Unterwegs in der Mitte Deutschlands - Thüringen und seine Schätze

Reisezeit: März / April 2015  |  von Ulrike S.

Weberstedt und der Nationalpark Hainich

Weberstedt

Nach dem Frühstück verabschiedet sich mein Göttergatte bis morgen. Ich nutze den etwas trüben Vormittag, um mich im Reiseführer für Thüringen einzulesen und ein wenig mehr über die Region, in der wir uns hier befinden zu erfahren.
Zunächst einmal sind wir hier in der 580-Seelen-Gemeinde Weberstedt im Unstrut-Hainich-Kreis am Ostrand des Nationalparks Hainich.

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Weberstedt in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich erwähnt.
Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Langensalza und nach seiner Abtretung an Preußen von 1816 bis 1944 zum Landkreis Langensalza in der Provinz Sachsen.
[Quelle: Wikipedia]

Weberstedt hat als Sehenswürdigkeit das Schloss Goldacker vorzuweisen - ein ehemaliges Rittergut, in dem heute ein Landhotel untergebracht ist. Und die Ulrichs-Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Außerdem gibt es noch das "Trabi-Paradies" - eine private Sammlung der DDR-Autolegende.

Blick auf den Campingplatz, zu dessen Füßen die Gemeinde Weberstedt liegt und der einen phänomenalen Weitblick über das Thüringer Becken bietet

Blick auf den Campingplatz, zu dessen Füßen die Gemeinde Weberstedt liegt und der einen phänomenalen Weitblick über das Thüringer Becken bietet

Nationalpark Hainich

Weberstedt ist aber auch Nationalpark-Gemeinde, denn direkt vor den Toren der Gemeinde beginnt der Nationalpark Hainich.

Der Nationalpark Hainich, der am 31. Dezember 1997 gegründet wurde, ist der 13. Nationalpark Deutschlands und der einzige in Thüringen. Eines der wichtigsten Ziele des 7500 Hektar großen Parks ist der Schutz des heimischen Buchenwaldes. Seit dem 25. Juni 2011 zählt der Nationalpark Hainich zum UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland.....
Er liegt in Städtedreieck Eisenach–Mühlhausen–Bad Langensalza im Süden des etwa 160 km² großen Hainich, dem größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Deutschlands.
Im Nationalpark Hainich soll wieder ein mitteleuropäischer Urwald entstehen, in dem man der Natur freien Lauf lässt und die Flächen nicht bewirtschaftet. Aktuell umfasst dieser Nationalpark auf dem Gebiet ehemaliger Truppenübungsgebiete mit etwa 50 km² die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands.
[Quelle: Wikipedia]

Mit soviel Vorwissen ausgerüstet mache ich mich gegen Mittag gemeinsam mit unserem Vierbeiner auf die erste Erkundung. Der ausgeschilderte Rundwanderweg "Feensteig" beginnt direkt vor den Toren des Campingplatzes. Eine wunderschöne, rund 3 Kilometer lange Rundtour durch verschiedene Naturgebiete. Lichter Laubwald, dicht bemooster Urwald, feuchte Niederungen, in denen die Märzenbecher in voller Blüte stehen und am Ende ein schier undurchdringliches Labyrinth durch einen dunklen Tannenwald. Dazwischen immer wieder Hinweistafeln mit Auszügen aus Märchen und Mythen. Ein Feensteig voller Überraschungen eben. Den restlichen Nachmittag verbringe ich lesend und Kaffee trinkend vor dem Wohnwagen in der Sonne. Erst gegen 17 Uhr wird es merklich zu kühl und ich verziehe mich nach drinnen. Zum Abendessen gibt es eine regionale Spezialität aus DDR-Zeiten: Soljanka mit Brot. In der Nacht beginnt es zu regnen und es wird zunehmend windig.

Schöne und gut beschilderte Wanderwege durch den Nationalpark Hainich beginnen direkt am Campingplatz oder führen hier vorbei.

Schöne und gut beschilderte Wanderwege durch den Nationalpark Hainich beginnen direkt am Campingplatz oder führen hier vorbei.

Die Märzenbecher stehen in voller Blüte

Die Märzenbecher stehen in voller Blüte

Fast schon mystisch und unheimlich - hier soll wieder ein mitteleuropäischer Urwald entstehen

Fast schon mystisch und unheimlich - hier soll wieder ein mitteleuropäischer Urwald entstehen

Knorrige, alte Baumgesellen. Mit etwas Phantasie kann man hier sogar ein Gesicht erkennen

Knorrige, alte Baumgesellen. Mit etwas Phantasie kann man hier sogar ein Gesicht erkennen

Das Labyrinth lichtet sich und der Weg führt wieder in hellere Regionen

Das Labyrinth lichtet sich und der Weg führt wieder in hellere Regionen

© Ulrike S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum Auftakt in die Campingsaison 2015 hatten wir uns die Mitte Deutschlands ausgesucht. Zehn Tage waren wir unterwegs auf geschichtsträchtigen Spuren, zu kulturellen Schätzen und in grandioser Natur
Details:
Aufbruch: 25.03.2015
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 04.04.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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