Hütte im Nebelwald...

...ich hatte soooo einen Hunger,....ich hätte das CUY fast roh gegessen....

...ich hatte soooo einen Hunger,....ich hätte das CUY fast roh gegessen....

TAG 5: Machu Picchu ist die Inkaruine schlechthin in Südamerika. Die Stadt wurde von den Inka um das Jahr 1450 n.Ch. auf einer Seehöhe von 2360 m erbaut. 216 steinerne Bauten,... rund 3000 Terrassen und Stufen,... ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem,... Platz für rund 1000 Menschen. Welchen Zweck die Stadt jedoch hatte ist bis heute unklar und es gibt nur einige wage Theorien.
Offiziell wurde die Stadt am 24. Juli 1911 durch Zufall von Hiram Bingham von der Universität Yale wiederentdeckt. Er suchte eigentlich nach Vilcabamba einer andren Inkastadt.....Vor der offiziellen Wiederentdeckung wurde Machu Picchu von mehreren Personen "entdeckt",....die es aber offensichtlich nicht verstanden den Fund publik zu machen....

... Landschaft um Machu Picchu....

... Landschaft um Machu Picchu....

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An diesem Morgen wachte ich durch starkes Trommeln auf das Blechdach vor der Herberge auf. Es regnete,....und wenn ich meine "es regnete" meine ich nicht den "irischen Sprühregen" oder den "zweiminütigen Wolkenbruch im Dschungel" oder das in kühlen Herbsttagen in österreichischen Wäldern anzutreffende "Nebelreissen".....ES REGNETE,....aus allen Schäffeln,....richtig große Tropfen,...

Tag 5: Machu Picchu im Morgengrauen,.....inklusive starker Regen

Tag 5: Machu Picchu im Morgengrauen,.....inklusive starker Regen

...die Llamas in Machu Picchu.....

...die Llamas in Machu Picchu.....

Wenn man allerdings ein Eintrittsticket für Machu Picchu hat,...und dieses Ticket nur an einem bestimmten Tag gilt,....bleibt einem nichts übrig als in Plastik gehüllt frühmorgens den Anstieg rauf Richtung Machu Picchu zu wagen. Die Tore am Fuße des Berges sperren um 4 Uhr auf,....danach beginnt der beschwerliche Anstieg mit dem Ziel so früh wie möglich an den Eingangstoren zur Ruinenstadt anzukommen....für Touristen, die direkt von Lima anreisen eine Tortur aufgrund der Höhe,...und der Regen macht's auch nicht einfacher.

...hmmm,....das is jetzt also dieses Machoo Pisco,...oder so ähnlich!

...hmmm,....das is jetzt also dieses Machoo Pisco,...oder so ähnlich!

Der Anstieg war anstrengend und aufgrund der Wetterbedingungen fragte ich mich mehr als einmal warum ich mir das eigentlich antue.... vom umliegenden Tal und den Bergen war in einer Mischung aus Nebel und tiefhängenden Wolken nichts zu sehen,....nur ab und an tauchen schemenhaft die gegenüberliegenden Bergflanken aus den Nebelfetzen auf um sofort wieder darin zu verschwinden. Ich stellte mir bereits demotiviert vor, wie Machu Picchu selbst im Nebel versinkt.....tolles Foto von der Inkastadt:
"Und da bin ich in der berühmten Ruinenstadt Machu Picchu,...da hinten im Nebel würdet ihr den Sonnentempel sehen,...und in dieser dunkelgrauen Wolke müsste der Wayna Picchu zu sehen sein,....jaaaa,...es war fantastisch,...ich mein,....wir haben nicht viel gesehen,...genauer gesagt haben wir Garnichts gesehen,...aber es war *#hknpfgl....fantastisch "

