Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Aachen - Uersfeld - Halde Wilsberg

Wir beginnen unseren 'kleinen' Rundgang (ca. 5 km) in Uersfeld in der Kenntnis, dass dort einmal mehrere Wasserburgen gewesen sind. Unter der Hausnummer Uersfeld 2 besteht von den ehemals drei Höfen "Mitteluersfeld" (Haus Ottegraven), "oberer Uersfelder Hof" (Küppershof) und "Groß-Uersfeld"; Wasserburg auf Fundamenten aus dem 14. Jh die weiß geschlämmte von Wasser umgebene Vorburg aus dem 17. Jh. mit zwei flankierenden Rundtürmen.

Haus Ottegraven  - Uersfeld

Haus Ottegraven - Uersfeld

Vorburg  von Groß-Uersfeld aus dem 17. Jh. - leider ist der Park nicht zugänglich

Vorburg von Groß-Uersfeld aus dem 17. Jh. - leider ist der Park nicht zugänglich

Einen ungehinderten Blick auf den Rundturm ermöglicht folgende Seite.

Wir verlassen Uersfeld und folgen der Roermonder Strasse in nördlicher Richtung bis zum Ortseingang Herzogenrath-Kohlscheid. Dort biegen wir links in die Mevenheide ein und halten uns geradeaus bis zum Haldenfuß, wo wir rechts abbiegen bis wir links eine Brücke über den Amstelbach nehmen können.

Bergehalde Wilsberg - die südlichste Halde des ehemaligen Aachener Reviers. - im Vergleich zu den anderen Halden der Region ist die Halde Wilsberg in Höhe und Ausformung eher unauffällig

Bergehalde Wilsberg - die südlichste Halde des ehemaligen Aachener Reviers. - im Vergleich zu den anderen Halden der Region ist die Halde Wilsberg in Höhe und Ausformung eher unauffällig

Zur Zeche Laurweg auf dem Gelände des heutigen TPH gehörend, entstand sie aus Steinkohle-Abraum, der bis 1955 von der Haldenbahn „Et Zössje“ antransportiert wurde. Ursprünglich war die Halde größer und reichte fast bis an die Roermonder Straße. Aufgrund des hohen Kohlenanteils wurde ein großer Teil des Abraums während der Energiekrise der siebziger Jahre einer Zweitverwertung zugeführt (Auskohlung). Die heutige Form der Halde mit zirka 20 Hektar Grundfläche und 40 Meter Höhe wurde 1994 / 95 abschließend modelliert.

Brücke über den Amstelbach

Brücke über den Amstelbach

Hinter der Brücke biegen wir links ein und folgen dem breiten Weg, der immer steiler wird (entgegen dem Uhrzeigersinn) bis zur obersten Ebene.

Der Blick nach Norden in das ehemalige Kohlerevier läßt die zahlreichen Abraumhalden erkennen.
Die mit Steinblöcken versehene oberste Ebene scheint vielfach zu Picknicks oder BBQs genutzt zu werden und sieht daher leider auch tw. unansehnlich aus. Ein Video vom Multicopter aus bietet Eindrücke auf die Umgebung.

Nahezu am Ende des breiten Weges biegt ein schmaler Pfad ab, den wir versuchsweise 'nehmen'. Er scheint lange nicht genutzt und auch nach den letzten Stürmen nicht gepflegt worden zu sein. Ein Abgang in nördlicher Richtung erscheint uns etwas zu steil - daher laufen wir weiter und klettern unter und über Baumstümpfe bis wir die Halde entlang einer unteren Höhenlinie im Uhrzeigersinn umwandert haben wieder auf den breiten Weg stoßen.

Für den Rückweg gibt es leider keine Verbindung des die gesamte Halde umrundenden Weg nach Uersfeld. Daher müssen wir unter der Eisenbahnlinie Aachen- Mönchengladbach hindurch und über die Bankerfeldstrasse nach Uersfeld.

Abbiegepunkt an der Bankerfeldstrasse nach Uersfeld

Abbiegepunkt an der Bankerfeldstrasse nach Uersfeld

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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