Tour-de-Deutschland Teil 4: Unterwegs im wilden Osten Deutschlands

Reisezeit: August / September 2014  |  von Ulrike S.

Grenzlandtour bis Frankfurt/Oder

Frankfurt/Oder

Von gestern abend bis heute morgen herrscht Dauerregen, der fast den kompletten Campingplatz unter Wasser setzt. Deshalb entschließen wir uns heute zu einer Grenzlandtour in Richtung Norden bis Frankfurt/Oder. Vorbei am Schwielochsee und über einsame Dörfer auf teilweise abenteuerlichen Straßenverhältnissen (die ehmalige DDR-Betonplatten-Piste lässt grüßen) erreichen wir die Grenzstadt zu Polen. Hier werden unsere schlimmsten Erwartungen erfüllt. Schön geht wirklich anders und die Stadt ist insgesamt eher weniger einladend.

Wir bummeln entlang der Ufer-Promenade an der Oder mit Blick hinüber nach Polen und das dortige Polytechnikum. Zwar wird hier eifrig gebaut, es gibt auch schon einige schöne Stellen wie etwa das Kleist-Museum, den Marktplatz mit dem Rathaus und anderen angrenzenden Backstein-Bauten sowie dem Uferbereich entlang der Oder, aber die Plattenbau-Siedlungen wirken dagegen ziemlich abschreckend. Insgesamt sind wir schnell durch und fahren weiter entlang der Grenze in Richtung Süden.

Nomen est Omen und so werde ich hier in Frankfurt/Oder begrüßt

Nomen est Omen und so werde ich hier in Frankfurt/Oder begrüßt

Kontrastreiches an der Oder

Kontrastreiches an der Oder

Die Brücke führt hinüber nach Polen. Wieder mal geschichtsträchtiges Terrain!

Die Brücke führt hinüber nach Polen. Wieder mal geschichtsträchtiges Terrain!

Das Polytechnikum - die Partneruniversität auf der anderen Seite der Oder

Das Polytechnikum - die Partneruniversität auf der anderen Seite der Oder

Das Rathaus von Frankfurt/Oder - ein schmucker Backstein-Bau

Das Rathaus von Frankfurt/Oder - ein schmucker Backstein-Bau

Das Kleist-Museum

Das Kleist-Museum

Kloster Neuzelle

Vorbei an Eisenhüttenstadt - auch eher weniger sehenswert mit seinen Hochöfen und rauchenden Kaminen - erreichen wir das Kloster Neuzelle.
Hier wird nicht nur das berühmte Bier gebraut, sondern wir sind überrascht von der barocken Kirche, die wir in Brandenburg eher nicht vermutet hätten. In der Orangerie gibt es Kaffee mit leckerem Kuchen. Danach erstehen wir im Klosterladen der Brauerei noch einige Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.

Die barocke Kirche von Kloster Neuzelle. Das kennen wir zwar von Bayern oder Oberschwaben - hier in Brandenburg hätten wir solche barocke Pracht eher nicht vermutet

Die barocke Kirche von Kloster Neuzelle. Das kennen wir zwar von Bayern oder Oberschwaben - hier in Brandenburg hätten wir solche barocke Pracht eher nicht vermutet

Im Laden der Klosterbrauerei gibt es nicht nur Anti-Aging-Bier und Schwarzbier-Senf, sondern auch Bierschokolade und allerhand andere Spezereien rund um den Gerstensaft zu kaufen

Im Laden der Klosterbrauerei gibt es nicht nur Anti-Aging-Bier und Schwarzbier-Senf, sondern auch Bierschokolade und allerhand andere Spezereien rund um den Gerstensaft zu kaufen

Oder-Neiße-Mündung bei Ratzdorf

Nur wenige Kilometer südlich von Neuzelle kommen wir schließlich bei Ratzdorf an die Oder-Neiße-Mündung. Wieder einmal geschichtsträchtiger Boden und kaum zu glauben, dass dieser heute friedliche und einsame Landstrich vor noch gar nicht so langer Zeit Todeszone war.
Vom ausgeschilderten Parkplatz aus müssen wir den Zusammenfluß von Oder und Neiße erst ein wenig suchen. So versteckt liegt er in diesem Auen-Gebiet. Eine Gruppe von Bundeswehrsoldaten, die hier entweder ein Manöver ausbaldowern oder aber den Hochwasserschutz kontrollieren, erklärt uns schließlich den Weg.

Zwar gibt es Schilder, aber ein bisschen suchen muss man sie schon - die Oder-Neiße-Mündung

Zwar gibt es Schilder, aber ein bisschen suchen muss man sie schon - die Oder-Neiße-Mündung

Here we are: von rechts kommt die Neiße, von links die Oder!

Here we are: von rechts kommt die Neiße, von links die Oder!

Hochwasserschutz wird groß geschrieben. Die unlängst zurückliegenden Jahrhundert-Hochwasser haben hier katastrophale Schäden angerichtet

Hochwasserschutz wird groß geschrieben. Die unlängst zurückliegenden Jahrhundert-Hochwasser haben hier katastrophale Schäden angerichtet

Über Guben und Peitz geht's schließlich wieder zurück nach Burg und heute haben wir den Regenschirm tatsächlich NICHT benötigt!!!
Zum Abendessen gibt's Rührei, Debreziner und Salat und unsere gefahrene Ausflugsstrecke beträgt heute rund 220 Kilometer.

© Ulrike S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Einmal mit dem Wohnwagen entlang Deutschlands Grenzen reisen - die 2012 begonnene Tour geht im Sommer 2014 weiter mit einer Reise in den wilden Osten Deutschlands nach Brandenburg
Details:
Aufbruch: 29.08.2014
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 11.09.2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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