Frühmorgens knapp vor 6 Uhr warteten wir das sich die Tore zur Ruinenstadt öffneten,.....eine bereits beachtliche Menschenmasse wartete auf den Einlass,.....und endlich,...die Tore öffneten sich,...kurz das Ticket samt Pass hergezeigt und wir betraten Machu Picchu. In Windeseile stürmten wir zum erstbesten Aussichtspunkt um zumindest ein Foto ohne die Touristenmassen zu erhaschen,....wie befürchtet bot sich uns Machu Picchu in einer Nebelsuppe dar,...Regen von allen Seiten,....die Aussicht....hmmm,....

positiv beschrieben: Machu Picchu erhob sich geheimnisvoll in Nebelschwaden die aufgrund der Morgendämmerung eine beinahe mystische Stimmung verbreiteten.

negativ (oder realistisch) beschrieben: Dreckswetter! Da sieht niiiemand was! So ein Scheiss!

Lustig zu beobachten war nur der von mir so bezeichnete "Aufstand der Gummibärenbande" Am Fuße von Machu Picchu wird nämlich der Einheits-Regenponcho verkauft,.....in grellen Farben (grün, pink, orange, gelb und blau). Als ich also bei Regenwetter über die Ruinenstadt schaute stachen überall grellbunte Punkte hervor,...Touristen in ihre Ponchos gehüllt,.....einer Packung Haribo-Goldbären ähnlich

Regenwetter,...oder: "Der Aufstand der Gummibärenbande"

Regenwetter,...oder: "Der Aufstand der Gummibärenbande"

Die folgenden 2 Stunden gingen wir mit unserem Guide durch die Ruinenstadt und folgten seinen Ausführungen über die einzelnen Gebäude und Bauten der Inka. Der Sonnentempel,...Mauern aus riesigen Steinen fugenlos aufeinander geschlichtet,....ein Stein mit exakter südlicher Ausrichtung,....usw.

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...der Sonnentempel von Machu Picchu,...zu diesem Zeitpunkt jedoch mehr Tempel weniger Sonne

...der Sonnentempel von Machu Picchu,...zu diesem Zeitpunkt jedoch mehr Tempel weniger Sonne

Nach unserer Tour verliesen wir das Gelände um uns mit heißem Kaffee etwas aufzuwärmen,....noch immer mit der Hoffnung, dass sich das Wetter vielleicht bessern werde. Glaubten wir, dass Aquas Caliente teuer sei, legte die "Snackbar" beim Eingang noch einiges drauf. Wie ich mehrmals berichtet habe kann man in Peru bereits um 4 Soles sehr gut essen,...Suppe, Hauptspeise, Nachspeise. Bei der Machu Picchu Snackbar herrscht hingegen Hyperinflation im großen Stil: ein mickriges Hühnersandwich 25 Soles,....ein kleiner Kaffe 9 Soles,....ein Stück Apfelkuchen 18 Soles,..usw. Umgerechnet sind das natürlich normale europäische Preise,....in Peru allerdings Wucher.

Nach längerem Warten in dem das Wetter nicht merklich besser wurde beschlossen wir das einstündige Erklimmen des Wayna Picchu aufgrund mangelnder Aussichtsmöglichkeit zu unterlassen. Uns war zu diesem Zeitpunkt allen saukalt,.....selbst die besten Jacken, wasserdicht bis zigtausend Millimeter Wassersäule gaben unter den mehrstündigen Regenmassen nach,.....alle waren wir bis auf die Unterhose durchnässt,....in den Schuhen bildeten sich kleine Tümpel.....die Stimmung entsprechend "unterm Hund". Einige aus der Gruppe kehrten Machu Picchu bereits den Rücken und zogen es vor die Thermalquellen von Aquas Caliente zu besuchen. Unsere kleine Wandergemeinschaft beschloss allerdings, da wir schon mal hierwaren, noch einmal durch die Ruinenstadt zu wandern,...beste Entscheidung an diesem Tag

Um 12 Uhr mittags kam ein Wind auf, der die Wolken auseinanderstob,....die Nebelschwaden stiegen höher und höher und lösten sich unter der mittlerweile durch Wolkenlöcher dringenden Sonne allmählich auf. 12:30 Uhr - blauer Himmel, Sonnenschein ......Juhuuuu!!!!

