Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Piura - Chiclayo - Chachapoyas: Catarata de Gocta

7.10.11 Chachapoyas

Der Wecker läutete uns um 6.30 Uhr aus dem Bett. Wir wollten heute alleine einen Wasserfall in Gocta besuchen gehen. Als wir aus dem Fenster schauten, regnete es immer noch und der Himmel war mit dunkeln Wolken verhangen. Unsere Motivation sank und die Müdigkeit ergriff die Überhand. So entschieden wir uns kurzerhand im Bett zu bleiben und den Ausflug fallen zu lassen. Nach wiederholtem Aufwachen machten wir uns Frühstück. Leider hat das Hostel keine Küche, so dass das Bett zum Esstisch umfunktioniert wurde und wir unsere Weggli mit Avocado, Philadelphia und einer Hühnchenpaste à la Parfait assen. Wir beschlossen, dass wir den Ausflug morgen machen und hoffen bis dann auf besseres Wetter. So gingen wir mit Netbook bewaffnet zu unserem Wifi-Lokal Karakija, beantworteten Mails, chatteten und luden Fotos hoch. Bei Verlassen des Cafés, sprachen wir noch kurz mit einem einheimischen Holländer. Er erklärte uns, dass die Rückreise vom Wasserfall in Gocta problematisch werden könnte, da keine öffentlichen Verkehrsmittel hin und her fahren bzw. nur selten Autos verkehren. Daher gingen wir in das Reisebüro welches uns gestern am sympathischsten erschien und fragten ob lediglich die Fahrt zu und ab dem Wasserfall möglich sei. Zugleich sagten wir, dass wir gerne die Tour zum Tempel Kuélap buchen möchten. Die Angestellte meinte, dass es leider keine Möglichkeit gäbe, lediglich eine Fahrt, ohne Guide, nach Gocta zu organisieren.
Wir stiegen darauf ein die beiden Touren über sie zu buchen, wenn wir einen Rabatt von 5 Sol erhielten. Sie willigte ein. So bezahlten wir noch 70 Sol pro Person. In der Hochsaison kostet eine Tour alleine bei +/- 50 Sol.

Beim Früchte-/Gemüsemarkt deckten wir uns mit frischem Obst und Nahrungsmitteln ein für das morgige Mittagessen. Danach liefen wir zur Busgesellschaft "Movil Tours" um die Nachtbusfahrt nach Trujillo zu reservieren. Für 60 Sol kauften wir unsere Tickets ab Sonntagabend direkt nach Trujillo.

8.10.11, Chachapoyas

Wir waren unsicher ob der Treffpunkt unserer Tour um 7.30 Uhr oder 8.30 ist. Die Frau welche uns den Ausflug verkauft hatte, hatte uns mündlich 7.30 Uhr gesagt, schrieb aber auf die Tourbestätigung 8.30 Uhr. Wir standen daher zeitig auf, um pünktlich um 7.30 Uhr bei unserem Tourbüro zu sein. Wir warteten 20 Minuten und sahen per Zufall die Touranbieterin. Sie informierte uns, dass die Tour wahrhaftig erst in einer Stunde stattfindet. Um uns die Zeit zu vertreiben, setzten wir uns wieder einmal in unser "Stammlokal" und genossen ein Ananasjugo.
Um 8.30 Uhr ging es dann endlich los. In einer Gruppe von 7 Personen fuhren wir in einem kleinen Bus los. Die Strecke führte zuerst auf einen Hügel und in einem Canyon wieder hinab. Die Natur sah wirklich schön aus. Noe und ich konnten diese jedoch nicht wirklich geniessen, da wir uns mit der Zeit darauf konzentrieren mussten nicht ins Auto zu erbrechen :-/ - uns wurde es beiden von der Slalomfahrt total übel.

Nach einer Stunde Fahrt kamen wir endlich in Gocta an. Der Ort besteht -soviel ich gesehen habe - aus einer grossen grünen Grasfläche welcher von ein paar Häusern umgeben ist. Es scheint ein Restaurant inkl. Lebensmittelverkauf und eine Schule zu geben.

Bevor die Wanderung los ging, mussten wir 5 Sol Eintritt bezahlen und uns in einem Buch einschreiben. Danach wurde uns ein - für uns überflüssiger - Guide zugewiesen. Noe und ich hatten nicht wirklich was mit dem Guide zu tun, da wir schneller liefen wie die alten Touristen und so früher beim Wasserfall und zeitiger wieder zurück waren. Wer wollte bzw. zu schwach war, konnte sich per Pferd ca. ¾ des Weges tragen lassen.

Noe und ich marschierten mit einem philipinischen Australier los. Der Hinweg war ganz angenehm: es ging immer mal wieder hinauf und wieder hinab. Nach 1,5 Stunden kamen wir beim riesigen "Catarata de Gocta" an. Der Wasserfall wurde erst 2005 entdeckt und ausgemessen. Mit seinen 771m liegt er auf dem dritten Platz der längsten Wasserfälle der Erde. Wir standen etwas erhöht, etwa 20m entfernt und konnten immer noch die Wasserspritzer merken.

Als unsere restliche Gruppe endlich eintraf, hatten wir uns bereits etwas erholt und mit Früchten gestärkt. Mit der Erlaubnis des Guides, liefen wir früher wieder zurück.
Der Rückweg war viel anstrengender! Mindestens 2/3 des Weges ging es steil bergauf. Wir keuchten und schwitzten während ca. 2 Stunden enorm. Um ca. 14.00 Uhr kamen wir in Gocta an. 10 Minuten nach unserer Ankunft fing es an zu regnen. Die meisten Touristen kamen somit ziemlich durchnässt beim Restaurant an. Wir assen eine warme Suppe und warteten bis sich auch die anderen Gruppenmitglieder gestärkt hatten. Noemi und ich teilten uns eine Reisetablette für den Rückweg.

Die Wanderung war zwar ermüdent, aber auf jeden Fall lohnenswert. Es war toll durch die Hänge und den Wald zu laufen, währenddem man immer wieder den Wasserfall erspähen oder hören konnte.

Nach kurzer Erholphase und einer erfrischenden Dusche im Hostel, gingen wir ins Café Karajia und assen mitgenommene Nahrungsmittel. Nachdem unsere Mails gecheckt wurden, gingen wir gegen 20.00 Uhr ins Hostel zurück. Ich ging bald darauf ins Bett, da ich enorme Nackenschmerzen verspührte. Als ich in der Nacht regelmässig ab den Schmerzen aufwachte, entschied ich mich eine Schmerztablette einzunehmen. Danach schlief ich zum guten Glück die ganze Nacht durch.

Wasserfall Gocta

Wasserfall Gocta

die Aussicht...

die Aussicht...

der Weg...

der Weg...

Noemi vor dem Wasserfall

Noemi vor dem Wasserfall

© Fabienne D., 2011
Du bist hier : Startseite Amerika Peru Catarata de Gocta
Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors