Weser-Elbe-Dreieck - ungefährlicher als das Bermudadreieck

Bei strahlendem Sonnenschein suchen wir uns in der Nähe des Weserstrandbades einen kostenfreien Parkplatz (Am Radarturm). Von dort sind es wenige Meter zum Bad, an dem wir uns zunächst eine - zwar außer Betrieb befindliche - aber interessante Signalanlage ansehen.

Einzigartiges maritimes Wahrzeichen, Baujahr 1903, das bis 1973 der Schifffahrt den Wasserstand über Seekartennull (SKN * Niedrigwasser in der Weser) anzeigte. Jeder Ball zeigt 1,0 m Wasserhöhe über SKN, jeder Kegel zeigt 20 cm Wasserhöhe an. Auf der linken Seite des insgesamt 32 m hohen Stahlmastes werden zur Nachtzeit entsprechende Lichtsignale gesetzt. Der rote Zeiger an der Spitze weist auf die Tidephase hin: Stellung nach oben: auflaufendes Wasser, nach unten: ablaufendes Wasser, waagerecht Hoch- oder Niedrigwasser. 2014 wurde der unter Denkmalschutz stehende Mast für das Deutsche Schiffahrtsmuseum restauriert

Über die Kommodore-Ziegenbein-Promenade laufen wir nordostwärts auf ein Ensemble ultramoderner Bauwerke zu.

Wir wollen aber zunächst den Neuen Hafen entlang laufen bis zum Leuchtturm, der Schleuse und dem Zoo.

Der älteste Festland-Leuchtturm an der Nordseeküste ist eines der Wahrzeichen Bremerhavens und noch heute in Betrieb und sicherlich einer der schönsten Leuchttürme überhaupt. Er wurde 1853 von Simon Loschen erbaut, dem Architekten der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche. Der Leuchtturm ist eine gelungene Synthese aus Bauformen der norddeutschen Backsteingotik und Zugeständnissen an die Anforderungen des technischen Zeitalters.

Unterhalb des Leuchtturms befindet sich die Schleuse zur Einfahrt in den Neuen Hafen mit regem Schiffsverkehr. Wir müssen beide Male warten.

Wenige Meter weiter liegt eine ganze Flotte Fischfangkutter mit massiven Kränen an Bord

Im Neuen Hafen liegen 'kleinere' Yachten, aber auch ältere Bootsvertreter.

Das Deutsche Auswandererhaus ist ein Museum, dessen Hauptthema die Auswanderung Deutscher in die USA in verschiedenen Epochen ist. .

Da wir ja auch ältere Bauwerke lieben und etwas abseits des Neuen Hafens eine gotische Kirche entdeckt haben, laufen wir etwas stadteinwärts und landen auf einem großen Platz auf der Rückseite des Columbus-Einkaufscenters.
Der 1855 geweihte Sakralbau an der zentralen Einkaufsstraße Bremerhavens, der Bürgermeister-Smidt-Straße, ist wie diese nach dem Gründer der Stadt, Johann Smidt, benannt, der von 1821 bis zu seinem Tod 1857 Bürgermeister der Freyen Hansestadt Bremen war.

Die Kirche ist mal wieder geschlossen und wir treten den Rückweg durch das Einklaufscenter an, das mit einer gläserenen Brücke über die Columbusstr. mit dem Mediterraneo-Komplex verbunden ist.

Die Aussichtsplattform SAIL City befindet sich in der 20. und 21. Etage auf 86 Meter bebauter Höhe und ermöglicht einen unvergesslichen Panoramablick über die Seestadt Bremerhaven, die Havenwelten, die Überseehäfen und den Fischereihafen sowie die Umgebung bis hin zur Wesermündung in die Nordsee. Der Fahrstuhl fährt 'nur' bis zur Aussichtsplattform in der 20. Etage. Um auf die separaten Aussichtsplattformen in der 21. Etage zu gelangen, muß man die Treppe benutzen. Uns reizt das und unverschämt teuer ist es auch nicht.

Die Vogelperspektive eröffnet natürlich auch noch mehr Details

Im Mediterraneo - einer um die Kuppel gebauten Stadt im Stile der inzwischen häufig vertrenen Outlet-Center - kann man sich dann noch bei einem Kaffee ein wenig Ruhe können.