....da kummt die Sunn.....shalalala.....

....da kummt die Sunn.....shalalala.....

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Den Rest des Tages genossen wir auf den grünen Terrassen von Machu Picchu. Wir waren alle vom Anblick der sich uns hier bot schwer beeindruckt. "Wir sitzen in Machu Picchu und schauen auf den Wayna Picchu,...." Nachmittags gingen wir dann noch zum nahegelegenen Sonnentor hoch,....das Tor von dem aus man, wenn man dem Inkatrail folgt den ersten Blick auf Machu Picchu hat. Als unser Guide am Abend zuvor sagte wir könnten bis 16 Uhr in den Ruinen verweilen, dachten wir "Der spinnt doch,....warum sollte ich einen ganzen Tag zwischen alten Steinen sitzen?",...... der Tag war allerdings dann sooooo genial, dass wir die Inkastadt erst um 16:30 Uhr (30 Minuten nach Sperrstunde) mit unzähligen Eindrücken, breit grinsend und ein wenig schweren Herzens verließen,...ach ja,...den mangels mitgenommenem Sonnenschutz resultierenden Sonnenbrand nicht zu vergessen .

... das wohl am meisten verwendete Postkartenmotiv von Machu Picchu....  (16:30 blauer Himmel-Sonnenschein)

... das wohl am meisten verwendete Postkartenmotiv von Machu Picchu.... (16:30 blauer Himmel-Sonnenschein)

...der Blick vom Sonnentor in Richtung Machu Picchu...

...der Blick vom Sonnentor in Richtung Machu Picchu...

...der Blick vom Sonnentor auf Machu Picchu und den dahiner liegenden Wayna Picchu,....unten das Tal,....ganz rechts im Tal verborgen: Aquas Caliente

...der Blick vom Sonnentor auf Machu Picchu und den dahiner liegenden Wayna Picchu,....unten das Tal,....ganz rechts im Tal verborgen: Aquas Caliente

Abends ging's dann mit Zug und Bus zurück nach Cuzco. Fazit: Der Salkantaytrek hat sich vollends ausgezahlt. Fünf Tage durch sich täglich ändernde Landschaft wandern hat schon was. Erwähnt sei, dass die Guides beim Trek unheimlich viel Rücksicht auf die das Wandern weniger gewöhnten Touristen nehmen und somit (zu meinem Missfallen) alle 45-60 Minuten eine Pause einlegen. Für "Touristen" sehr gut,....für Leute die gerne zügig wandern etwas nervend.

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....naja und Machu Picchu,....einfach genial!......Wir haben es in allen Wetterstadien gesehn,.....und so die unterschiedlichen Facetten erlebt. ...einfach nur atemberaubend, beeindruckend, interessant, schön,.....

jump #7

jump #7

Die folgenden Tage verbrachte ich, nebst dem Auskurieren meines Hustens, mit Herumschlendern in Cuzco, einem Tagesausflug ins nahegelegene Örtchen Pisaq (Kunsthandwerks- und Souvenirmarkt) und dem Aussortieren der unzähligen Machu Picchu Fotos (nachdem wir in unserer Gruppe nämlich alle Fotos gegenseitig ausgetauscht hatten stand ich vor dem Problem 3217 Fotos auszusortieren !?!?).

Gegen Ende meines Aufenthalts beschloss ich dann aber doch noch zumindest ein Museum (Inkamuseum) und eine weitere Ruine zu besuchen. Saqsaywaman,....von Globetrottern vermutlich aufgrund der miserablen Aussprache von manchen amerikanischen Touristen meist als "Sexy Woman" bezeichnet,.......eine alte Inkafestung die den verwundbarsten Eingang nach Cuzco befestigte. Viel ist von der Festung nicht mehr übrig,...aber selbst die alten riesigen Mauern sind ein Besuch wert. Wie in Machu Picchu haben es die Inka auch hier geschafft mit ihrer Handwerkskunst die Steine so zu bearbeiten, dass sie fugenlos aufeinanderliegen.

