Venezuela individuell April/Mai 2007

Reisezeit: April / Mai 2007  |  von Jens-Torsten Bohlke

Tag 14 der Reise ... endlich in Mérida

Mérida zieht sich mit seinen Vororten durch ein langes Tal. Der Bus hält dort 4 oder 5 mal. Am Terminal de Pasajeros von Mérida ist dann die Busfahrt im Kühlschrank bei gefühlten sibirischen Temperaturen endlich überstanden. Es empfängt mich draussen die venezolanische Schwüle ähnlich wie in Caracas morgens.

Ich verlasse den Terminal und ziehe meinen Koffer nach draussen zu den Taxen. Für 10.000 Bolivares fährt mich ein Taxifahrer zu einem seiner Meinung nach Budgethotel "La Pequena Venecia", dicht am Stadtzentrum, Übernachtungskosten 65.000 Bolivares pro Nacht. Gezählt wird von 13 Uhr bis 13 Uhr. Egal, ich brauche Schlaf, Dusche. Und um diese Zeit wecke ich keine Freunde noch vor der Morgenröte. Ich zahle erst einmal zwei Nächte.

Ich lege mich sofort hin und schlafe erst mal bis 11 Uhr. Dann duschen, fernsehen, fertigmachen zum Stadtgang ... mittags laufe ich in das Stadtzentrum zur Plaza de Bolivar und mache meine ersten Filmaufnahmen von dieser schönen Stadt Mérida, umgeben von hohen Hängen der Anden, die bis in die Wolken reichen. Hier ist die Luft sehr klar, die Temperaturen sind hochsommerlich für mitteleuropäische Verhältnisse. Die Menschen sind freundlich und geben gerne Auskunft, wo die Plaza de Bolivar ist, usw. Und welch schöne Blicke auf die nahe Bergwelt es von hier aus gibt ... ich bin hingerissen! Einige Bettler fallen mir auf.

Die sopa de res kostet hier nur 5.000 Bolivares in einem gutgefüllten Restaurant, die 1,5 Liter Wasser allerdings 3.500 Bolivares. Im Internetcafe nahe dem Hotel zahle ich 1.000 Bolivares pro Stunde. Ich maile meinen Freunden, rufe auch mal dort an. Bei der Banco de Venezuela klappt es mit dem Geldabheben auf Maestro-Bankkarte auf Anhieb. Daneben ist im 1. Stock ein Internetcafe, wo ich sogar meinen Laptop etwas später anschliessen kann und diesen Reisebericht anfange hochzuladen. Angeblich bis 18 oder 20 Uhr offen, schliesst es allerdings bereits um 17.45 Uhr... . Das Abendessen nehme ich in einem kleinen gutgefüllten Chinarestaurant ein, Reis mit Schweinefleisch für 10.000 Bolivares. Gut gesättigt gehe ich zurück ins Hotel, kaufe unterwegs für 3.000 Bolivares in einem Laden noch 1,5 Liter Wasser.

Gegen 18.30 Uhr bin ich wieder im Hotel und tippe meinen Reisebericht in die Tastatur des Laptops, sehe fern dabei. Der Presidente ist mit dem Besuch eines argentinischen Segelschulschiffs "Capitan Miranda" beschäftigt, welches er als Comandante, als Oberkommandierender der Bolivarianischen Streitkräfte Venezuelas, zusammen mit den Chefs der Bolivarianischen Teilstreitkräfte des Landes erledigt. Er verurteilt das "Southern Command" der US Army, denn die Yankees hätten militärisch bitte in Lateinamerika nichts zu suchen. Auch militärisch sei eine lateinamerikanische Integration notwendig, man denke nur an die Malwinen-Auseinandersetzung Argentiniens mit Grossbritannien. Auch uruguayische und brasilianische Militärs sind im Marinehafen auf La Guaira zugegen.

Der Rückruf meiner Freunde bleibt aus. Macht nichts, ich schlafe mich auch gerne mal aus. Gut N8!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Reisebericht enthaelt meine ersten Erfahrungen mit Venezuela, wohin ich gereist bin, um mich insbesondere ueber die politische Entwicklung unter Hugo Chavez kundig zu machen und natuerlich dieses Land ausgiebigst kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 26.04.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.05.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Jens-Torsten Bohlke berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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