Nochmal Peru!

Reisezeit: Dezember 2018 - Januar 2019  |  von Katharina Arguedas Torres

Zelten in Peru: Caral & die interessanteste Person unserer Reise

Unsere letzte Etappe unserer Reise durch Peru ist Caral.
Eigentlich ist Caral ein winziges Dörfchen, etwa 25km von der Küste entfernt. Dort verbringen wir auch nur etwa eine halbe Stunde, nachdem wir die archäologische Stätte besucht haben. Diese ist nämlich unter diesem Namen 'Caral' bekannt. Entdeckt vor 24 Jahren und datiert auf bis 3000 v. C. ist diese prekeramische Stadt oder was davon übrig ist ein Beweis der ältesten amerikanischen Kultur und der zweitältesten der Welt.
Der Eintritt kostet 11 Soles, und nur als Gruppe mit einem Guide erlaubt, der pro Gruppe 20 Soles nimmt. Unser Guide war irgendwie nicht sehr motiviert, erzählte hier und da was, doch als wir ihm Fragen stellten, hatte er nur sehr knappe Antworten gegeben.
Interessant ist die Stätte auf jeden Fall. Alles war so lange Zeit mit der trockenen, sandigen Erde zugedeckt. Und jetzt graben sie nach und nach immer mehr davon aus, mehrere Pyramiden, Bahausungen.. .Interessant fand ich, dass sie bis heute keinen Friedhof entdeckt haben und Knochen von nur zwei Personen gefunden haben! Keiner weiss, was einmal passiert ist, warum dieser Ort irgendwann verlassen wurde.

Wir verbringen zwei Nächte bei Scott auf seinem Grundstück Eco Camping Caraltambo Backpackers, in der Nähe der archäologischen Stätte Caral.
Zwar sind wir mit der Idee gekommen zu zelten, doch da Scott gerade keine Gäste hat, bietet er uns eins seiner Bungalows an. Das Angebot nehmen wir gerne an. Scott lebt seit 10 Jahren hier. Sein Grundstück ist groß und seehr ruhig, was uns sehr gefällt. Der Zugang ist etwas versteckt. Von der Piste, die zum Dorf Caral führt, geht man über einen kleinen Weg, vorbei an Wassermelonenfelder. Dann am Maisfeld vorbei, über ein Bächlein und anschliessend durch ein kleines Feld mit Maracujapflanzen. Hinter seinem Grundstück verläuft der Fluss Supe, der jetzt trocken ist, so dass man sein superbreites Flussbett komplett überqueren kann. Man kann sich kaum vorstellen, dass hier manchmal so viel Wasser fließt, dass das Flussbett voll Wasser ist. Noch weniger kann ich mir vorstellen, wie der letzte Niño (ein Naturphänomen mit sehr starken Regenfällen, dass alle paar Jahre wieder kehrt und jedes Mal in einer anderen Region auftritt) in 2017 den Fluss zum Überlaufen gebracht und mit dem resultierenden Huaico (Schlammlavine) sein ganzes Grundstück überflutet und vieles zerstört hat. Die Grundstücksbesitzer und Bauern warten vergebens auf Hilfe vom Staat. So hat Scott seit dieser Naturkatastrophe keinen Zugang mehr zu seinem Grundstück über eine Piste, da diese nicht mehr wiederhergestellt wurde.

Das trockene Flussbett des Flusses Supe

Das trockene Flussbett des Flusses Supe

Während unseres Aufenthalts bei ihm erzählt uns Scott vieles über sein Leben und über das, was er in seinem Leben erlebt und gelernt hat. Wir verbringen Stunden mit ihm, in seiner tollen großen Küche beim Essen oder draussen im Freien und quatschen. Quatschen über das Leben, die Welt, das Klima, die Natur... . Es ist toll, seine Meinungen zu zuhören, auf welche Art und Weise er von den Dingen erzählt. Da könnte sich so mancher Redner was abgucken.
Was mich vor allem beeindruckt, ist seine unendlich positive Sicht der Dinge, egal wie negativ das Thema ist. Wie er morgens den Tag begrüßt, wie er der Natur zuhört und sie beobachtet und wie pragmatisch er die Dinge sieht.

Danke Dir Scott für die tolle Zeit bei Dir!

In diesem Ofen bereitet er uns leckere gebackene Camote (Süsskartoffeln)

In diesem Ofen bereitet er uns leckere gebackene Camote (Süsskartoffeln)

Auf dem Grundstück von Scott

Auf dem Grundstück von Scott

Nach zwei Tagen verlassen wir Scott und der Abschied fällt uns sehr schwer. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, ihn irgendwann wieder zu sehen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Monat Peru, durch verschiedene Klimazonen, diesmal bis zum Regenwald. Und natürlich auch in die wunderschönen Berge. Der Plan für die kurze Zeit: viel reisen, viele Abenteuer!
Details:
Aufbruch: 23.12.2018
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.01.2019
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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