Zwischen Rapsfeldern und Streuobstwiesen

Reisezeit: April / Mai 2017  |  von Herbert S.

Groß-Umstadt

Letzter Tagesordnungspunkt ist der Ort Groß-Umstadt. Dort ist besonders der Martplatz interessant. Das Renaissance Rathaus wird in den Nachkriegsjahren durch Protest der Bürger erhalten, da die Verwaltung das baufällige Gebäude abreißen wollte. An der Fassade hängt das Umstädter Ellenmaß (Tuchmacherelle) von 1604.

Renaissance Rathaus

Renaissance Rathaus

Umstädter Elle von 1604 - eine Tuchmacherelle - an der Südfassasde des Rathauses

Umstädter Elle von 1604 - eine Tuchmacherelle - an der Südfassasde des Rathauses

Marktplatz mit ev. Stadtkirche und Bietjungfer-Brunnen

Marktplatz mit ev. Stadtkirche und Bietjungfer-Brunnen

Das älteste Fachwerkhaus steht auch hier unter der Nummer 3.

Außerdem gibt es noch eine Reihe herrschaftlicher Häuser in der nördlichen Gasse und eines in der Schwanengasse.

Dazu gehört auch das sog. Darmstädter Schloß, ein fränkischer Königshof
aus merowingisch/karolingischer Zeit, der 766 erwähnt wird. Er stand wahrscheinlich an dieser Stelle, an der später eine fuldische Vogteiburg errichtet wurde, die bereits um 1255 von der Linie Münzenberger bewohnt gewesen sein soll. Als diese Linie ausstarb, übernahmen die Hanauer die ehemalige Vogteiburg, die 1376 erstmals als Hanauer Schloss erwähnt wird. Die Grafen von Hanau waren neben der Reichsabtei Fulda Stadtherren von Umstadt, wie am Stadtwappen zu erkennen ist.
Das Schloss stand an der Nordostecke der Altstadt und war mit seinem Torturm und dem mächtigen Turm an der Stadtmauer eine eindrucksvolle Wehranlage. Gleichzeitig war das »Unterschloss«, wie es in Umstadt genannt wurde, herrschaftlicher Hof mit etwa 1.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. Erst 1524 fällt das Schloss an den Landgrafen von Hessen, der es zum Sitz des hessischen Amtmanns macht. Von 1727 bis 1747 wird das Gebäude zu einer barocken Dreiflügelanlage umgebaut.

In der Winzergenossenaschaft probieren wir einen Riesling und einen genauen Burgunder, man hätte so richtig zulangen können, da man aus einer Kühlbox immer hätte nachschenken können. Die Dame ist sehr freundlich und gibt uns auch einen Restauranttipps: Weingut Brück-Ohl. Dort bestellt Ulrike einen Cuvée aus Spätburgunder und Schwarzriesling, dazu gibt es für sie Lammbraten, ich bleibe bei Fisch und bestelle Wels in einer Tomaten-Dill.Sauce und probiere den Riesling aus dem Weingut.
Danach bleiben dann noch ca. 30 km Rückfahrt. Seit gestern vergessen wir nicht unseren Poipilot einzuschalten, da es im Odenwald nur so vor Blitzern wimmelt.

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hessen Drei brachte eine ganze Reihe von Sendungen über die Perlen des Landes, die uns Lust machte mal eine Woche im Odenwald zu verbringen.
Details:
Aufbruch: 23.04.2017
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 01.05.2017
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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