Streifzüge durch das östliche Belgien

Reisezeit: Februar 2016  |  von Herbert S.

Im Land der Weser - Soiron, Pepinster und Theux

Auf der Webseite der kleinen Gemeinde Soiron ist ein Plan zur Orientierung enthalten. Ziel für uns war das Schloß Soiron, von dem man allerdings nicht viel sehen kann, da es versteckt in einem Park liegt und Privatbesitz ist. . .

Schloß Soiron

Schloß Soiron

Soiron - das von seinem großartigen Schloss beherrschte charmante Dorf ist umgeben von Hügeln, Wiesen und Obstgärten – eine wahre grüne Oase der Ruhe!
Dank seiner Schlösser und zahlreicher stilvoller Gebäude verfügt Soiron über ein bemerkenswertes architektonisches Erbe. Mit seiner Trockenscheune
für Disteln, dem öffentlichen Waschhaus und den alten Häusern rund um die imposante, für ihre Skulpturen bekannte Kirche Saint-Roch scheint in
Soiron die Zeit stehen geblieben zu sein.

Von der Westseite zeigt sich die Kirche nicht extravagant - der Turmbau ist ganz in lokalem Bruchstein erstellt.

Erst das Kirchenschiff zeigt den eigentlichen Stil: maasländischen Renaissance

Das Dorf wurde als eines der schönsten Dörfer Belgien ausgezeichnet. Seinen Charme erhält das Örtchen durch zahlreiche lokal-architektonische Wohn- und Bauernhäuser.

Soiron gehört zu Pepinster, dem industriellen Zentrum der Umgebung. Vieles ist alles nicht mehr vorhanden, wird abgerissen oder ist dem verfall preisgegeben; die Textilbranche liegt danieder, die einst bekannte Automarke Imperia ist nur noch durch ein Firmenschild an verfallendem Gedäude vertreten. .

Textilfabrik - Abriss

Textilfabrik - Abriss

Autofabrik - Imperia

Autofabrik - Imperia

Von der alten Fabrik ist nur noch die Fassade geblieben - dahinter liegt eine alte Auto-Teststrecke ebenfalls brach. Aber es scheint sich seit einiegn jahren etwas zu tun, denn unter dem alten Namen baut man inzwischen ein neues Fahrzeug. Auf der zugehörigen Webseite kann man dazu und auch zur Historie einiges mehr erfahren

Reste der alten Teststrecke

Reste der alten Teststrecke

alte Imperia-Modelle

alte Imperia-Modelle

Pepinster am Rande des Wesertals ist eine hübsche kleine, von zahlreichen Obstgärten umgebene Stadt, in der es sich gut spazieren gehen lässt. Die Kirche Saint-Antoine l’Ermite ist einen Umweg wert, denn sie stellt das einzige Zeugnis eines neogotischen Sakralbaus in Wallonien dar.

Auch Tancrémont gehört zur Ortschaft Pepinster. Neben seinen köstlichen Torten in der Größe einer alten Langspielplatte bietet Tancrémont noch die Attraktion einer Festung aus dem 2. Weltkrieg die zum Verteidigungsring von Lüttich gehörte. (das im Aubeler Land liegende Fort Eben-Eymael gehört ebenfalls dazu) Beide können zu bestimmten Zeiten besichtigt werden.

Letzte Station ist das hübsche Städtchen Theux im engen Tal der Hoegne.
Wir es schon mehrfach durchfahren wenn wir auf dem Wege nach Frankreich von der Autobahn Verviers-Bitburg auf die Autobahn Lüttich-Luxemburg wechseln.heute machen wir einen kleinen Rundgang. ,

Wir beginnen am historischen Marktplatz.

Rathaus

Rathaus

das Rathaus von Theux hat zwei Gesichter - maasländischer Stil zum Marktplatz

das Rathaus von Theux hat zwei Gesichter - maasländischer Stil zum Marktplatz

Rathaus von 1770 am Anbau dahinter

Rathaus von 1770 am Anbau dahinter

die verschiedensten Stile finden sich am Marktplatz

die verschiedensten Stile finden sich am Marktplatz

Bürgerhäuser wie sie auch in Eupen zu finden sind. Typisch für Architekten wie Couven und Mefferdatis sind die Blausteineinrahmungen von Fenstern und Türe

Bürgerhäuser wie sie auch in Eupen zu finden sind. Typisch für Architekten wie Couven und Mefferdatis sind die Blausteineinrahmungen von Fenstern und Türe

Fachwerk

Fachwerk

und Kreuzstockfenster

und Kreuzstockfenster

Die St. Hermes- und Alexanderkirche besitzt einen seitlich der Langschiffes stehenden Turm, der eigentlich mehr ein Wehrturm als ein Kirchenturm ist.

Und am Flußufer gab es einmal Industrie - man findet in Theux Spuren der Keramikindustrie und des Hüttenwesens. Zahlreiche Bäche trieben die Blasebälge der Hüttenwerke und die Hammer der Schmieden an. Nach dem Niedergang des Hüttenwesens (Ende des 17. Jh.) begannen die Bewohner zu Hause mit dem Spinnen und Appretieren von Wolle. Sie lebten außerdem von der Schafzucht und vom Getreideanbau. Die Industrie entwickelte sich durch die Einrichtung von Waschplätzen, Wollspinnereien und Gerbereien.

Ganz in der Nähe befindet sich die Burgruine von Franchimont. Die Burg wurde erstmals 1155 urkundlich erwähnt, doch erbaut wurde sie bereits im Laufe des 11. Jahrhunderts. Sie war der militärische, gerichtliche und administrative Mittelpunkt dieser Enklave der Gemarkung Lüttich.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In der Region wohnend bekam ich die Neuerscheinung eines kleinen Führers mit obigem Namen geschenkt. Genug Anlaß, den genauen Beschreibungen des Autors zu folgen und diverse kleine architektonische Schätze aufzuspüren. Der Bericht ist eine Zusammenfassung mehrerer Tagesausflüge.
Details:
Aufbruch: Februar 2016
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Februar 2016
Reiseziele: Belgien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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