Das erste Mal in der Bretagne

Reisezeit: September 2002  |  von Inge Waehlisch Soltau

Morlaix und Brest

Auf der Weiterfahrt nach Brest kamen wir durch Morlaix, eine kleine Stadt die geprägt wird durch ein markantes 58 m hohes Eisenbahnviadukt mit einer Länge von 285 m Aber auch die Altstadt ist sehenswert mit vielen schönen Fachwerkhäusern.
Schon im Mittelaler war Morlaix ein grosses Handelszentrum, und viele reiche Kaufleute siedelten sich hier an und hinterliessen einige historische kunstvoll verzierte Häuser - die sog. "Maisons à Lanterne".
In Morlaix konnten wir uns noch etwas für ein Picknick kaufen.

In der Altstadt

In der Altstadt

Das Eisenbahnviadukt

Das Eisenbahnviadukt

Wir fuhren über Carantec und Saint-Pol-de-Léon bis zu dem kleinen Fischerort Roscoff, wo wir im Hotel "Les Arcades" übernachteten - mitten in der Altstadt gelegen und mit einem schönen Blick auf das Meer und den Hafen, besonders von der grossen Terrasse, wo man essen konnte.
Die Fischer in diesem Ort haben sich auf den Fang von Meeresfrüchten spezialisiert, und in den Restaurants werden grosse Seafood-Platten angeboten mit allem, was das Meer hergibt - aber sie hatten ihren Preis!
Im Westen der Bretagne hat das Meer tiefe Flusstäler gebildet, die auf bretonisch "Aber" genannt werden. Bei Ebbe sind diese tiefen Trichtermündungen oftmals nur unansehnliche Rinnsale, aber bei Flut werden sie zu breiten Flüssen.
Auf dem Weg nach Brest über Plouescat und Plouguerneau kamen wir vorbei an der "Aber Wrac'h", von einer Brücke aus gut sichtbar. Es ging weiter über Lannilis und vorbei am "Aber Benoit".

Aber Wrac'h

Aber Wrac'h

In Brest erkundeten wir zunächst einmal die Innenstadt und fanden bei der Gelegenheit auch ein Hotelzimmer im "Hotel de la Rade":: Es war aber sehr hellhörig, deshalb zogen wir am nächsten Tag um ins Hotel "Astoria".
Brest in einer geschützten Bucht gelegen ist die zweitgrösste Stadt in der Bretagne.
Schon zur Römerzeit war diese Bucht von strategischer Bedeutung. Unter Ludwig XIV. wurde hier der grösste Flottenstützpunkt des Reiches errichtet. Auch die deutsche Wehrmacht nutzte diesen Hafen als U-Bootbasis, was sich für die Stadt verheerend auswirken sollte. Denn gegen Kriegsende zerstörten die Allierten mit einem wochenlangen Bombenhagel die Stadt fast vollständig.
Die Stadt wurde schnell wieder aufgebaut - leider mit viel Beton - mit einigen Ausnahmen.
Ein Wahrzeichen in Brest ist sicherlich das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss, jetzt ein Marinemuseum mit umfassender Militärgeschichte und einer Sammlung von Schiffsmodellen.

Der Schlossturm

Der Schlossturm

Es gibt einen Handelshafen und einen Ölhafen für die Tanker aus aller Welt. Und natürlich findet man hier auch einen Yachthafen. Und direkt daneben das "Océanopolis", welches im Jahr 1990 gebaut wurde und aussieht wie eine weisse Krabbe.
Hier kann man die verschiedenen marinen Ökosysteme aus aller Welt in drei Themenparks: Meere in gemässigten Breiten, tropische Meere und Polarmeere kennenlernen Auf 9000 qm Fläche gibt es 77 Aquarien mit mehr als 4 Mio. Litern Meerwasser und 1000 verschiedenen Tierarten.
Im Polarmeer sieht man Pinguine, Robben, Riesenkrabben aus Japan sowie grosse Anemonenund Seesterne - die Arktis und die Antarktis. Die Robben können rund um einen Eisberg schwimmen.
Im tropischen Meer befinden sich bunte Fische und Korallen, sowie Rochen Zackenbarsche und die Könige der Meere - Haie. In einem Aquarium sieht man anschaulich eine Nachbildung des australischen Korallenriffs. Es gibt ein tropisches Gewächshaus mit vielen Pflanzen, sogar Mangroven.
Im Pavillon der gemässigten Breitengrade gibt es Robben, Algen, Quallen und Krabben, die hier im Rhythmus der Gezeiten leben.
Ausserdem befindet sich auf dem Gelände ein sog. Otterweg mit Ottern aus Europa und sogar vom Pazifik.
Es war ein sehr interessaner und informativer Rundgang, man könnte hier Stunden verweilen....Und man wird daran erinnert, dass die Meere immerhin 75% der Erdoberfläche bedecken.

Blick auf das Schloss

Blick auf das Schloss

Wir fuhren noch an die Landspitze von Saint-Matheu, wo es steile von Wind und Wetter gepeitschte Klippen, einen imposanten Leuchtturm und Ruinen einer alten Abtei gibt. In der Nähe befindet sich der Hafen von Le Conquet, von wo aus man zu den vorgelagerten Insel Ouessant und Molène fahren kann.
Der Küstenweg an der Landspitze führt zu Menhiren - Steine, die von einem Kreuz überragt werden.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Stopover in Orléans - Rennes und Vitré - Mt. St. Michel, St. Malo und Cancale - Smaragdküste - Morlaix und Brest - Locronan, Quimper und Concarneau - Carnac, Quiberon und Vannes - Stopover in Tours
Details:
Aufbruch: 08.09.2002
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.09.2002
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.