Über die Alpen, zu Fuß von München nach Venedig

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Sepp Gmeinwieser

Endlich mal was angenehmes (Tag 5-6)

Nach langer Diskussion ob wir abbrechen sollten, entschieden wir uns weiterzugehen. Aber nur noch die empfohlenen Varianten ! Sind Richtung Jachenau gewandert, fast nur Abstieg. Wir waren aber erstaunlich gut in Form und hatten keine Muskelschmerzen. Es ging durch Wälder, über kleine Berge (>1000m) und durch Auen, die etwas an Hobbiton erinnerten. Unsere Motivation stieg wieder !

Unsere erste gefundene Quelle ! Das Wasser war so unglaublich gut, besser als jedes gekauftes.

Unsere erste gefundene Quelle ! Das Wasser war so unglaublich gut, besser als jedes gekauftes.

Nach 20 Kilometern leichten auf und ab schlugen wir unser Lager auf einer hügeligen Hobbitwiese auf. Heute wollten wir Brot backen ! Naja, das was rauskam war ein Brot/Pfannkuchen gemisch, aber es war wirklich essbar. Mehl, Milchpulver, Eipulver, Hefe und alles was man mit Wasser zu Nahrung aufbereiten konnte war in unserer Reiseküche vorhanden. Geschmack gewöhnungsbedürftig, aber nach langen Wanderungen kann man fast alles essen ! So ab ins Bett

Traumhaft gut geschlafen, sehr viel nachgedacht. Obwohl ich erst 6 Tage weg bin, beginnt es bereits in meinem Ignoranten Großstadtgehirn zu rotieren. Keinen Unfug im Kopf, mal ganz was neues. Heute gehts weiter richtung Karwendelgebirge, Österreichische Grenze. Wetter sieht sehr gut aus, dann mal los !

Abstieg nach Vorderriss, an der Grenze zu Österreich

Abstieg nach Vorderriss, an der Grenze zu Österreich

Der Abstieg ins Tal ist geschafft, wir sind in Vorderriss ! Ein geschätztes 20 Seelen Dorf, aber ein kleiner Einkaufsladen, wo wir uns für die nächsten 3 Tage eindeckten. Wir gingen weiter Richtung Karwendelgebirge, unser erstes Hochgebirge auf der Tour. Ein eisiger Schauer durchfährt mich, wenn ich an den Horrortrip in 1700 Metern zurückdenke. Jetzt solls doppelt so hoch werden, wieder mit Kraxelei.

Auf der Isarbrücke in Vorderriss, wo das Wasser noch blau ist. in München leider nur eine braune Pampe.

Auf der Isarbrücke in Vorderriss, wo das Wasser noch blau ist. in München leider nur eine braune Pampe.

Hier trafen wir 2 Radsportler aus Hannover. Haben uns kurz unterhalten, sie interessierten sich für das was wir machten. Nach ausführlicher Erklärung und dem Gewichtscheck unseres Rucksacks erklärten sie uns für Geisteskrank

Sie gaben uns ihre Adressen und wollten unbedingt ein Lebenszeichen in Form einer Postkarte aus Venedig haben. Wir verabschiedeten uns und liefen weiter der Isar entlang, wo wir nach gewisser Zeit einen geeigneten Ort für ein Zeltlager gefunden hatten.

So ein Zeltplatz muss gut organisiert sein ! Wichtige Zeltregeln in lehrender Gestik

So ein Zeltplatz muss gut organisiert sein ! Wichtige Zeltregeln in lehrender Gestik

Kurz nach Aufbau kam ein Wetterumschwung. Es fing wieder an in Strömen zu regnen. Also bauten wir unsere Plane über beide Zelte und kochten in dem zwischenraum mal wieder Spaghetti !

Bei dem Regen kann man nicht viel machen, also schnackten wir noch eine Weile und hauten uns dann aufs Ohr.

© Sepp Gmeinwieser, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wandertrip von 30 Tagen und insgesamt 500 Kilometern. Mit Zelt und Gaskocher irgendwo im nirgendwo
Details:
Aufbruch: 16.07.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 16.08.2009
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Italien
Der Autor
 
Sepp Gmeinwieser berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.