Simson Gear 2015

Reisezeit: Juni 2015  |  von Flaps !

3. Tag: Arlbergpass und Flexenpass

Flaps klemmt.

"Lasst uns den kürzesten Weg nehmen, ich weiß nicht wie lange meine Kiste noch durchhält "
Ich weiß das waren aus meinem Munde recht ungewöhnliche Worte .... Aber angesichts der vorangegangenen Schrauberaktion hatte mich die Sehnsucht nach Hause gepackt.
(Ich hoffe das kommt sobald nicht wieder vor)

Stoney brütet über die Karte, grübelte hin und her und schlug folgende Strecke vor.
"Also über den Arlberg in den Bregenzer Wald"

Bei Stoney im üppigen Windschatten. Moped, Gepäck, ... und ein Berg von Mann.

Bei Stoney im üppigen Windschatten. Moped, Gepäck, ... und ein Berg von Mann.

Wie gesagt so getan, wir düsten sehr zügig und ohne Zwischfälle nach Westen.
In dem Ort Pians müssten wir etwas acht geben da es hier links in Richtung Silvretta ab ging. Wir hielten uns rechts nach St.Anton.

Nun ging es im wunderschönen Tal bei herrlichem Wetter zwischen den Bergketten (Norden, rechts) die Lechtaler Gruppe mit der 3038 m hohen Parseier Spitze und (im Süden links) der Verwallgruppe mit dem 3168 m hohem Hoher Riffen, nach St.Anton.

Geschafft. Es ging ratz fatz.

Jetzt war ne ordentliche Mittagspause angesagt.
Brennstoff bunkern und Fressalien besorgen.

Wir hielten zunächst an einem Billa Supermarkt an dem wir auch unser Mittagessen jagten. Stoney äste im Salat. Wene bevorzugte schmandigen Handkäs und ich stürzte mich auf warmgehaltenes Fleisch.

Vielleicht nutzt Wene ja wegen den vielen Zwiebeln und dem Stinkekäs spezielle Biker Schuhe. .... Irgend wo muss der Dampf ja wieder raus.

Mittagspause in St.Anton

Mittagspause in St.Anton

"Jetzt noch tanken." (Flaps)

"Was schon wieder?" Stoney spielte auf seinen üppigen 100l Tank und gleichzeitig meinen 7,5l Tank bei gut 4l Verbrauch etwas kätzerisch an. Auch Wene meinte, er habe noch genug Sprit im Tank.
Aber sie folgten meiner Bitte.

Jetzt kann man natürlich lästern, aber bei der Schwalbe sitzt der Tank so tief, dass an Anstiegen, was bei Pässen ja durchaus vor kommt, ca. 1,5 l gar nicht rauskaufen. Und ob wir im Sommer in den Skiorten Zürs oder Lech ne offene Tanke finden war auch nicht sicher. Um die Lästervorlage zu tarnen sagte ich:
"Dann komme ich bis zum Bodensee und muss nachher nicht tanken"

Arlberg Pass 1800 m. Stoney gibt alles.

Arlberg Pass 1800 m. Stoney gibt alles.

Nach dem tanken zurrten wir das Gepäck mit all den Futteralien auf die Mopeds, die optisch leicht überladen aussahen. Aber unsere treuen DDR Kombinat Fahrzeuge hatten ja schon in vielen vorangegangenen Touren ihre Standfestigkeit unter Beweis gestellt. ... Wenn man mal von vereinzelten kleinen Zwischenfällen ab sieht, die stets zur Bereicherung jeder der Touren beitrugen.

Die Fahrt zum Arlberg Pass verlief ohne Zwischenfälle, wie immer war am Pass freies Fahren angesagt. Jeder nutzte das für seine Kiste optimale Drehzahlband im passenden Gang.

Kurze Foto-Rast und abkühlen der Kisten.

Kurze Foto-Rast und abkühlen der Kisten.

Wie immer machten wir eine kurze Pause auf dem Pass um die wunderbare Landschaft auf uns wirken zu lassen. Da wir aber in St. Anton kurz zuvor ausgiebig verweilt hatten. War hier eher Foto machen und weiter angesagt.
... Wer rastet, der rostet.

Das nächste Ziel war der Flexenpass. Hier mussten wir aufpassen, dass wir die richtige Abfahrt verwischten.

Immer wieder schön, von St.Anton in den Bregenzer Wald

Immer wieder schön, von St.Anton in den Bregenzer Wald

Die Abzweigung zum Flexenpass hat was. Eine Abzweigung mit "Vorfahrt-achten", wobei wir versuchten es so zu timen, dass wir ohne an zu halten möglichst viel Schwung aus der Abfahrt in den folgenden Anstieg zum Flexenpass mitnehmen konnten.
Ich hielt dennoch an um ein Foto der Kaskaden die beeindruckend in den Fels gezimmert sind zu machen.

Nach den Kaskaden war gleich der Pass erreicht.
Menschenleer, nur das Gepfeife der Murmeltiere war zu hören.
"Fiep, fiiieb, fib, fib" was übersetzt sicher heißt, ... Achtung Spinner!

Flexenpass 1773 m über dem Meeresspiegel

Flexenpass 1773 m über dem Meeresspiegel

Wildgrubenspitze im Hintergrund. Im Vordergrund die DDR Packtiere

Wildgrubenspitze im Hintergrund. Im Vordergrund die DDR Packtiere

Wie immer auf dieser Tour machten wir oben ne Rast. Für mich war es das erste mal, das ich hier oben eine Moped pause einlegt.

Ich trottete etwas umher um Bilder zu machen, da viel mir merkwürdige Steine mit unnatürlichen Quellen auf. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich das in die Felsen viele fette Löcher gebohrt waren.
Was soll das auf dieser Höhe???

Das Rätzels Lösung sah ich beim Abstieg von den Quellsteinen.
Es war ein Objekt welches die Europäische Wasserscheide symbolisierte.
Ich rief den Jungs zu: "wenn ihr da pinkelt geht es in die Nordsee, wenn ich hier pinkle geht es ins Schwarze Meer."

Es bimmelte in der Nähe und immer mehr Kühe gesellten sich zu uns Rindviechern.
In der Zeit in der ich die Wasserscheide inspezierte, analysierte Stoney tatsächlich die "geograviehsche" (... Ich weiß er wird Eumel zu mir sagen) Lage und die weitere Streckenführung.
Sicher prägten er sich die optimale Linie in den kommenden Kurven ein. Damit sein Habicht meine Schwalbe jagen konnte. .... Ja, ja... Doppel Eumel

Prüfenden analytische Blicke.

Prüfenden analytische Blicke.

Aber Stoney hatte einen ganz anderen Plan ...

"Lasst uns in Wart wieder zu dem Kaffee fahren"

Gesagt, getan.

© Flaps !, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Warum nicht mal anders sein und verrückte Spinnereien leben? Mit alten Simson Mokicks über die Alpen bis ... unter anderem die Bremsen Qualmen. Viel Spaß beim Lesen und lachen.
Details:
Aufbruch: 27.06.2015
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 30.06.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Flaps ! berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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