Die Ruinen von Saqsaywama.....oder "Sexy Woman" wie Backpacker den Ort nennen

Die Ruinen von Saqsaywama.....oder "Sexy Woman" wie Backpacker den Ort nennen

...hmmm,....große schwere Steine,....und alle ohne Fugen zusammengefügt

...hmmm,....große schwere Steine,....und alle ohne Fugen zusammengefügt

Der Eintritt nach Saqsaywaman ist nicht ganz billig,...entweder man besitzt das Touristenticket, welches einem Zutritt zu mehreren Sehenswürdigkeiten im Großraum Cuzco verschafft oder man kauft vor Ort ein Ticket um 70 Soles,...was für einige alte Mauern schon ein bissl teuer ist.

Es besteht darüber hinaus natürlich auch die Möglichkeit sich durchs Gebüsch auf das Gelände zu schleichen. Also,....ich würde ja so etwas nie tun,.....ähmm,......nie..äh..mals,....aber es soll ja angeblich so unehrliche Leute geben!.....also ich,...hmmm,...hab von einem Freund gehört,...dessen Freund ,...ähmm diesen Weg genommen hat,....wie gesagt,...ich würde so etwas nie tun *rot werd*....also kurz bevor man an den Ticketschalter kommt gibt's ein Gebüsch,....mit Stacheldraht,...und wenn man da drübersteigt ist man auch schon drinnen....angeblich,...hab ich gehört

offizieller Weg (grün) - 70 Soles oder Touristenticket (130 Soles)
Alternativroute (rot)  - 0 Soles

offizieller Weg (grün) - 70 Soles oder Touristenticket (130 Soles)
Alternativroute (rot) - 0 Soles

die Mauern von Saqsaywaman

die Mauern von Saqsaywaman

Am Mittwoch dem 9.11. verließ ich schließlich Cuzco in Richtung Titicacasee. Der Bus fuhr zunächst nach Puno, einer Stadt am Titicacasee gelegen. Dort kann man sich die einzigartigen Schilfinseln der Urus ansehen. Die Urus bauten diese Inseln aus Totora-Schilf um sich im Falle eines Angriffs der Inka auf den See in Sicherheit bringen zu können. Gebündeltes Schilf bildet mehrere riesige Inseln. Gebäude auf den Inseln werden ebenfalls aus Schilf hergestellt und selbst als Nahrung findet Schilf Anwendung. Heute sind diese Inseln samt ihrer Bewohner eine beliebte Touristenattraktion. Ich habe im Vorfeld einige Bilder und Videos gesehen und mir war das alles zuuuu touristisch, so beschloss ich direkt nach Bolivien in den kleinen Ort Copacabana weiter zu fahren.

So verlies ich nach 5.238 Kilometern bzw. rund 116 Stunden in peruanischen Bussen nach 75 Tagen Peru in Richtung Bolivien. Nächstes Mal dann mehr von Bolivien, vom Titicacasee, dem Örtchen Copacabana und der Isla des Sol.

Euch allen eine schöne Adventzeit
alles Liebe, euer Matthias

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ab Juni 2011 geht es einmal um die Welt,...so ist zumindest der Plan,…wie lange es tatsächlich dauert und wo es dann überall hingeht wird sich noch zeigen... Dieser Blog ist für alle, die wissen wollen wo auf der Welt ich mich gerade rumtreibe und was ich dort so erlebe. Das erste Jahr in Südamerika ist leider schon vorüber,...aber im Herbst geht's sofern alles klappt weiter in Richtung Asien und Ozeanien ,-) Freu mich natürlich über Nachrichten im Guestbook. Viel Spass beim „Mitreisen“!
Details:
Aufbruch: 15.06.2011
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: Juni 2013
Reiseziele: Ecuador
Cotopaxi
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Paraguay
Uruguay
Brasilien
Österreich
Der Autor
 
Matthias Juranitsch berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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