Nochmal Peru!

Reisezeit: Dezember 2018 - Januar 2019  |  von Katharina Arguedas Torres

Zelten in Peru: Albufera, Medio Mundo

Die Busfahrt von Chimbote dauert etwa 4 Stunden. Wir kommen also am Nachmittag in Barranca an. Wie immer, begeben wir uns zuerst zur Plaza, dem Zentrum des Städtchens.

Plaza mayor in Barranca

Plaza mayor in Barranca

Dort essen wir etwas, trinken an der Straße einen leckeren frisch gepressten Orangensaft, holen Geld am Automaten und nehmen einen Combi nach Supe. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten. In Supe verlieren wir keine Zeit und suchen weitere Fahrtmöglichkeit, um bis zum Ziel zu kommen. Es gibt Combis, die nach Huacho fahren, unterwegs können wir aussteigen, um zum Ort Albufera Medio Mundo zu gelangen. Das machen wir auch. An der Panamericana, am Schild zur Playa Los Viños, steigen wir aus und laufen die letzten 1,5 km fast bis zur Küste zu fuß. Wir laufen dem Sonnenuntergang entgegen und können zusehen wie die Sonne sich von Minute zu Minute mehr dem Horizont nähert. Ein tolles Bild, bloß... hier ist überhaupt keine Beleuchtung, und unsere Taschenlampen haben wir nicht griffbereit... also... jetzt nichts wie Gas geben!

Als wir am Eingang ankommen, ist die Sonne untergegangen. Wir zahlen zwei Nächte im Voraus (15 Soles pro Person und Nacht, kein Ausländeraufpreis!), lassen uns alles zeigen und.... sind einfach nur beeindruckt von der Anlage. richtig klasse! Es sind zwar einige Bungalows hier, aber auch genug Platz zum Zelten. Spazierwege, Wiesen, kleines Restaurant, Toiletten, Duschen, Aufenthaltsraum mit Auflademöglichkeiten, Meeresrauschen, was will man mehr? Gar nichts!

Am nächsten Morgen stehe ich super ausgeschlafen auf und begebe mich Richtung Wasser, dass von der Lagune kommend durch die kleine Wasserkraftanlage passiert und in Form eines kleinen Bächleins weiter fliesst. Viele Vögel bekomme ich hier zu sehen, die anscheinend gerade beim Frühstück sind. Immer wieder holen sie sich kleine Fische aus dem Wasser. Große weiße Reiher, und andere hübsche Wasservögel deren Namen ich jetzt nicht parat habe, tummeln sich hier in der morgendlichen Stille.

Nach dem phänomenalen, für Peru völlig untypischem Frühstück (Brötchen mit Butter und Marmelade! mit Kaffee und einem Saft) für 15 Soles machen wir mit Rodolfo eine Tour durch die Umgebung. Er zeigt uns Pflanzen, erzählt uns von den Vögeln, die hier leben, von der Lagune, die hier parallel zum Meer verläuft. Danach laufen wir noch ein wenig weiter ohne ihn und schauen uns die Umgebung an.

Kurz vor Mittag machen wir uns entlang des Strandes auf den Weg zu den Playas, die sich nördlich unseres Standorts befinden. Mit ausreichend Trinkwasser ausgestattet laufen wir los, zunächst am Strand, bis wir die felsige Küste erreichen, dort wo das Wasser, das sich von der Lagune separiert und parallel zum Meer verläuft auf das Meer trifft. Wir überqueren das flache Wasser und steigen auf der anderen Seite die Hügel hoch, und den Weg oben fortzusetzen.
Hier ist rein gar nichts, außer der trockenen Erde. Man fühlt sich fast wie in einer großen Wüste. Ab und an können wir von oben die Strände sehen die sich quasi unter uns befinden. An einer Stelle werde ich von einer Möwe attackiert, nur wenige Meter über mir huscht sie vorbei und versucht mich zu verjagen?

So langsam wird es anstrengend. Es ist heiß und weit und breit nichts. Unser Ziel, die Playa Caleta Vidal, ist noch nicht in Sicht. Da kommen zwei Typen in einem Geländewagen vorbei und fragen, ob sie uns mitnehmen können, zur Panamericana. Wir verneinen, denn wir wollen zuerst zur Playa Caleta Vidal. Ah ja, er will zu einem Ort, wo er manchmal fischt, den gerade nicht findet, und könnte uns ein Stück mitnehmen. Also fahren wir mit ihm kurz mit und steigen aus, bevor der Weg Richtung Ortschaft geht.

Nun sind wir oben über der Caleta Vidal. Unten sind tatsächlich einige Personen, auch im Meer. Wir schauen uns ein wenig um, gehen jedoch nicht mehr zum Strand, da es noch ein großer Umweg wäre, sondern gehen zu der winzigen Ortschaft wo irgendwie alles verschlossen ist. Ist wie im Sommer in Südspanien zur Siestazeit. Wir laufen also durch die Ortschaft bis zur Panamericana, wo wir endlich eine Tiendita finden, und uns mit Getränkenachschub versorgen. An der Panamericana angekommen suchen wir ein Chifa Restaurant, mit der Hoffnung, dort was vegetarisches für mich zu finden. Das vorletzte Restaurant scheint vielversprechend: es gibt gebratenes Gemüse. Wir fragen nach. Das Gericht ist eigentlich mit Fleisch gefüllten Inka-Gurken, doch die Señora bietet mir dies ohne Fleisch und geschnitten an. Super, endlich mal eine kreative Person!
Das Essen schmeckt köstlich!

Playa Caleta Vidal

Playa Caleta Vidal

gebratene Caigua

gebratene Caigua

Danach warten wir einige Zeit an der Panamericana auf jemanden, der uns mitnimmt. Es sind nur wenige Kilometer, doch wir wollen nicht mehr laufen. Irgendwann kommt einer vorbei, der uns für 2 Soles mitnimmt.
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An diesem Abend ist viel mehr los. Es ist Samstag, und viele Peruaner, die in Lima leben, sind gekommen, um hier das Wochenende zu verbringen. Neben uns auf dem Platz werden also abens fleißig Zelte aufgebaut. Überdimensionale Zelte, mit hohen aufblasbaren Matratzen.... Nach fast zwei Stunden sind die neben uns mit der Matratze fertig (am nächsten Morgen sind sie weg, bevor wir das erste Mal das Zelt verlassen).
Rodolfo macht ein Lagerfeuer für die Kinder, und erzählt ihnen spannende Geschichten. Eine Gruppe Jugendlicher macht nebenan ebenfalls ein kleines Lagerfeuer. Ein Meeresrauschen ist heute nicht zu hören, aber es ist dennoch eine schöne Stimmung.

Am nächsten Tag frühstücken wir und machen uns langsam auf den Weg zu unserem letzten Ziel der Reise. Von unterwegs schreiben wir dem Gastgeber um uns zu vergewissern, dass wir dort übernachten können.
Er erklärt uns, wie wir am besten zu ihm kommen und nennt uns schon mal die Preise. Hört sich vielversprechend an

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Monat Peru, durch verschiedene Klimazonen, diesmal bis zum Regenwald. Und natürlich auch in die wunderschönen Berge. Der Plan für die kurze Zeit: viel reisen, viele Abenteuer!
Details:
Aufbruch: 23.12.2018
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.01.2019
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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