Blaue Donau - Schwarzes Meer

Reisezeit: Mai / Juni 2012  |  von Franz M.

Resümee

Obwohl ich diesen Trip wirklich genossen habe, so freute ich mich doch sehr wieder nach Hause zu kommen. Speziell die Tage in Griechenland, wo ich die Kilometer / Meilen nicht so abgespult habe und mehr Zeit vorhanden war, hat mir meine Andrea trotz täglichem Telefonkontakt ziemlich gefehlt. Ich hatte ursprünglich auch überlegt etappenweise Freunde mit zu nehmen, doch da wäre ich in einem engen Terminkorsett eingeschnürt gewesen, was ich nicht wollte. Außerdem wird's zu zweit ganz schön eng. Da muss man sich schon gut kennen und bei manchen Dingen bin ich nicht besonders zimperlich.
Soziale Kontakte haben sich durch die diversen Besorgungen sowieso fast täglich ergeben.
Weil die Frage sicher irgendwann kommen wird - auf das Nachtleben hab ich vollständig verzichtet. Wenn`s finster geworden ist "in die Koje" - und bei Morgendämmerung "raus aus den Federn" - nicht weil ich ein Gelübde abgelegt hätte, mir taugt das so. Eingeweihte wissen, dass ich spätestens um 23h sowieso zum Niederlegen bin....

Fazit:
Ich würd`s wieder so machen - falls ich dann schon in Pension bin, allerdings gemächlicher.

Für die Statistiker:

NÖ bis Thessaloniki - 30 Tage unterwegs - 7 Länder
1850 Nautische Meilen (knapp 3500 Kilometer)
ca 27 Km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (lt GPS)
längste Tagesetappe: 300 Km

Weiters:
Ich hatte keine einzige Begegnung, wo ein ungutes Gefühl dabei war, lediglich bei einem Morgenlauf bin ich von zwei streunenden Hunden attackiert worden.
Mir wurde nichts gestohlen, obwohl ich ein mehrmals zum Zusperren vergessen habe. Praktisch überall waren die Menschen freundlich und hilfsbereit - sämtliche Vorurteile sind zum Schmeißen!

Die Donau ist ein sehr interessanter und schöner Fluss, wo jedoch immer volle Konzentration gefordert ist (Treibgut, Fischernetze, etc.). Die Strömung darf vor allem beim Anlegen nicht unterschätzt werden. Ansonsten eigentlich harmlos, sofern die Markierungsbojen der Fahrtrinne beachtet werden und gute Sicht herrscht.
Bei den Schleusen hatte ich durchgehend Glück und keine langen Wartezeiten.
Eine Funkanlage sollte an Bord sein.
Das Tanken kann von Apatin (Serbien) bis Tulcea (Rumänien Donaudelta), sowie teilweise am Meer, nur mittels Kanister erfolgen. Diese sollte man nach Möglichkeit dabei haben.
Aus- und Einklarieren: Hat bei den Ungarn am längsten gedauert, ansonsten relativ schnell.
Die von mir täglich zurückgelegten Etappen sind normalerweise nur mit einem Motorboot (Gleiter) zu schaffen.
Am Meer schaut die Geschichte etwas anders aus. Hier war ich stark wetterabhängig, eine gute Wetter(Wind)vorhersage immens wichtig. Dank Internet ist das heute kein Problem. Bei wenig Wind und Wellen bin ich jetzt soweit, dass mir eine Strecke von 100km übers offene Meer kein allzu großes Kopfzerbrechen bereitet. Bei Wind und Wellen kann`s allerdings schnell umschlagen und unangenehm werden. Vor allem der Spritverbrauch steigert sich bis zu 1/3, was bei einer längeren Strecke dramatische Auswirkungen haben kann. Motorschaden sollte natürlich auch keiner sein, denn mit meinem 2,5PS Ersatzmotor kann ich maximal eine nahe Küste erreichen.
Insgesamt bei guten Verhältnissen - das pure Vergnügen - wenn`s stark windet, besser im Hafen bleiben - als Motorbootfahrer kann man das alles wieder aufholen.

Der erste große Teil meiner Motorbootreise ist somit beendet. Die Fortsetzung ist ab dem 15.08.2012 geplant, wo ich zuerst mit Andrea knappe 2 Wochen Chalkidiki und eventuell Thassos aufsuchen werde. Danach geht's noch alleine Richtung Volos (Pagasitikos Bucht) weiter. In dieser Gegend such ich für das Boot einen Winterstellplatz.

Ich bedanke mich bei Euch für das Interesse, sowie die anerkennenden Worte - eine Fortsetzung des Berichtes erfolgt unter einem neuen Titel ab dem 15.08.2012.

Mit sonnigen Grüßen
Franz Marton
alias "Franky"

© Franz M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es handelt sich um eine Motorbootreise - bzw um die Erfüllung eines Traumes. Ab 17. Mai von Niederösterreich bis zum Schwarzen Meer, weiter zum Bosporus in die Nord-Ägäis...... Mein ambitioniertes Ziel ist Thessaloniki, wo ich für den 17. Juni meinen Rückflug gebucht habe.
Details:
Aufbruch: 17.05.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 17.06.2012
Reiseziele: Österreich
Slowakei
Ungarn
Serbien
Bulgarien
Rumänien
Türkei
Griechenland
Der Autor
 
Franz M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.