Naturparks der Hochprovence

Reisezeit: September 2017  |  von Ralf Beelitz

Clue de Verdaches - Clue de Barles

„Clue de Barles"

„Clue de Barles"

In den „Préalpes de Digne“, einer kaum besiedelten Region der Haute-Provence, haben Gebirgsflüsse in die Felskämme aus Kalkstein tiefe Täler gegraben, die sich zu so genannten "Clues" verengen. Wir schwingen durch die „Clue de Verdaches" mit ihren hoch aufragenden Steilwänden und erreichen auf etwa 1.000m Höhe das kleine Örtchen Barles, welches die Grenze zwischen der Provence und den Südalpen markiert. Der Ort mit seinen schiefergedeckten Häusern erinnert an fast ein Alpendorf. Kurz hinter Barles rücken die Felsen bedrohlich eng an den Asphalt der Route départementale 900A heran. „Clue de Barles" nennt sich die Schlucht am Fuß des Massif des Monge, die sich wie ein dünner Riss durch die Felsen zieht. Neben uns rauscht der Brès auf das Nadelöhr zu. Durch einen blauen Schlitz über unseren Köpfen bahnt sich die Sonne ihren Weg hinab auf den Grund. Atemberaubend; diese Strecke ist unbedingt einen Abstecher wert! Das Asphaltband windet sich durch quittengelbe Pappel- und Buchenwälder, aus denen sich gelegentlich nackte, grauschwarze Hügel erheben, hinunter nach Digne-les-Bain. Auf den letzten Kilometern wird das Tal wieder breiter. Pferdekoppeln begleiten uns rechts und links der Straße. Ein Stück auf der N85, dann biegen wir auf die enge D3 ab. Unterwegs machen wir einen Abstecher nach Thoard, einem kleinen Bergdorf. Der Magen meint, es wäre wieder freier Platz für ein Baguette zur Mittagszeit. Da kann man natürlich nicht „nein“ sagen.
Über den Col du Pas de Bonnet (886) und den Col de l´Hysope (1.236) führt uns das schmale Teerband durch die dichten Nadelwälder des Forêt de Fontbelle. Die „Route du Temps“ wartet dabei mit zahlreichen Haarnadelkurven hinauf zum Col de Fontbelle (1.304) auf. Stopps, um die Aussicht hinunter ins Tal zu genießen, bieten allerdings nur gelegentliche Ausweichstellen.
Durch die „Défilé de Pierre-Écrite“ - die Schlucht des beschriebenen Steins; so genannt wegen einer römischen Inschrift an der Felswand - erreichen wir bald darauf Sisteron und unsere Unterkunft in La Motte du Caire.

Weitere Bilder findet ihr in meiner Bildergalerie >>> http://motorroller-info.magix.net/alle-alben/!/oa/7431260/

© Ralf Beelitz, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Norden der Provence, im Naturpark „Baronnies Provençales“ mit seinen Kalksteinfelsen, drängen sich malerische Dörfer an die Berghänge. Im Süden erstrecken sich die wilden Schluchten, kargen Gipfeln, aber auch üppigen Pinienwäldern des „Parc Naturel Régional du Luberon“. Dazwischen liegt eine Landschaft, wie geschaffen für interessante Motorrollertouren.
Details:
Aufbruch: 18.09.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 25.09.2017
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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