Hausbootferien am oberen Lot in Frankreich

Reisezeit: Mai / Juni 2001  |  von Iris H.

Bordbuch: 7.Tag: Von Pradines über Luzech nach Cahors

Heute an unserem letzten Tag weckt uns wieder die Morgensonne, aber es ist etwas kühler geworden. Wolfi will in Pradines Brot holen, aber die kleine Alimentation in der Bar kann nur ein bis zwei Baguettes abgeben. Davon werden natürlich elf Leute nicht satt. So machen Wolfi und Klaus eine schöne Radtour ins fast zehn Kilometer entfernte Douelle, wobei der Supermarkt in Cahors zweifellos näher gewesen wäre.
Wir frühstücken in aller Ruhe, räumen dann aber sehr schnell zusammen. Unsere Jungs schlafen noch selig, als wir praktisch mit der Zahnbürste im Mund gegen halb elf ablegen. Wir wollen in einem Rutsch bis nach Luzech fahren, wo das Ende der Strecke ist. An der Ecluse de Mercues (4,30 m) müssen unsere beiden Mädels alleine kurbeln, weil die drei Jungs immer noch schlafen. Aber vom Schleusen werden sie dann doch wach. Zwischen Pradines und Luzech gibt es nur zwei (allerdings sehr hohe) Schleusen, so dass wir die ganze Zeit freie Fahrt haben. Klaus, unser heutiger Kapitän, übergibt nach der zweiten Schleuse unseren Kids das Steuer und Sina und Mario steuern fast den ganzen Tag, wobei Klaus aber immer mit Blick auf die Flusskarte daneben sitzt.
So fahren wir gemächlich durch die von Menschenhand fast unberührte Flusslandschaft. Hoch über dem Tal ziehen Raubvögel träge ihre Kreise und durch das Fernglas bestaunen wir die Flugkünste der Steinadler, die uns auf diesem Teil der Fahrt begleiten. Landschaftlich ist es hier etwas eintöniger. Das Ufer ist dicht bewachsen und die Felsen reichen nicht bis ans Flussufer. Dafür ziehen aber immer wieder schöne Chateaus am Ufer die Blicke auf sich. So fahren wir durch bis Luzech und wenden dort, um direkt die Rückfahrt anzutreten. Schöne Anlegeplätze sind hier recht selten.
Wir machen dann Mittagsrast in Parnac, wo wir backbord anlegen und sogar den Anker werfen. Dieses Manöver kostet uns allerdings die Stange unseres Sonnenschirms, der unerreichbar in einem Baum hängt, bevor er in den Fluten des Lot versinkt. (Mehrere Tauchversuche bleiben erfolglos.)
Nach einer Stunde legen wir wieder ab und fahren Richtung Cahors. Kurz vor der ersten Schleuse übernimmt Klaus wieder das Steuer. Inzwischen beherrschen wir das Manövrieren in der heftigen Strömung vor den Stauwehren viel besser und schleusen ohne Zwischenfälle. Gegen halb sieben legen wir im Port St. Mary in Cahors an, wo wir dann mit einem gut gekühlten Rosé auf unsere schöne Fahrt anstoßen.
Nun heißt es packen. Anschließend machen wir einen Spaziergang in die Innenstadt, um essen zu gehen.
Alle legen sich dann frühzeitig schlafen, denn am kommenden Morgen müssen wir recht früh "klar Schiff machen". Um halb zehn starten wir dann in Richtung Portiragnes, wo die gebuchten Mietzelte für die zweite Urlaubswoche am Meer auf uns warten.

Fahrstrecke: Pradines - Luzech - Cahors

Mittagsrast in Parnac.

Mittagsrast in Parnac.

© Iris H., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den Pfingstferien 2001 haben wir für eine Woche ein Hausboot gemietet, um den Lot zu befahren. Wir, das sind drei Familien mit insgesamt fünf "Kindern" zwischen 15 und 18 Jahren.
Details:
Aufbruch: 26.05.2001
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 02.06.2001
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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