Kulturelle Ostereier-Suche in Frankreich

Reisezeit: April 2014  |  von Ulrike S.

Amboise an der Loire: Villandry & Chenonceau

Auf zu den Gemüsegärten des Königs

Das Wetter ist uns weiterhin wohlgesonnen und heute gibt es mal wieder Schlösser satt. Noch einmal heißt es "Zwei auf einen Streich" und wir fahren zunächst an die Tourist-Information von Amboise. Dort kaufen wir nun endgültig doch noch ein Ticket vorab für Chenonceau. Auch jetzt sparen wir im Vorverkauf 2 Euro - das freut die schwäbische Krämerseele

Weiter geht es nun loireabwärts über Tours bis nach Villandry, unserem Schloss Nr. 5.
Rund 60 Kilometer sind es und unterwegs passieren wir schöne Städtchen und Châteaus. Unser erstes Ziel heißt jedoch Villandry und hierher kommt man wegen der Gärten. "Die Gemüsegärten des Königs" werden sie auch genannt und die Anlage ist heute der einzige Renaissance-Garten Frankreichs aus Rosen, Blumen, Kohl, Salat und Rüben. Schlossherr Robert Carvallo und seiner Familie ist diese Anlage zu verdanken und wir sind erst einmal beeindruckt von der exakten Geometrie aus Buchsbaumhecken, Blumenbeeten und Salat-Rabatten.

Gemüsebeete wie mit dem Lineal gezogen. Ganze Heerscharen von Gärntern sind hier das ganze Jahr über beschäftigt.

Gemüsebeete wie mit dem Lineal gezogen. Ganze Heerscharen von Gärntern sind hier das ganze Jahr über beschäftigt.

Aber auch von Innen lässt sich das Schloss sehen und die Besucherscharen halten sich wirklich im überschaubaren Bereich.

Aber auch von Innen lässt sich das Schloss sehen und die Besucherscharen halten sich wirklich im überschaubaren Bereich.

Weiter durch das Tal der Cher nach Chenonceau

Nach unserer wirklich gemütlichen Besichtigung von Villandry fahren wir weiter durch das Tal der Cher in Richtung Chenonceau. Wir passieren immer wieder die faszinierenden Wohnungen, Keller und Restaurants in den Tuffsteinhöhlen. Außerdem lädt ein Restaurant in einem kleinen Dorf zum Mittagstisch ein. Hier sitzen auch die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs beim Kaffee und einer Zigarette - das Essen kann also nicht schlecht sein. In der Tat bekommen wir noch ein günstiges Tagesgericht mit einem leckeren Salat und "Irgendwas" obendrüber. Wir können es nicht so genau identifizieren, es ist wohl so etwas ähnliches wie Haxenfleisch, schmeckt aber köstlich.

Gegen 16 Uhr erreichen wir schließlich Chenonceau. Aller guten Dinge sind drei und heute kommen uns bei der Diva der Loire-Schlösser die Besucher entgegen, anstatt mit uns zu strömen. Keine Warteschlange an der Kasse - wir haben ja unser Ticket bereits - und durch den Garten schlendern wir (fast) alleine

Chenonceau ist als "Château des Dames" in die Geschichte eingegangen, denn zu seinen Besitzerinnen gehörten neben der Erbauerin Catherine Briconnet auch Diana von Poitiers, Katharina von Medici, und Louise von Lothringen. Ihnen allen ist eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses gewidmet. Außerdem war Chenonceau stets Schauplatz von amourösen Abenteuern und rauschenden Festen. Eine Diva eben

In den späten Nachmittagsstunden kommen uns die Besucher entgegen anstatt mit uns zu strömen.

In den späten Nachmittagsstunden kommen uns die Besucher entgegen anstatt mit uns zu strömen.

Chenonceau - die Diva unter den Loire-Schlössern und unser Schloss Nummer 6.

Chenonceau - die Diva unter den Loire-Schlössern und unser Schloss Nummer 6.

Es hat schon was - dieses Schlösschen der Frauen

Es hat schon was - dieses Schlösschen der Frauen

Über diese Galerie wurden während des 2. Weltkriegs von der Résistance Flüchtlinge von der besetzten auf die unbesetzte Zone auf der anderen Seite des Cher geschmuggelt.

Über diese Galerie wurden während des 2. Weltkriegs von der Résistance Flüchtlinge von der besetzten auf die unbesetzte Zone auf der anderen Seite des Cher geschmuggelt.

Der Blumenschmuck ist auch hier einfach nur phantastisch

Der Blumenschmuck ist auch hier einfach nur phantastisch

Unser Fazit für Chenonceau: unsere Ausdauer hat sich gelohnt und wer das Schloss abseits von Besucherströmen genießen möchte, der sollte es gleich morgens oder in den frühen Abendstunden tun. Das Schloss ist bis 19.30 Uhr geöffnet und die Kassen schließen eine Stunde vorher. Wir konnten alles in Ruhe und ohne Geschiebe und Gedränge anschauen, was bei über einer Million Besucher jährlich sicherlich eher die Ausnahme sein dürfte.

© Ulrike S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Wohnwagen über Nancy/Lothringen an die Schlösser der Loire und über Metz wieder zurück. Die Campingsaison 2014 hat begonnen!
Details:
Aufbruch: 16.04.2014
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 29.04.2014
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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